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Topic Summary

Posted by: Dhammañāṇa
« on: February 11, 2013, 01:59:13 PM »


Ein sehr interessantes Thema, das im tsurezuregusa.de Blog sehr gut zur Diskussion etwas aufbereitet wurde und sich er Stoff zum aufarbeiten, diskutieren und nachdenken gibt (Ein Danke für das Bereitstellen hier und die Arbeit an den Ersteller ).

Hier an Sie weitergegeben



Hatte Buddha einen Dhamma-Lehrer?


Im Puggala Pannatti des Abhidhamma-Pitaka wird ein Buddha wie folgt beschrieben:
 
Quote

Welcher Mensch gilt als “Vollkommen-Erleuchteter” (sammasambuddho)?

Da erkennt ein Mensch in den zuvor ungehörten Dingen selber die
Wahrheit und erlangt darin die Allerkenntnis und in den Kräften die
Meisterschaft. Diesen Menschen bezeichnet man als
“Vollkommen-Erleuchteten” (Puggala Pannatti , zit. nach: Nyanatiloka, 1995, Online-Version).

“In den zuvor ungehörten Dingen” bedeutet, dass der Buddha keinen
Lehrer im Buddhadhamma hatte, sondern die Lehre wieder neu entdeckte.
Sie war verschüttet und für niemanden mehr zugänglich, wie ein alter
verlassener Dschungelpfad, der überwuchtert sich im Dickicht verliert.
Nach Auffassung der Theravada-Tradition bedarf es eines
Vollkommen-Erleuchteten, den Pfad wieder zu entdecken und ihn
anschließend an andere zu lehren.

Überliefert sind uns zwei, in der Meditation und den Upanishaden
bewanderte, Lehrer des Gautama Buddha. Dies sind Alara Kalama und Uddaka
 Ramaputta. Jedoch gelten beide nicht als Dhamma-Lehrer, da sie zwar
Meditation lehrten, aber nicht die Wahrheiten des Buddhismus. Aber
dennoch überliefert die Theravada-Tradition in den Schriften des
Palikanon, dass der  Buddha vor seiner Erleuchtung Zugang zu solchen
Dhamma-Lehrern hatte.

Im Buddhavamsa und im Nidanakatha wird überliefert,
 wie der Gautama Buddha als Asket Sumedha zu Füßen des Buddha Dipanakara
 lag. Vor vielen Weltzeitaltern als der Bodhisatta, der künftige
Gotama-Buddha, als Asket Sumedha zu Füßen des damaligen Dipankara-Buddha
 lag, gedachte er den zwei möglichen Wegen. Jetzt, als Anhänger des
Dipankara-Buddha in diesem Leben ein Erleuchteter, ein Feind-Zerstörer
(arahat) zu werden. Oder später, selbst ein Vollkommen-Erleuchteter wie
der Dipankara-Buddha zu werden, und zum Wohle aller Wesen zu wirken.

Und so gelobte er:
 
Quote

“Als ich so auf der Erde lag,
entstand mir folgender Gedanke:
‘Wenn ich es wünschte, könnt’ ich heut’
die Lüste all in mir ertöten.
Doch was soll hier ich in Verkleidung
die Wahrheit mir zu eigen machen?
Allwissenheit will ich erlangen,
bei Gott und Menschen Buddha werden”
(Nidanakatha Vers 64-65 im Jataka).


Im Ghatikara Sutta des Majjhimanikaya
 wird von einem weiteren Vorleben des Gautama Buddha berichtet. Dieses
Sutta behandelt das Treffen des Buddha Kassapa mit dem Brahmanen
Jotipala. Dieses Treffen veranlasste Jotipala, beim Erhabenen Kassapa
die Zuflucht zu nehmen und als Mönch unter seiner Führung, in die
Hauslosigkeit zu ziehen. Am Ende des Sutta gibt sich der Gautama Buddha
als eben dieser Brahmana Jotipala zu erkennen.


Die Nacht seiner Erleuchtung und die Entstehung der drei Wissen beschreibt der Buddha folgendermaßen:
 
Quote


“Mit derart gesammeltem Geiste, der geläutert war, rein,
fleckenlos, ungetrübt geschmeidig, gefügig, fest und unerschütterlich,
richtete ich meinen Geist auf die ‘erinnernde Erkenntnis früherer
Daseinsformen’. Ich erinnerte mich an manche frühere Daseinsformen, als
wie an ein Leben, an zwei Leben, an drei Leben, an vier Leben, an fünf
Leben, an zehn Leben, an zwanzig Leben, an dreißig Leben, an vierzig
Leben, an fünfzig Leben, an hundert Leben, an tausend Leben, an
hunderttausend Leben; dann an die Zeiten während mancher
Weltentstehungen, an die Zeiten mancher Weltuntergänge, an die Zeiten
mancher Weltuntergänge und Weltentstehungen: ‘Dort war ich, solchen
Namen hatte ich, solcher Familie und solchem Stande gehörte ich an,
solche Nahrung wurde mir zuteil, solches Wohl und Wehe hatte ich
erfahren, solches Lebensalter erreichte ich. Von da nun abgeschieden,
trat ich dort wieder ins Dasein: dort hatte ich solchen Namen, solcher
Familie und solchem Stande gehörte ich an, solche Nahrung wurde mir
zuteil, solches Wohl und Wehe hatte ich erfahren, solches Lebensalter
erreichte ich. Von dort nun abgeschieden, trat ich hier wieder ins
Dasein.’ So erinnere ich mich an manche frühere Daseinsform, mit ihren
besonderen Merkmalen, besonderen Kennzeichen. Dieses erste Wissen,
Brahmane, hatte ich in der ersten Nachtwache errungen. Das Nichtwissen
schwand, und das Wissen erwachte, das Dunkel zerstob, und das Licht
erschien, während ich da also unermüdlich, eifrig und entschlossen
verweilte. Dies, Brahmane, war meine erste, große Durchbrechung,
gleichwie das Kücklein die Eierschale durchbricht.


Mit derart gesammeltem Geiste, der geläutert war, rein, fleckenlos,
ungetrübt, geschmeidig, gefügig, fest und unerschütterlich, richtete ich
 meinen Geist auf die Erkenntnis des Abscheidens und Wiedererscheinens
der Wesen. Mit dem himmlischen Auge, dem geklärten, übermenschlichen,
sah ich die Wesen abscheiden und wiedererscheinen, gemeine und edle,
schöne und häßliche, glückliche und unglückliche. Ich erkannte, wie die
Wesen ihren Taten gemäß wiedererscheinen: ‘Diese lieben Wesen, wahrlich,
 führen einen schlechten Wandel in Werken, Worten und Gedanken; sie
schmähen Heilige, haben verkehrte Ansicht und gemäß ihrer verkehrten
Ansicht handeln sie. Beim Zerfall des Körpers, nach dem Tode, gelangen
sie in eine niedere Welt, auf eine Leidensfährte, in die
Daseinsabgründe, in die Hölle. Doch jene anderen lieben Wesen führen
einen guten Wandel in Werken, Worten und Gedanken; nicht schmähen sie
die Heiligen, haben rechte Erkenntnis, und gemäß dieser rechten
Erkenntnis handeln sie. Beim Zerfall des Körpers, nach dem Tode,
gelangen sie auf eine gute Daseinsfährte, in himmlische Welt.’ So sah
ich mit tem himmlischen Auge, dem geklärten, übermenschlichen, die Wesen
 abscheiden und wiedererscheinen, gemeine und edle, schöne und häßliche,
 glückliche und unglückliche; und ich erkannte, wie die Wesen ihren
Taten gemäß wiedererscheinen. Dieses zweite Wissen, Brahmane, hatte ich
in der mittleren Nachtwache errungen. Das Nichtwissen schwand, und das
Wissen erwachte, das Dunkel zerstob, und das Licht erschien, während ich
 da also unermüdlich, eifrig und entschlossen verweilte. Dies, Brahmane,
 war meine zweite, große Durchbrechung, gleichwie das Küchlein die
Eierschale durchbricht.


Mit derart gesammeltem Geiste, der geläutert war, rein, fleckenlos,
ungetrübt, geschmeidig, gefügig, fest und unerschütterlich, richtete ich
 meinen Geist auf die Erkenntnis der Triebversiegung. ‘Dies ist das
Leiden’, erkannte ich der Wirklichkeit gemäß; ‘Dies ist die Entstehung
des Leidens’ erkannte ich der Wirklichkeit gemäß; ‘Dies ist die
Erlöschung des Leidens’ erkannte ich der Wirklichkeit gemäß; ‘Dies ist
der zur Erlöschung des Leidens führende Pfad’ erkannte ich der
Wirklichkeit gemäß. ‘Dies sind die Triebe’ erkannte ich der Wirklichkeit
 gemäß; ‘Dies ist die Entstehung der Triebe’ erkannte ich der
Wirklichkeit gemäß; ‘Dies ist das Erlöschen der Triebe’ erkannte ich der
 Wirklichkeit gemäß; ‘Dies ist der zum Erlöschen der Triebe führende
Pfad’ erkannte ich der Wirklichkeit gemäß. Also erkennend, also
schauend, ward mein Geist befreit vom Sinnlichkeits-Trieb, befreit vom
Daseins-Trieb, befreit vom Nicht-wissens-Trieb. Und in mir, dem
Befreiten, erhob sich die Erkenntnis des Befreitseins, und ich wußte:
‘Versiegt ist die Wiedergeburt, erfüllt der heilige Wandel; getan ist,
was zu tun war; nichts Weiteres mehr nach diesem hier.’ Dieses dritte
Wissen, Brahmane, hatte ich in der letzten Nachtwache errungen. Das
Nichtwissen schwand, und das Wissen erwachte, das Dunkel zerstob, und
das Licht erschien, während ich da also unermüdlich, eifrig und
entschlossen verweilte. Dies, Brahmane, war meine dritte, große
Durchbrechung, gleichwie das Küchlein die Eierschale durchbricht”
(Anguttara-Nikaya, zit. nach: Nyantiloka, 1993d, S. 102-103).


Hier wird beschrieben, dass der Buddha vor seiner vollkommenen
Erleuchtung in der Lage war, sich an “hunderttausend Leben” und mehr zu
erinnern. Ist nicht anzunehmen, dass er sich auch an die Leben erinnern
konnte in denen er die Buddhas vergangener Zeiten traf. Und wenn er sich
 an diese Leben erinnern konnte, dann auch an die buddhistische Lehre,
die er von diesen Buddhas vernahm.


Daher stellt es sich für mich wie folgt dar: obwohl der Buddha in
seinem letzten Leben als Siddhattha Gotama keinen leiblichen
Dhamma-Lehrer hatte, so hatte er doch durch die Erinnerung an seine
früheren Leben ein Wissen des Buddhadhamma bevor er seine eigene
Erleuchtung erlangte.


Wie sehen Sie das? Hatte Buddha einen Dhamma-Lehrer?