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Studies, projects & library - [Studium, Projekte & Bibliothek] (brahma & nimmanarati deva) => Studygroups & Dhamma Dana - [Studiengruppen & Dhamma Dana] => Translation projects - [Übersetzungsprojekte] => Topic started by: Krecik on April 17, 2013, 01:07:06 AM

Title: How to meditate - Yuttadhammo Bhikkhu
Post by: Krecik on April 17, 2013, 01:07:06 AM
How To Meditate - Wie man meditiert
von Yuttadhammo Bhikkhu

von http://yuttadhammo.sirimangalo.org/articles/how-to-meditate/ (http://yuttadhammo.sirimangalo.org/articles/how-to-meditate/):

Quote
How To Meditate

This is a version of my How To Meditate videos in edited book format. You can also download a PDF version in various formats:

For viewing on a computer screen or printing single sided:

    PDF (http://static.sirimangalo.org/howto/HTM.pdf)
    ePub (eBook) (http://static.sirimangalo.org/howto/HTM.epub)
    MOBI (Kindle) (http://static.sirimangalo.org/howto/HTM.mobi)

For double-sided printing on US Letter paper, here (http://static.sirimangalo.org/howto/HTMl.pdf) (print even pages first, then odd pages).

For double-sided printing on A4 paper, here (http://static.sirimangalo.org/howto/HTMa4.pdf) (print even pages first, then odd pages).

for a Spanish translation, download PDF (http://static.sirimangalo.org/howto/como.pdf) or ePub (http://static.sirimangalo.org/howto/como.epub)

for a Chinese translation, download PDF (http://static.sirimangalo.org/howto/chinese.pdf) or ePub (http://static.sirimangalo.org/howto/chinese.epub)

for a Romanian translation, download PDF (http://static.sirimangalo.org/howto/cumsameditezi.pdf) or ePub (http://static.sirimangalo.org/howto/cumsameditezi.pdf)


Introduction

This booklet is taken from a six-part video series on YouTube (http://www.youtube.com/yuttadhammo (http://www.youtube.com/yuttadhammo)). It was originally intended for use in the Los Angeles Federal Detention Center, where it was impossible to distribute teachings by video, but has since become my preferred means of introducing the meditation practice to newcomers in general. While the videos provide a useful visual guide, this booklet contains much updated and expanded information that is not in the videos.

The lessons are laid out according to how I would expect a new-comer to learn meditation step-by-step. It may seem odd that chapters two, three and five are presented in the opposite order in which they are to be practiced. The reasoning is that sitting meditation is easiest for a beginner to appreciate. Once one has become comfortable with the concepts involved in meditation, they may expand their practice to include walking and even mindful prostration if they are so inclined.

My only intention in completing this task is that more people may benefit from the meditation practice. It seems proper that if one wishes to live in peace and happiness, one should work to spread peace and happiness in the world in which one lives.

I would like to thank all who have helped to make this book possible: my parents and all of my past teachers, my current teacher and preceptor, Ajaan Tong Sirimangalo, and those kind beings who originally transcribed the teachings from the YouTube videos.

May all beings be happy.

(Übersetzung)

Einleitung

Der Inhalt dieses Bändchens stammt aus einer sechsteiligen Video-Serie auf YouTube (http://www.youtube.com/yuttadhammo). Es war ursprünglich zum Gebrauch in der Bundeshaftanstalt von Los Angeles gedacht, wo es unmöglich war, Lehren über Video zu verbreiten. Aber inzwischen hat es sich zu meinem bevorzugten Hilfsmittel entwickelt, um allgemein Anfänger in die Meditationspraxis einzuführen. Während die Videos eine nützliche visuelle Anleitung an die Hand geben, enthält dieses Büchlein mehr überarbeitete und ergänzte Informationen, die nicht in den Videos vorhanden sind.

Die Lehren sind daran ausgelegt, wie ich von einem Anfänger erwarten würde, dass er Meditation Schritt für Schritt lernt. Es mag merkwürdig erscheinen, dass die Kapitel 2, 3 und 5 in der entgegengesetzten Ordnung präsentiert werden, in der sie später praktiziert werden sollen. Der Grund dafür ist, dass Sitzmeditation für den Anfänger am einfachsten zu würdigen ist. Sobald man mit den Konzepten warm geworden ist, die in Meditation involviert sind, kann man seine Praxis erweitern, indem man Gehmeditation und eventuell sogar die meditative Prostration mit einschließt.

Meine einzige Absicht bei dieser Arbeit ist, dass mehr Menschen von der Meditationspraxis profitieren mögen. Es erscheint mir passend und angebracht, dass jemand, der in Frieden und Glück leben möchte, nach seiner besten Möglichkeit daran arbeiten sollte, Frieden und Glück in der Welt zu verbreiten, in der er lebt.

Ich möchte hiermit allen danken, die geholfen haben, dieses Buch möglich zu machen: meinen Eltern und allen meinen früheren Lehrern, meinem jetzigen Lehrer und Mönchsvater, Ajaan Tong Sirimangalo, und den freundlichen Wesen, die das ursprüngliche Lehrmaterial aus den YouTube-Videos transkribiert haben.

Mögen alle Wesen glücklich sein.

Yuttadhammo



Gewidmet meinem Lehrer, Ajaan Tong Sirimangalo, der für mich eine lebende Erinnerung daran ist, dass der Buddha einst auf dieser Erde wandelte.



Motivation und Einladung zum Mitmachen beim Übersetzungsprojekt
Als ich Bhante Yuttadhammo um Erlaubnis fragte (nur für den Fall, dass das angebracht wäre), hier das Übersetzungsprojekt für "Lessons in Practical Buddhism" (http://forum.sangham.net/index.php?topic=481.0) zu starten, zeigte er sich erfreut, und bemerkte, dass er sich noch mehr über eine deutsche Übersetzung für "How To Meditate" freuen würde.
Also habe ich nun auch damit begonnen und strebe an, diese als erstes fertig zu stellen. Da es sich hier nur um eine kurze Broschüre von weniger als 40 Seiten handet, wenn man die Illustrationen nicht mitzählt, sollte das nicht allzuviel Zeit in Anspruch nehmen.

Wie ich schon bei "Lessons in Practical Buddhism" schrieb:
Ein jeder, der sich motiviert fühlt, sei herzlich dazu eingeladen, an diesem Übersetzungsprojekt teilzunehmen, mit welchen Fähigkeiten auch immer. Auch holperige Übersetzungen können mit der Zeit fein geschliffen werden und bieten oft den nötigen ersten Ansatz für andere, die zu perfektionistisch sind, um selber überhaupt erst einen Satz zu beenden. Also keine Scheu! :) Ich freue mich über jede Hilfe.

Ich werde hier gleich noch ein Inhaltsverzeichnis posten mit einer Anleitung, wie die Zusammenarbeit etwa geordnet funktionieren soll, falls jemand gern was beitragen will.

Vielen Dank an dieser Stelle noch einmal an diejenigen, die diese Seite ins Leben gerufen haben und/oder managen und die, die gute Arbeit vormachen und so Leute zur Nachahmung motivieren.  :-*

Auf freudiges Übersetzen!  :)

Krecik
Title: Re: How to meditate - Yuttadhammo Bhikkhu
Post by: Dhammañāṇa on April 17, 2013, 01:14:27 AM
Sadhu! Sadhu! Sadhu!

Quote
Als ich Bhante Yuttadhammo um Erlaubnis fragte (nur für den Fall, dass das angebracht wäre), hier das Übersetzungsprojekt für "Lessons in Practical Buddhism" zu starten, zeigte er sich erfreut, und bemerkte, dass er sich noch mehr über eine deutsche Übersetzung für "How To Meditate" freuen würde.

Und das ist noch schöner und mehr als Korrekt und Nachahmungswert! *mudita* Gerne kannst du ihn auch später einladen, oder wann immer du möchtest.

(https://forum.sangham.net/Smileys/sadhu_sangham_sw.gif)




Title: Re: How to meditate - Yuttadhammo Bhikkhu
Post by: Krecik on April 17, 2013, 01:55:49 AM
Anleitung zum Mitmachen

Das folgende Inhaltsverzeichnis enthält Links auf die einzelnen Kapiteln, wie sie auf der Website von Bhante Yuttadhammo im HTML-Format vorhanden sind, sowie nach und nach zu den in Arbeit befindlichen oder fertig gestellten Übersetzungen, die hier entstehen sollen.
Wer eins der Kapitel anfangen möchte, zu übersetzen, möge dies gern einfach ungefragt tun und dazu ein neues Posting erstellen. Die Übersetzung kann dort durch wiederholtes Editieren nach und nach wachsen.
Sobald ich bemerke, dass jemand an einem Kapitel zu arbeiten begonnen hat, werde ich im Inhaltsverzeichnis einen Link auf das entsprechende Posting setzen, mit Vermerk, wer daran arbeitet, bzw. damit schon fertig ist.
Bitte vorher nachsehen, ob ein Kapitel schon in Arbeit oder sogar fertig ist, bevor man sich daran macht, etwas zu übersetzen.
Damit hinterher alles möglichst wie aus einem Guss ist, werde ich am Ende alles korrekturlesen und den Sprachgebrauch gegebenenfalls vereinheitlichen und miteinander kompatibel machen, wobei ich aber nicht zu starr sein will. Das Gefühl eines jeden einzelnen für den Inhalt und die Übersetzung desselben sind mir ein sehr wichtiger und willkommener Input. Es ist nicht leicht, Dhamma so zu übersetzen, dass es Dhamma bleibt. Die Ausdrucksweisen und Versuche anderer, sofern sie nur ein echtes Interesse an dem Inhalt haben, können hier oft von großer Hilfe sein, auf organische Weise zu einem besseren Sprachgefühl für diese Inhalte zu kommen.
Daher bin ich jedem dankbar, der mit solch ehrlichem Interesse auch naive, holperige Übersetzungsversuche liefert.
Ich bin selbst kein Literat oder professioneller Übersetzer. Aber ich halte es für sinnvoll und angebracht, dass jemand ein wenig die Kontrolle und Lenkung und letztliche Entscheidungsgewalt bei solch einer Zusammenarbeit hat. Trotzdem bin ich auch für Verbesserungsvorschläge von anderer Seite dankbar, und sollte jemand mit professionelleren Fähigkeiten eine letzte Korrekturlesung übernehmen wollen, dann werde ich gern am Ende dafür das Zepter aus der Hand legen.

Also, auf gute Zusammenarbeit, und keine Scheu, wer auch immer Lust hat, etwas beizutragen. :)

 :-*


Table of Contents - Inhaltsverzeichnis

    Introduction (http://yuttadhammo.sirimangalo.org/articles/how-to-meditate/) - Einleitung (http://forum.sangham.net/index.php?topic=490.msg1241#msg1241) (fertig übersetzt und durchgesehen)
    Chapter One: What is Meditation? (http://yuttadhammo.sirimangalo.org/articles/how-to-meditate/chapter-one-what-is-meditation/) - Kapitel 1: Was ist Meditation? (http://forum.sangham.net/index.php?topic=490.msg1912#msg1912) (fertig übersetzt, korrigiert und durchgesehen)
    Chapter Two: Sitting Meditation (http://yuttadhammo.sirimangalo.org/articles/how-to-meditate/chapter-two-sitting-meditation/) - Kapitel 2: Sitzmeditation (http://forum.sangham.net/index.php?topic=490.msg1913#msg1913) (fertig übersetzt, korrigiert und durchgesehen)
    Chapter Three: Walking Meditation (http://yuttadhammo.sirimangalo.org/articles/how-to-meditate/chapter-three-walking-meditation/) - Kapitel 3: Gehmeditation (http://forum.sangham.net/index.php?topic=490.msg1914#msg1914) (fertig übersetzt, korrigiert und durchgesehen)
    Chapter Four: Fundamentals (http://yuttadhammo.sirimangalo.org/articles/how-to-meditate/chapter-four-fundamentals/) - Kapitel 4: Grundlagen (http://forum.sangham.net/index.php?topic=490.msg1915#msg1915) (fertig übersetzt, korrigiert und durchgesehen)
    Chapter Five: Mindful Prostration (http://yuttadhammo.sirimangalo.org/articles/how-to-meditate/chapter-five-mindful-prostration/) - Kapitel 5: Achtsame Verbeugung (http://forum.sangham.net/index.php?topic=490.msg1916#msg1916) (fertig übersetzt, korrigiert und durchgesehen)
    Chapter Six: Daily Life (http://yuttadhammo.sirimangalo.org/articles/how-to-meditate/chapter-six-daily-life/) - Kapitel 6: Tägliches Leben (http://forum.sangham.net/index.php?topic=490.msg1917#msg1917) (fertig übersetzt, korrigiert und durchgesehen)


*SGIFT*
Title: Re: How to meditate - Yuttadhammo Bhikkhu
Post by: Krecik on April 17, 2013, 01:57:38 AM
Kapitel 1: Was ist Meditation?

Dieses Buch ist als Einführungs-Diskurs in die Meditationspraxis gedacht, sowohl für die, die wenig Erfahrung mit Meditation haben, als auch für jene, die Erfahrung mit anderen Arten der Meditation haben, aber daran interessiert sind, eine neue Meditationstechnik zu erlernen. Im ersten Kapitel werde ich erklären, was Meditation ist und wie man daran gehen sollte, sie zu praktizieren.

Zu allererst ist es wichtig, zu verstehen, dass das Wort "Meditation" unterschiedliche Dinge für unterschiedliche Leute bedeutet. Für manche bedeutet Meditation einfach das Zur-Ruhe-Bringen des Geistes, die Schaffung eines friedlichen oder angenehmen Zustands als eine Art Urlaub oder Entkommen aus der weltlichen Realität. Für andere impliziert Meditation außergewöhnliche Erfahrungen oder die Schaffung von mystischen, ja sogar magischen Zuständen des Gewahrseins.

In diesem Buch möchte ich Meditation anhand der Herkunft des Wortes selbst definieren. Das Wort "Meditation" kommt von derselben linguistischen Wurzel wie das Wort "Medizin". Das ist nützlich, um die Bedeutung von Meditation zu verstehen, weil Medizin etwas ist, was gebraucht wird, um körperliche Krankheit zu heilen. In Analogie dazu können wir Meditation als etwas verstehen, das Krankheit im Geist heilen kann.

Darüber hinaus haben wir das Verständnis, dass Medizin, im Gegensatz zu Drogen, nicht zu dem Zweck da ist, in einen temporären Zustand von Wohlsein oder Glück zu entfliehen, der dann wieder abklingt und einen genauso krank zurücklässt wie vorher. Medizin ist dazu gedacht, eine bleibende Veränderung zu erwirken, die den Körper in einen natürlichen Zustand der Gesundheit und des Wohlseins zurückbringt.

In der gleichen Weise ist der Zweck der Meditation nicht, einen temporären Zustand von Frieden oder Entspannung herbeizuführen, sondern eher, den an Sorgen, Stress und künstlicher Konditionierung leidenden Geist zurück in einen natürlichen Zustand wahren und bleibenden Friedens und Wohlseins zurück zu bringen.

Wenn du also Meditation anhand dieses Buches übst, verstehe bitte, dass es sich nicht notwendig immer friedlich oder angenehm anfühlen wird. Tief verwurzelte Zustände von Stress, Sorge, Wut, Sucht und so weiter verstehen zu lernen, kann manchmal ein sehr unangenehmer Prozess sein, besonders, weil wir die meiste Zeit damit verbringen, diese unangenehmen Aspekte unserer Erfahrung zu vermeiden oder zu unterdrücken.

Es mag manchmal so scheinen, dass Meditation überhaupt keinen Frieden und kein Glück bringt; aus diesem Grund muss betont werden, dass Meditation keine Droge ist. Sie ist nicht dazu gedacht, jemanden glücklich zu machen, während man sich ihr widmet, nur um dann wieder in die gleiche Misere zurück zu kehren, wenn man damit aufhört. Zweck der Meditation ist, eine echte Veränderung in der Art herbei zu führen, wie man sich die Welt ansieht, und den Geist in einen natürlichen Zustand der Klarheit zurück zu bringen. Sie sollte einem ermöglichen, wahren und bleibenden Frieden zu erreichen, dadurch, dass man besser in der Lage ist, mit den natürlichen Schwierigkeiten des Lebens umzugehen.

Die grundlegende Technik der Meditation, die wir gebrauchen, um diese Veränderung zu erleichtern, ist die Schaffung klaren Gewahrseins. In der Meditation versuchen wir, ein klares Gewahrsein einer jeden Erfahrung zu schaffen, die auftritt. Wenn wir nicht meditieren, tendieren wir dazu, als Reaktion auf jede Erfahrung deren Inhalte sofort zu beurteilen als "gut", "schlecht", "ich", "mein", und so weiter, was nach und nach zu Stress, Leid und geistiger Krankheit führt. Durch das Hervorbringen eines klaren Gedankens über ein Objekt ersetzen wir diese Art der Beurteilung durch das simple Erkennen des Objektes als das, was es ist.

Diese Schaffung klaren Gewahrseins wird erreicht mit Hilfe eines alten aber wohlbekannten Meditationswerkzeuges, genannt "Mantra".
Ein Mantra bezeichnet ein Wort oder eine Phrase, welche benutzt wird, den Geist auf ein Objekt auszurichten, in der Regel das Göttliche oder Übernatürliche oder so etwas. Hier hingegen benutzen wir das Mantra, um uns auf die gewöhnliche Realität zu konzentrieren, als eine klare Bezeichnung unserer Erfahrung, wie sie gerade ist, frei von Projektion und Beurteilung. Indem wir ein Mantra in dieser Weise gebrauchen, werden wir fähig sein, die Objekte unserer Erfahrung klar zu verstehen, ohne von ihnen in den Bann gezogen oder abgestoßen zu werden.

Wenn wir zum Beispiel unseren Körper bewegen, benutzen wir das Mantra, um ein klares Gewahrsein der Erfahrung hervor zu rufen, wie in "Bewegen". Wenn wir ein Gefühl erfahren, "Gefühl". Wenn wir denken, "Denken". Wenn Wut aufkommt, sagen wir im Geiste "Wut". Wenn wir Schmerz fühlen, erinnern wir uns gleichermaßen still: "Schmerz". Wir wählen ein Wort, das die Erfahrung akkurat erfasst, und benutzen das Wort, die Erfahrung als das anzuerkennen, was sie ist, ohne uns eine Beurteilung des Objektes als gut, schlecht, ich, mein, und so weiter zu erlauben.

Das Mantra sollte nicht am Mund oder im Kopf sein, sondern einfach ein klares Gewahrsein des Objektes, wie es ist. Das Wort sollte deshalb im Geiste am selben Ort auftauchen wie das Objekt selbst. Welches genaue Wort wir benutzen, ist nicht so wichtig, solange es den Geist auf die objektive Natur der Erfahrung ausrichtet.

Um den Prozess des Bezeichnens der Vielfalt an Objekten der Erfahrung zu vereinfachen, teilen wir die Erfahrungswelt traditionell in vier Kategorien(*). Alles, was wir erfahren, wird in eine dieser vier Kategorien passen; sie dienen als Richtschnur, um unsere Praxis zu systematisieren, die uns erlaubt, schnell zu erkennen, was real ist und was nicht, und die Realität so zu identifizieren wie sie ist. Es ist gebräuchlich, sich diese vier Kategorien ins Gedächtnis einzuprägen, bevor man zur eigentlichen Meditationspraxis voranschreitet:

(*) Diese vier Kategorien werden im Buddhismus "die vier Grundlagen der Achtsamkeit" genannt, und werden in größerem Detail in buddhistischen Texten erklärt. Für unsere Zwecke hier soll uns ein kurzer Überblick reichen.

1. Körper - die Bewegungen und Haltungen des Körpers;
2. Gefühl - körperliche und geistige Gefühle von Schmerz, Freude, Ruhe, usw.;
3. Geist - Gedanken, die im Geist entstehen - von der Vergangenheit, der Zukunft, gut oder schlecht;
4. Dhammas - Gruppen von geistigen und physischen Phänomenen, die für den Meditierenden von speziellem Interesse sind, eingeschlossen der geistigen Zustände, die das Gewahrsein vernebeln, der sechs Sinne, durch die man die Realität erfährt, und vieler anderer(**).

(**) Das Wort "dhamma" bedeutet "Realität", und es schließt mehrere Gruppen von Realitäten ein, die für den Meditierenden von Interesse sind. Hier werden wir die Diskussion auf den ersten Satz beschränken: die geistigen Hemmungen, welche von besonderer Wichtigkeit für den Meditierenden sind.


Diese vier, der Körper, die Gefühle, die Gedanken und die Dhammas sind die vier Orientierungsgrundlagen der Meditationspraxis. Sie sind die Konzepte, die wir benutzen, um ein klares Gewahrsein des gegenwärtigen Moments zu erzeugen.

In Bezug auf den Körper zunächst versuchen wir jede physische Erfahrung zu bemerken, sobald sie auftritt. Wenn wir unseren Arm strecken, zum Beispiel, sagen wir still im Geiste: "Strecken". Wen wir ihn beugen, sagen wir: "Beugen". Wenn wir still sitzen, sagen wir zu uns selbst: "Sitzen". Wenn wir gehen, sagen wir zu uns selbst "Gehen".

In welcher Position auch immer der Körper ist, wir erkennen einfach diese Position des Körpers, wie sie ist, und was immer für Bewegungen wir machen, wir nehmen ebenfalls ihre wesentlichen Merkmale zur Kenntnis, indem wir das Mantra dazu verwenden, uns an den Zustand des Körpers zu erinnern, wie er ist. Auf diese Art und Weise benutzen wir unseren Körper, ein klares Gewahrsein der Realität zu schaffen.

Als nächstes kommen die Gefühle, die im Körper und im Geist existieren. Wenn wir Schmerz fühlen, sagen wir zu uns selbst "Schmerz". In diesem Fall können wir das Mantra mehrfach wiederholen, wie "Schmerz... Schmerz... Schmerz...", und uns so darin schulen, anstatt Wut oder Abneigung aufkommen zu lassen, einfach bei der Beobachtung der Empfindung als solche zu bleiben. Wir lernen, zu sehen, dass der Schmerz und unsere gewohnte Abneigung dagegen zwei verschiedene Dinge sind; dass dem Schmerz selbst weder etwas an sich "schlechtes" innewohnt, noch dass er eigentlich "unser" ist, da wir ihn weder ändern noch kontrollieren können.

Wenn wir uns angenhem fühlen, nehmen wir davon in gleicher Weise Notiz, erinnern uns an die grundlegende Natur der Erfahrung, wie in "angenehm, angenehm, angenehm". Es ist nicht so, dass wir versuchen, das angenehme Gefühl von uns zu stoßen. Wir stellen einfach nur sicher, dass wir auch nicht daran festhalten, und so keine Zustände von Sucht, Anhaftung und Verlangen für die Empfindung erzeugen. Genauso wie mit Schmerz gelangen wir zu der Erfahrung, dass das Glücksgefühl und unser Mögen desselben zwei verschiedene Dinge sind, und dass da nichts an und für sich "gutes" an dem Glücksgefühl ist. Wir sehen mit der Zeit, dass an dem Glücksgefühl festzuhalten nicht dazu führt, dass es länger anhält, sondern dass es eher zu mehr Unzufriedenheit und Enttäuschung führt, wenn es verschwunden ist.

Ebenso wenn wir uns ruhig fühlen, sagen wir zu uns selbst "ruhig, ruhig, ruhig", klar erkennend und Anhaftung an friedvollen Gefühlen vermeidend, wenn sie auftauchen. In dieser Weise beginnen wir zu erkennen, dass wir umso friedlicher werden, je weniger wir an friedvollen Gefühlen hängen.

Die dritte Grundlage sind unsere Gedanken. Wenn wir uns an Ereignisse in der Vergangenheit erinnern, gleich, ob sie Wohlgefühl oder Leid mit sich bringen, sagen wir zu uns selbst, "Denken, denken, denken". Anstatt Anhaftung oder Abneigung aufkommen zu lassen, erkennen wir sie einfach als das, was sie sind - Gedanken. Wenn wir die Zukunft planen oder darüber spekulieren, werden wir ebenso einfach der Tatsache gewahr, dass wir denken, anstatt die Inhalte unserer Gedanken zu mögen oder zu hassen, und vermeiden so die Angst, Sorge oder den Stress, den sie sonst bringen könnten.

Die vierte Grundlage, die Kategorie der "Dhammas", enthält viele Gruppierungen von geistigen und physischen Phänomenen. Manche von ihnen könnten in die ersten drei Grundlagen mit eingeordnet werden, aber es ist besser, sie innerhalb ihrer jeweiligen Gruppen zu behandeln, zum Zwecke der einfacheren praktischen Anwendung.
Die erste Gruppe von Dhammas sind die fünf Hemmungen geistiger Klarheit. Diese sind Zustände, welche die Praxis blockieren: sinnliches Verlangen, Abneigung, Trägheit, Verwirrung und Zweifel. Sie sind nicht bloß Hindernisse im Erlangen geistiger Klarheit, sie sind auch die Ursache für alles Leid und allen Stress in unserem Leben. Es liegt in unserem besten Interesse, unnachgiebig daran zu arbeiten, sie zu verstehen und aus unserem Geist zu verbannen, und dies ist schließlich der Zweck der Meditationspraxis.

Wenn wir also Verlangen verspüren, wenn wir etwas wollen, das wir nicht haben, oder an etwas hängen, das wir haben, erkennen wir einfach das Verlangen oder das Mögen als das, was es ist, anstatt fälschlicherweise Haben-Wollen in Haben-Müssen zu übersetzen. Wir erinnern uns an die Emotion als das, was sie ist: "Wollen, wollen, wollen", "Mögen, mögen, mögen". Wir werden mit der Zeit sehen, dass Verlangen und Anhaftung Stress verursachen und Ursachen für zukünftige Enttäuschung darstellen, wenn wir die Dinge, die wir wollen, nicht erlangen können, oder diejenigen verlieren, die wir haben.

Wenn wir wütend, aufgeregt, verärgert sind von geistigen oder physischen Erlebnissen, die entstanden sind, oder enttäuscht über solche, die es nicht sind, erkennen wir dies als "wütend, wütend" oder "Ärger, Ärger", "Enttäuschung, Enttäuschung". Wenn wir traurig, frustriert, gelangweilt, verängstigt, deprimiert sind und so weiter, nehmen wir ebenso die Emotion als das zur Erkenntnis, was sie ist, "traurig, traurig", "frustriert, frustriert", und so weiter, und sehen klar, wie wir Stress und Leid für uns selbst erzeugen, indem wir diese negativen Emotionen ermutigen und verstärken. Sobald wir die negativen Resultate von Wut sehen, werden wir uns in Zukunft intuitiv von ihr abwenden.

Wenn wir uns träge fühlen, sagen wir zu uns selbst "träge, träge" oder "müde, müde", und wir werden sehen, dass wir auf diese Weise zu unserer natürlichen Energie zurück finden können. Wenn wir abgelenkt, besorgt oder gestresst sind, können wir sagen "abgelenkt, abgelenkt", "besorgt, besorgt" oder "gestresst, gestresst" und werden uns konzentrierter und klarer wieder finden. Wenn wir im Zweifel sind oder nicht klar darüber, was wir tun sollten, sagen wir zu uns selbst "zweifeln, zweifeln", oder "verwirrt, verwirrt", und werden ebenso feststellen, dass wir uns im Ergebnis unserer selbst sicherer sind.

Das klare Gewahrsein dieser vier Grundlagen konstituiert die grundlegende Technik der Meditationspraxis, wie sie in den folgenden Kapiteln erklärt wird. Es ist daher wichtig, diesen theoretischen Rahmen zu verstehen, bevor wir mit der Praxis der Meditation anfangen. Die Wichtigkeit und Notwendigkeit zu verstehen, klares Gewahrsein über die Objekte unserer Erfahrung zu schaffen, als Ersatz für unsere wertenden und voreingenommenen Gedanken, ist der erste Schritt auf dem Weg, Meditation zu lernen.

Title: Re: How to meditate - Yuttadhammo Bhikkhu
Post by: Krecik on April 17, 2013, 11:55:27 PM
Kapitel 2: Sitzmeditation

In diesem Kapitel werde ich erklären, wie die im ersten Kapitel erlernten Grundprinzipien in die Praxis umzusetzen sind: in der formalen Sitzmeditation. Sitzmeditation ist eine simple Meditationsübung, die mit überkreuzten Beinen auf dem Boden oder aber zur Not auch auf einem Stuhl oder Bank sitzend ausgeführt werden kann. Für Menschen, die überhaupt nicht in der Lage sind, aufrecht zu sitzen, kann eine ähnliche Technik in liegender Position angewandt werden.

Der Zweck formaler Meditation ist, unsere Erfahrung auf die geringstmöglichen Vielfalt an Objekten einzuschränken, um auf diese Weise einfache Observation zu ermöglichen, ohne überwältigt oder abgelenkt zu werden.
Wenn wir still sitzen, ist der gesamte Körper ruhig, und die einzige Bewegung rührt daher, wie der Atem ein und aus geht.
Wenn der Atem in den Körper geht, sollte sich das in einem Heben der Bauchdecke bemerkbar machen. Wenn der Atem den Körper verlässt, sollte in entsprechender Weise die Bauchdecke sich senken. Falls die Bewegung nicht offensichtlich ist, kann man die Hand auf die Bauchdecke legen, bis sie klar bewusst wird.

Falls es schwer ist, die Bewegung der Bauchdecke wahrzunehmen, sogar wenn du die Hand auflegst, kannst du versuchen, dich auf den Rücken zu legen, bis du sie wahrnimmst. Schwierigkeiten darin, die Bewegung des Hebens und Senkens der Bauchdecke auszumachen, während man sitzt, rühren in der Regel von mentaler Anspannung und Stress; wenn man geduldig und hartnäckig in der Übung ist, werden Körper und Geist anfangen, sich zu entspannen, bis der Atem im Sitzen ebenso natürlich fließt wie im Liegen.

Das wichtigste, woran man sich erinnern muss, ist, dass wir versuchen, den Atem in seinem natürlichen Zustand zu beobachten, anstatt ihn zu zwingen oder in irgendeiner Weise zu kontrollieren. Am Anfang mag der Atem flach oder unangenehm sein, aber sobald der Geist beginnt, loszulassen, und aufhört, den Atem kontrollieren zu wollen, wird das Heben und Senken der Bauchdecke klarer werden und eine komfortablere Observation erlauben.

Es ist diese Bewegung des Hebens und Senkens, die wir als unser erstes Meditationsobjekt verwenden wollen. Sobald wir in der Lage sind, die Bewegung des Abdomens ohne Schwierigkeit zu beobachten, wird es uns als Grundobjekt der Meditation dienen, zu dem wir jederzeit wieder zurückkehren können.

Die formale Methode für die Sitzmeditation ist wie folgt:

1. Sitz mit überkreuzten Beinen, falls möglich, mit einem Bein vor dem anderen, kein Bein über dem anderen liegend. Falls diese Position unkomfortabel ist, kannst du in jeder Position sitzen, die stabil ist und zugleich geeignet, die Bewegung der Bauchdecke zu beobachten.

2. Sitze mit einer Hand über der anderen, Handflächen nach oben auf dem Schoß.

3. Sitze mit dem Rücken gerade. Es ist nicht notwendig, dass der Rücken vollkommen gerade ist, falls das unbequem ist; solange die Bewegungen des Abdomens klar auszumachen sind, ist jede Position in Ordnung.

4. Schließe die Augen. Da der Fokus auf dem Gefühl in der Bauchgegend liegt, werden offene Augen nur die Aufmerksamkeit vom Objekt ablenken.

5. Konzentriere den Geist auf die Bauchdecke; wenn die Bauchdecke sich hebt, lass den klaren Gedanken still im Geist aufkommen: "Heben". Wenn sich die Bauchdecke senkt, "Senken". Wiederhole diese Praxis, bis deine Aufmerksamkeit zu einem anderen Objekt abgelenkt wird.

Noch einmal zur Wiederholung: Es ist wichtig, zu verstehen, dass der klare Gedanke "Heben" oder "Senken" im Geist auftauchen sollte, der wiederum auf das Abdomen gerichtet ist. Es ist, als ob man in den Bauch spricht. Diese Übung kann dann für fünf oder zehn Minuten praktiziert werden, oder länger, falls man fähig ist.

Der nächste Schritt ist, all unsere Grundlagen in die Praxis einzubringen: den Körper, die Gefühle, den Geist und die Dhammas.

In Bezug auf den Körper ist die Beobachtung des Hebens und Senkens der Bauchdecke genug für den Anfänger. Manchmal mag man sich wünschen, auch die Position des Körpers als "Sitzen, Sitzen" oder "Liegen, Liegen" im Geiste zur Kenntnis zu nehmen, falls das als der klaren Observation zuträglich empfunden wird.

In Bezug auf Gefühle: Wenn eine Empfindung im Körper aufsteigt, sollte man die Aufmerksamkeit darauf richten, die Bauchdecke sein lassen und Empfindung fixieren. Wenn beispielsweise ein Gefühl von Schmerz auftritt, sollte man den Schmerz selbst als Meditationsobjekt hinnehmen.

Jede einzelne der vier Grundlagen der Achtsamkeit kann als Meditationsobjekt dienen, da sie alle Aspekte der Realität sind. Es ist nicht notwendig, die ganze Zeit über beim Heben und Senken der Bauchdecke zu verharren. Statt dessen sollte man, wenn Schmerz aufkommt, das neue Objekt beobachten, den Schmerz, um ihn klar so zu verstehen, wie er ist, anstatt ihn zu beurteilen oder sich damit zu identifizieren. Wie vorher schon erklärt, sollte der Meditierende sich auf den Schmerz konzentrieren und den klaren Gedanken "Schmerz... Schmerz... Schmerz..." entstehen lassen, bis er verschwindet. Anstatt über den Schmerz ungehalten zu werden, wird man ihn schließlich einfach so sehen, wie er ist, und ihn gehen lassen.

Wenn Wohlgefühl aufkommt, sollte man den klaren Gedanken "angenehm" aufkommen lassen. Wenn man sich still oder ruhig fühlt, sollte man das mit dem klaren Gedanken "still" oder "ruhig" oder "friedlich" zur Kenntnis nehmen, bis das Gefühl verschwindet. Hier ist das Ziel, Anhaftung an das Gefühl zu vermeiden, was zu einer Abhängigkeit davon führen würde. Wenn man an positiven Gefühlen anhaftet, wird man unvermeidlich unzufrieden sein, wenn sie verschwunden sind.

Sobald die Empfindung verschwindet, sollte man zum Heben und Senken der Bauchdecke zurückkehren und damit fortsetzen, sie als "Heben" und "Senken" zu beobachten.

In Bezug auf den Geist: Wenn Gedanken während der Meditation aufkommen, sollte man sie als "Denken" zur Kenntnis nehmen. Es ist ganz gleichgültig, ob man über die Vergangenheit oder die Zukunft nachdenkt oder ob die Gedanken gut oder schlecht sind; anstatt den Geist wandern zu lassen und die Realität aus den Augen zu verlieren, bring den Geist zurück zur Realität des Gedankens, durch die einfache Kenntnisnahme: "Denken". Dann kehre zurück zum Heben und Senken der Bauchdecke und setze die Übung wie gewohnt fort.

In Bezug auf Dhammas: Wenn im Geist Gefallen aufkommt, zufrieden oder erfreut über eine bestimmte Erfahrung, bringe den klaren Gedanken "Mögen, Mögen" ins Bewusstsein. Wenn Abneigung aufkommt - Wut, Langeweile, Frustration und so weiter - erzeuge den klaren Gedanken "Abneigung, Abneigung", "Ärger, Ärger", "gelangweilt, gelangweilt", oder "frustriert, frustriert". Wenn Trägheit oder Schlaffheit aufkommt, erzeuge den klaren Gedanken "träge, träge" oder "schlaff, schlaff". Wenn Ablenkung oder Sorge aufkommt, "abgelenkt, abgelenkt" oder "besorgt, besorgt". Wenn Zweifel oder Verwirrung aufkommen, "zweifeln, zweifeln" oder "verwirrt, verwirrt" und so weiter.

Sobald die genannten Hindernisse nachlassen, bring den Geist wieder zurück zu einem klaren Gewahrsein des gegenwärtigen Moments, indem du dich auf das Heben und Senken der Bauchdecke konzentrierst.

Formale Meditationspraxis hat viele Nutzen. Der erste liegt darin, dass der Geist als Resultat glücklicher und zufriedener wird. Durch das Kultivieren der Gewohnheit klarer Geistesgegenwart der Realität wird der Geist glücklicher, leichter und freier von Stress und Leid, die von Beurteilung und Anhaftung kommen. Die meisten Meditierenden werden nach einigen Tagen Praxis Zustände von Wonne und Glückseligkeit erfahren, wenn sie sorgfältig und systematisch darin sind. Es ist natürlich wichtig, zu erkennen, dass solche Erlebnisse einfach nur eine Frucht der Praxis sind und kein Ersatz für richtige Praxis selbst. Man muss sie im Geiste notieren wie alle anderen Erlebnisse auch, als "glücklich, glücklich", oder "friedlich, friedlich". Nichtsdestotrotz sind solche Gefühle ein echter Nutzen der Praxis, den man für sich selbst erfahren kann, schon nach einer kurzen Zeit der Übung.

Der zweite Nutzen ist, dass man anfangen wird, sich selbst und die Welt um sich herum zu verstehen, auf eine Art und Weise, wie sie nicht möglich ist ohne Meditationspraxis. Man wird klar erkennen, wie gewohnte Gedankenmuster zu Leid führen, und dass externe Reize nicht wirklich eine Ursache von Leid oder Glück sind, bis man an ihnen anhaftet.

Man wird sehen, warum Leid existiert, obwohl man sich doch nur Glück und Zufriedenheit wünscht; wie die Objekte des Begehrens oder der Abneigung bloß kurzlebige Erfahrungen sind, die unaufhörlich aufkommen und vergehen, nicht wert, daran fest zu halten oder in irgendeiner Weise nach ihnen zu eifern.

Weiterhin wird man das Bewusstsein anderer in gleicher Weise verstehen. Ohne Meditation tendieren Leute dazu, andere sofort zu beurteilen aufgrund ihrer Verhaltensweisen und ihrer Sprache, geben sich Abneigung und Zuneigung hin, lassen Anziehung und Hass aufkommen. Durch die Praxis der Meditation wird man verstehen, wie andere ihr eigenes Leid und Glück erzeugen, und wird aufgrund dessen mehr dazu geneigt sein, zu vergeben und andere zu akzeptieren, wie sie sind, ohne sie zu verurteilen.

Der dritte Nutzen der Praxis ist, dass man sich der Welt um sich herum mehr gewahr wird. Ohne Hilfe der Meditationspraxis könnte man den größten Teil seines täglichen Lebens wie automatisch durchleben, ohne sich seiner Taten, Worte und Gedanken sehr klar bewusst zu sein. Nachdem man meditatives Gewahrsein kultiviert hat, wird sich das auch in das alltägliche Erleben der Realität tagein tagaus weiter tragen. Im Ergebnis wird man auf schwierige Situationen mit geistiger Klarheit reagieren können, indem man die Erlebnisse so akzeptiert, wie sie sind, anstatt Verlangen und Abneigung, Furcht, Angst, Verwirrung und so weiter zum Opfer zu fallen. Man wird fähig sein, Konflikt, Schwierigkeit, Krankheit, sogar Tod, viel leichter zu ertragen als man ohne Praxis der Meditation dazu in der Lage wäre.

Der vierte Nutzen, und das wahre Ziel der Meditationspraxis ist, dass man fähig sein wird, sich vom Bösen im eigenen Geist zu befreien, das einem selbst und anderen Leid verursacht; Wut, Gier, Wahn, Angst, Sorge, Stress, Furcht, Arroganz, Dünkel und so weiter. Man wird alle geistigen Zustände, die Unzufriedenheit und Stress für einen selbst und für andere mit sich bringen, klar als das erkennen, was sie sind, und im Ergebnis in der Lage sein, sie abzulegen.

Dies ist eine Erklärung grundlegender, formaler Meditationspraxis und der Vorteile, die sie bringt. An dieser Stelle möchte ich den Leser dazu auffordern, dass er damit beginnt, zumindest einmal Meditation anhand dieser Methode zu üben, bevor er sich dem nächsten Kapitel widmet oder zu seinem Alltagsleben zurückkehrt. Übe für fünf oder zehn Minuten, oder wie lang auch immer im Moment passend ist, zum ersten Mal an dieser Stelle, bevor du vergisst, was du in diesem Kapitel gelesen hast. Anstatt wie eine Person zu sein, die eine Speisekarte liest, schmecke die Frucht der Meditationspraxis, wie jemand, der die Speisekarte tatsächlich dazu verwendet, eine Mahlzeit zu bestellen.

Danke für dein Interesse an Meditation, und ich hoffe aufrichtig, dass diese Lehre zu Frieden, Glück und Freiheit von Leid in deinem Leben führen wird.
Title: Re: How to meditate - Yuttadhammo Bhikkhu
Post by: Dhammañāṇa on April 18, 2013, 11:52:42 PM
Lieber Krecik,

was mir immer wieder auffällt (und jetzt auch gerade), ist das in den Dhammatalks stehts ge-du-tst wird. Eigentlich wäre das nicht ziemend für einen Mönch, wenn er zu Laien spricht und auch umgekehrt. Im Englischen ist die Höflichkeit und der Respekt ja schon längere Zeit gefallen oder ich sehe es nicht heraus. Vielleicht wäre es überlegenswert die Texte in der Höflichkeitsform zu übersetzten. Ich muß mich da auch immer etwas "zwingen", weil der generelle Strom eigentlich ein anderer ist. Manchmal schaff ich es, manchmal übersehe ich es, manchmal sind es ja Lehrreden von Mönch zu Mönch. Nicht immer bedenke ich es, aber es ist denke ich gut das auch zu bedenken.

(https://forum.sangham.net/Smileys/sadhu_sangham_sw.gif)
Title: Re: How to meditate - Yuttadhammo Bhikkhu
Post by: Krecik on April 19, 2013, 10:23:41 AM
Danke für dein Feedback, Johann. Ja, du magst wohl Recht haben. Ich werde es mir noch reiflich überlegen bis zum Ende.
Vielleicht ersetze ich es auch einfach durch "zweifeln, zweifeln, zweifeln...".  ;)
An manchen Stellen kommt mir das "Sie" zu holperig vor, und an anderen Stellen das "du" zu persönlich.
Aber deinen Vorschlag nehme ich mir auf jeden Fall zu Herzen, wo er sorgsam erwogen wird.
Title: Re: Kapitel 1: Was ist Meditation?
Post by: Dhammañāṇa on April 20, 2013, 09:19:58 PM
Kapitel 1: Was ist Meditation?

Dieses Buch ist als Einführungs-Diskurs in die Meditationspraxis gedacht, sowohl für die, die wenig Erfahrung mit Meditation haben, als auch für jene, die Erfahrung mit anderen Arten der Meditation haben, aber (und? aber kommt mir etwas seltsam vor] daran interessiert sind, eine neue Meditationstechnik zu erlernen. Im ersten Kapitel werde ich erklären, was Meditation ist und wie man daran gehen sollte, sie zu praktizieren.

Zu allererst ist es wichtig, zu verstehen, dass das Wort "Meditation" unterschiedliche Dinge für unterschiedliche Leute bedeutet. Für manche bedeutet Meditation einfach das Zur-Ruhe-Bringen des Geistes, die Schaffung eines friedlichen oder angenehmen Zustands als eine Art Urlaub oder Entkommen aus der weltlichen Realität. Für andere impliziert Meditation außergewöhnliche Erfahrungen oder die Schaffung von mystischen, ja sogar magischen Zuständen des Gewahrseins.

In diesem Buch möchte ich Meditation anhand der Herkunft des Wortes selbst definieren. Das Wort "Meditation" kommt von derselben linguistischen Wurzel wie das Wort "Medizin". Das ist nützlich, um die Bedeutung von Meditation zu verstehen, weil Medizin etwas ist, was gebraucht wird, um körperliche Krankheit zu heilen. In Analogie dazu können wir Meditation als etwas verstehen, das Krankheit im Geist heilen kann.

Darüber hinaus haben wir das Verständnis, dass Medizin, im Gegensatz zu Drogen, nicht zu dem Zweck da ist, in einen temporären Zustand von Wohlsein oder Glück zu entfliehen, der dann wieder abklingt und einen genauso krank zurücklässt wie vorher. Medizin ist dazu gedacht, eine bleibende Veränderung zu erwirken, die den Körper in einen natürlichen Zustand der Gesundheit und des Wohlseins zurückbringt.

In der gleichen Weise ist der Zweck der Meditation nicht, einen temporären Zustand von Frieden oder Entspannung herbeizuführen, sondern eher, den an Sorgen, Stress und künstlicher Konditionierung leidenden Geist zurück in einen natürlichen Zustand wahren und bleibenden Friedens und Wohlseins zurück zu bringen.

Wenn du also Meditation anhand dieses Buches übst, verstehe bitte, dass es sich nicht notwendig (Weise.. vielleicht) immer friedlich oder angenehm anfühlen wird. Tief verwurzelte Zustände von Stress, Sorge, Wut, Sucht und so weiter verstehen zu lernen, kann manchmal ein sehr unangenehmer Prozess sein, besonders, weil wir die meiste Zeit damit verbringen, diese unangenehmen Aspekte unserer Erfahrung zu vermeiden oder zu unterdrücken.

Es mag manchmal so scheinen, dass Meditation überhaupt keinen Frieden und kein Glück bringt; aus diesem Grund muss betont werden, dass Meditation keine Droge ist. Sie ist nicht dazu gedacht, jemanden glücklich zu machen, während man sich ihr widmet, nur um dann wieder in die gleiche Misere zurück zu kehren, wenn man damit aufhört. Zweck der Meditation ist, eine echte Veränderung in der Art herbei zu führen, wie man sich die Welt ansieht, und (um ...?) den Geist in einen natürlichen Zustand der Klarheit zurück zu bringen. Sie sollte einem ermöglichen, wahren und bleibenden Frieden zu erreichen, dadurch, dass man besser in der Lage ist, mit den natürlichen Schwierigkeiten des Lebens umzugehen.

Die grundlegende Technik der Meditation, die wir gebrauchen, um diese Veränderung zu erleichtern, ist die Schaffung klaren Gewahrseins (Vielleicht ist es hier gut rückzufragen, auf welches Pailwort er sich da bezieht wenn er awaress sagt. Manchmal meint er sicher Gewahrsein aber manchmal ist es vielleicht mit Bewusstsein besser beschrieben. In der Meditation versuchen wir, ein klares Gewahrsein einer jeden Erfahrung zu schaffen, die auftritt. Wenn wir nicht meditieren, tendieren wir dazu, als Reaktion auf jede Erfahrung deren Inhalte sofort zu beurteilen als "gut", "schlecht", "ich", "mein", und so weiter, was nach und nach zu Stress, Leid und geistiger Krankheit führt. Durch das Hervorbringen eines klaren Gedankens über ein Objekt ersetzen wir diese Art der Beurteilung durch das simple Erkennen des Objektes als das, was es ist.

Diese Schaffung klaren Gewahrseins wird erreicht mit Hilfe eines alten aber wohlbekannten Meditationswerkzeuges, genannt "Mantra".
Ein Mantrasicher hackt er da an einen bekannten Namen, aber vielleicht kann man in der Übersetzung einen anderen Nutzen. Lable wird of verwendet oder Bezeichnung, obwohl ist nicht schlecht wenn man weiter ließt bezeichnet ein Wort oder eine Phrase, welche benutzt wird, den Geist auf ein Objekt auszurichten, in der Regel das Göttliche oder Übernatürliche oder so etwas. Hier hingegen benutzen wir das Mantra, um uns auf die gewöhnliche Realität zu konzentrieren, als eine klare Bezeichnung unserer Erfahrung, wie sie gerade ist, frei von Projektion und Beurteilung. Indem wir ein Mantra in dieser Weise gebrauchen, werden wir fähig sein, die Objekte unserer Erfahrung klar zu verstehen, ohne von ihnen in den Bann gezogen oder abgestoßen zu werden.

Wenn wir zum Beispiel unseren Körper bewegen, benutzen wir das Mantra, um ein klares Gewahrsein der Erfahrung hervor zu rufen, wie in "Bewegen". Wenn wir ein Gefühl erfahren, "Gefühl". Wenn wir denken, "Denken". Wenn Wut aufkommt, sagen wir im Geiste "Wut". Wenn wir Schmerz fühlen, erinnern wir uns gleichermaßen still: "Schmerz". Wir wählen ein Wort, das die Erfahrung akkurat erfasst, und benutzen das Wort, die Erfahrung als das anzuerkennen, was sie (es, oder denkst du er möchte sich auch die Erfahrung beziehen, dann wäre es immer nur das mantra "Erfahrung" ist, ohne uns eine Beurteilung des Objektes als gut, schlecht, ich, mein, und so weiter zu erlauben.

Das Mantra sollte nicht am Mund (gesprochen/gesagt (http://dict.leo.org/ende/index_en.html#/search=at%20the%20mouth&searchLoc=0&resultOrder=basic&multiwordShowSingle=on))  oder im Kopf sein, sondern einfach ein klares Gewahrsein des Objektes, wie es ist. Das Wort sollte deshalb im Geiste am selben Ort auftauchen wie das Objekt selbst. Welches genaue Wort wir benutzen (Welches Wort wir dazu nutzen), ist nicht so wichtig, solange es den Geist auf die objektive (ist nicht ganz passen, aber das kommt vorher schon ein paar mal vor und hat denke ich nichts mit der Übersetzung zu tun) Natur der Erfahrung ausrichtet.

Um den Prozess des Bezeichnens der Vielfalt an Objekten der Erfahrung zu vereinfachen, teilen wir die Erfahrungswelt traditionell in vier Kategorien(*). Alles, was wir erfahren, wird in eine dieser vier Kategorien passen; sie dienen als Richtschnur, um unsere Praxis zu systematisieren, die uns erlaubt, schnell zu erkennen, was real ist und was nicht, und die Realität so zu identifizieren wie sie ist. (Satzbau kommt mir seltsam vor) Es ist gebräuchlich, sich diese vier Kategorien ins Gedächtnis einzuprägen, bevor man zur eigentlichen Meditationspraxis voranschreitet:

(*) Diese vier Kategorien werden im Buddhismus "die vier Grundlagen der Achtsamkeit" genannt, und werden in größerem Detail in buddhistischen Texten erklärt. Für unsere Zwecke hier soll uns ein kurzer Überblick reichen.

1. Körper - die Bewegungen und Haltungen des Körpers;
2. Gefühl - körperliche und geistige Gefühle (vielleicht Empfindung) von Schmerz, Freude, Ruhe, usw.;
3. Geist - Gedanken, die im Geist entstehen - von der Vergangenheit, der Zukunft, gut oder schlecht;
4. Dhammas - Gruppen von geistigen und physischen Phänomenen (vielleicht Gestaltungen), die für den Meditierenden von speziellem Interesse sind, eingeschlossen der geistigen Zustände, die das Gewahrsein vernebeln, der sechs Sinne, durch die man die Realität erfährt, und vieler anderer(**).

(**) Das Wort "dhamma" bedeutet "Realität", und es schließt mehrere Gruppen von Realitäten ein, die für den Meditierenden von Interesse sind. Hier werden wir die Diskussion auf den ersten Satz beschränken: die geistigen Hemmungen, welche von besonderer Wichtigkeit für den Meditierenden sind.


Diese vier, der Körper, die Gefühle, die Gedanken und die Dhammas sind die vier Orientierungsgrundlagen der Meditationspraxis. Sie sind die Konzepte, die wir benutzen, um ein klares Gewahrsein des gegenwärtigen Moments zu erzeugen.

In Bezug auf den Körper zunächst versuchen wir (versuchen wir zunächst - oder war es auf den Körper bezogen? Dann vielleicht "Zunächst im Bezug...") jede physische Erfahrung zu bemerken, sobald sie auftritt. Wenn wir unseren Arm strecken, zum Beispiel, (wenn wir zum Beispiel unseren Arm strecken) sagen wir still im Geiste: "Strecken". Wen wir ihn beugen, sagen wir: "Beugen". Wenn wir still sitzen, sagen wir zu uns selbst (vielleicht genügt "uns" dann kann man hier das selbst raushalten): "Sitzen". Wenn wir gehen, sagen wir zu uns selbst "Gehen".

In welcher Position auch immer der Körper ist, wir erkennen einfach diese Position des Körpers, wie sie ist, und was immer für Bewegungen wir machen (wir an Bewegungen machen) , wir nehmen (nehmen wir, indem wir...,) ebenfalls ihre wesentlichen Merkmale zur Kenntnis, indem wir das Mantra dazu verwenden, uns an den Zustand des Körpers zu erinnern, wie er ist. Auf diese Art und Weise benutzen wir unseren Körper (fehlt da was? "dazu" oder ein "um"), ein klares Gewahrsein der Realität zu schaffen.

Als nächstes kommen die Gefühle, die im Körper und im Geist existieren (vorhanden sind). Wenn wir Schmerz fühlen, sagen wir zu uns selbst "Schmerz". In diesem Fall können wir das Mantra mehrfach wiederholen, wie(:) "Schmerz... Schmerz... Schmerz...", und uns so darin schulen (uns damit schulen), anstatt Wut oder Abneigung aufkommen zu lassen, e (. Wir bleiben einfach...)infach bei der Beobachtung der Empfindung als solche zu bleiben. Wir lernen, zu sehen (erkennen), dass der Schmerz und unsere gewohnte Abneigung dagegen (eigentlich) zwei verschiedene Dinge sind; (:) d (D)ass dem Schmerz selbst weder etwas an sich "schlechtes" innewohnt, noch dass er eigentlich "unser" ist, da wir ihn weder ändern noch kontrollieren können.

Wenn wir uns angenhem (angenehm - vielleicht "wohl") fühlen, nehmen wir davon in gleicher Weise Notiz, erinnern uns an die grundlegende Natur der Erfahrung, wie in "angenehm, angenehm, angenehm". Es ist nicht so, dass wir versuchen, das angenehme Gefühl von uns zu stoßen. Wir stellen einfach nur sicher, dass wir auch nicht daran festhalten, und so keine Zustände von Sucht, Anhaftung und Verlangen für die Empfindung erzeugen. Genauso wie mit Schmerz gelangen wir zu der Erfahrung, dass das Glücksgefühl und unser Mögen desselben (, samt unserer Zuneigung zur diesem) zwei verschiedene Dinge sind, und dass da nichts an und für sich "gutes" an dem Glücksgefühl ist. Wir sehen mit der Zeit, dass an dem Glücksgefühl festzuhalten (, ?)nicht dazu führt, dass es länger anhält, sondern dass es eher zu mehr Unzufriedenheit und Enttäuschung führt, wenn es verschwunden ist.

Ebenso wenn wir uns ruhig fühlen, sagen wir (. Wir sagen dann) zu uns selbst "ruhig, ruhig, ruhig", klar erkennend und Anhaftung an friedvollen Gefühlen vermeidend, wenn sie ("es" Bezug auf fühlen, vorhergehender Satz?) auftauchen. In dieser Weise beginnen wir zu erkennen, dass wir umso friedlicher werden, je weniger wir an friedvollen Gefühlen hängen.

Die dritte Grundlage sind unsere Gedanken. Wenn wir uns an Ereignisse in der Vergangenheit erinnern, gleich, ob sie Wohlgefühl oder Leid mit sich bringen, sagen wir zu uns selbst, "Denken, denken, denken". Anstatt Anhaftung oder Abneigung aufkommen zu lassen, erkennen wir sie einfach als das, was sie sind - Gedanken. Wenn wir die Zukunft planen oder darüber spekulieren, werden wir ebenso einfach der Tatsache gewahr, dass wir denken, (,dass wei denken, gewahr,) anstatt die Inhalte unserer Gedanken zu mögen oder zu hassen, und vermeiden so die Angst, Sorge oder den Stress, den (die - Gedanken bringen) sie sonst bringen könnten.

Die vierte Grundlage, die Kategorie der "Dhammas", enthält viele Gruppierungen von geistigen und physischen Phänomenen. Manche von ihnen könnten in die ersten drei Grundlagen mit eingeordnet werden, aber es ist besser, sie innerhalb ihrer jeweiligen Gruppen zu behandeln, zum Zwecke der einfacheren praktischen Anwendung.
Die erste Gruppe von Dhammas sind die fünf Hemmungen (Hemmnisse für ?) geistiger Klarheit. Diese sind Zustände, welche die Praxis blockieren: sinnliches Verlangen, Abneigung, Trägheit, Verwirrung und Zweifel. Sie sind nicht bloß Hindernisse im Erlangen geistiger Klarheit, sie sind auch die Ursache für alles Leid und allen Stress in unserem Leben. Es liegt in unserem besten Interesse, unnachgiebig daran zu arbeiten, sie zu verstehen und aus unserem Geist zu verbannen (vielleicht ein anderes Wort), und dies ist schließlich der Zweck der Meditationspraxis.

Wenn wir also Verlangen verspüren, wenn wir etwas wollen, das wir nicht haben, oder an etwas hängen, das wir haben, erkennen wir einfach das Verlangen oder das Mögen als das, was es ist, anstatt fälschlicherweise Haben-Wollen (Verlangen) in Haben-Müssen (Notwendigkeit/Bedarf) zu übersetzen. Wir erinnern uns an die Emotion als das, was sie ist: "Wollen, wollen, wollen", "Mögen, mögen, mögen". Wir werden mit der Zeit sehen, dass Verlangen und Anhaftung Stress verursachen und Ursachen für zukünftige Enttäuschung darstellen, wenn wir die Dinge, die wir wollen, nicht erlangen können, oder diejenigen verlieren, die wir haben.

Wenn wir wütend, aufgeregt, verärgert sind von geistigen oder physischen Erlebnissen (sind), die entstanden sind, oder enttäuscht über solche, die es nicht sind, erkennen wir dies als "wütend, wütend" oder "Ärger, Ärger", "Enttäuschung, Enttäuschung". Wenn wir traurig, frustriert, gelangweilt, verängstigt, deprimiert sind und so weiter, nehmen wir ebenso die Emotion als das zur Erkenntnis, was sie ist, "traurig, traurig", "frustriert, frustriert", und so weiter, und sehen klar, wie wir Stress und Leid für uns selbst erzeugen, indem wir diese negativen Emotionen ermutigen und verstärken. Sobald wir die negativen Resultate von Wut sehen (erkennen/verstehen - "sehen" ist in dem Fall wohl zu direkt, da es ja noch immer ein Rückschließen ist), werden wir uns in Zukunft intuitiv von ihr abwenden.

Wenn wir uns träge fühlen, sagen wir zu uns selbst "träge, träge" oder "müde, müde", und wir werden sehen, dass wir auf diese Weise zu unserer natürlichen Energie zurück finden können. Wenn wir abgelenkt, besorgt oder gestresst sind, können wir sagen "abgelenkt, abgelenkt", "besorgt, besorgt" oder "gestresst, gestresst" und werden uns konzentrierter und klarer wieder finden. Wenn wir im Zweifel sind oder nicht klar darüber, was wir tun sollten, sagen wir zu uns selbst "zweifeln, zweifeln", oder "verwirrt, verwirrt", und werden ebenso feststellen, dass wir uns im Ergebnis unserer selbst sicherer sind.

Das klare Gewahrsein dieser vier Grundlagen konstituiert (bildet ?) die grundlegende Technik der Meditationspraxis, wie sie in den folgenden Kapiteln erklärt wird. Es ist daher wichtig, diesen theoretischen Rahmen zu verstehen, bevor wir mit der Praxis der Meditation anfangen. Die Wichtigkeit und Notwendigkeit zu verstehen, klares Gewahrsein über die Objekte unserer Erfahrung zu schaffen, als Ersatz für unsere wertenden und voreingenommenen Gedanken, ist der erste Schritt auf dem Weg, Meditation zu lernen.

Hab ein paar Anmerkungen angebracht, vielleicht sind sie überlegenswert. Wie oft erwähnt: "ka deitsch profi" Vielleicht ist es gut sich für so eine Übersetzung ein Set von Standartwörtern zusammen zu stellen und die vielleicht auf Paliwörter bezogen mit dem Autor zu besprechen.

(https://forum.sangham.net/Smileys/sadhu_sangham_sw.gif)
Title: Re: How to meditate - Yuttadhammo Bhikkhu
Post by: Krecik on April 21, 2013, 08:59:30 PM
Danke, Johann. Das wird mir sehr nützlich und hilfreich sein.  :)
Was das Pali-Deutsch-Wortverzeichnis angeht, sehe ich da im Moment keinen wirklichen Nutzen drin, was aber nicht heißen soll, dass ich die Idee in ähnlicher Form doch noch aufgreife. Nicht immer ist doch hier ein Wort als direkte Übersetzung eines Pali-Begriffs aufzufassen. Aber in Zweifelsfällen ist es sicher keine schlechte Idee, am Ende den Autor zu fragen.
 :-*
Title: Re: How to meditate - Yuttadhammo Bhikkhu
Post by: Dhammañāṇa on April 26, 2013, 11:45:15 AM
Kapitel 2: Sitzmeditation

In diesem Kapitel werde ich erklären, wie die im ersten Kapitel erlernten Grundprinzipien in die Praxis umzusetzen sind: in der formalen Sitzmeditation (vielleicht: die formale(n) Sitzmeditation(en). Sitzmeditation ist eine simple Meditationsübung, die mit überkreuzten Beinen(,) auf dem Boden oder aber zur Not auch auf einem Stuhl oder Bank sitzend(,) ausgeführt werden kann. Für Menschen, die überhaupt nicht in der Lage sind, aufrecht zu sitzen, kann eine ähnliche Technik in liegender Position angewandt werden.

Der Zweck formaler Meditation ist, unsere Erfahrung auf die geringstmöglichen Vielfalt an Objekten einzuschränken, um auf diese Weise einfache Observation (Beobachtung) zu ermöglichen, ohne überwältigt (vielleicht überbelastet) oder abgelenkt zu werden.
Wenn wir still sitzen, ist der gesamte Körper ruhig, und die einzige Bewegung rührt daher, wie (dass) der Atem ein und aus geht.
Wenn der Atem in den Körper geht, sollte sich das in einem Heben der Bauchdecke bemerkbar machen. Wenn der Atem den Körper verlässt, sollte in entsprechender Weise die Bauchdecke sich senken. Falls die Bewegung nicht offensichtlich ist, kann man die Hand auf die Bauchdecke legen, bis sie klar bewusst wird.

Falls es schwer ist (fällt), die Bewegung der Bauchdecke wahrzunehmen, sogar (selbst) wenn du die Hand auflegst, kannst du versuchen, dich auf den Rücken zu legen, bis du sie wahrnimmst. Schwierigkeiten darin, die Bewegung des Hebens und Senkens der Bauchdecke(, während man sitzt,) auszumachen, während man sitzt, rühren in der Regel von mentaler Anspannung und Stress; wenn man geduldig und hartnäckig in der Übung ist, werden Körper und Geist anfangen, sich zu entspannen, bis der Atem im Sitzen ebenso natürlich fließt wie im Liegen.

Das wichtigste, woran man sich erinnern muss, ist, dass wir versuchen, den Atem in seinem natürlichen Zustand zu beobachten, anstatt ihn zu zwingen oder in irgendeiner Weise zu kontrollieren. Am Anfang mag der Atem flach oder unangenehm sein, aber sobald der Geist beginnt, loszulassen, und aufhört, den Atem kontrollieren zu wollen, wird das Heben und Senken der Bauchdecke klarer werden und eine komfortablere (bequemere) Observation (Beobachtung) erlauben.

Es ist diese Bewegung des Hebens und Senkens, die wir als unser erstes Meditationsobjekt verwenden wollen. Sobald wir in der Lage sind, die Bewegung des Abdomens (Bauchdecke) ohne Schwierigkeit zu beobachten, wird es uns als Grundobjekt der Meditation dienen, zu dem wir jederzeit wieder zurückkehren können.

Die formale Methode für die Sitzmeditation ist wie folgt:

1. Sitz mit überkreuzten Beinen, falls möglich, mit einem Bein vor dem anderen, kein Bein über dem anderen liegend. Falls diese Position unkomfortabel (unbequem) ist, kannst du in jeder Position sitzen, die stabil ist und zugleich geeignet, die Bewegung der Bauchdecke zu beobachten.

2. Sitze mit einer Hand über der anderen, Handflächen nach oben auf dem Schoß.

3. Sitze mit dem Rücken gerade (geradem Rücken/ Sitze so, daß das Rückrat gesteckt ist. Es ist nicht notwendig, dass der Rücken vollkommen gerade ist, falls das unbequem ist; solange die Bewegungen des Abdomens (Bauchdecke) klar auszumachen sind, ist jede Position in Ordnung.

4. Schließe die Augen. Da der Fokus auf dem Gefühl in der Bauchgegend liegt, werden offene Augen nur die Aufmerksamkeit vom Objekt ablenken.

5. Konzentriere den Geist auf die Bauchdecke(nbewegung /Aber das ist vielleicht vom Autor übersehen); wenn die Bauchdecke sich hebt, lass den klaren Gedanken still im Geist aufkommen: "Heben". Wenn sich die Bauchdecke senkt, "Senken". Wiederhole diese Praxis, bis deine Aufmerksamkeit zu (von) einem anderen Objekt abgelenkt wird.

Noch einmal zur Wiederholung: Es ist wichtig, zu verstehen, dass der klare Gedanke "Heben" oder "Senken" im Geist auftauchen sollte, der wiederum auf das Abdomen gerichtet ist. Es ist, als ob man in den Bauch spricht. Diese Übung kann dann für fünf oder zehn Minuten praktiziert werden, oder länger, falls man fähig ist.

Der nächste Schritt ist, all unsere Grundlagen in die Praxis einzubringen: den Körper, die Gefühle, den Geist und die Dhammas.

In Bezug auf den Körper ist die Beobachtung des Hebens und Senkens der Bauchdecke genug für den Anfänger. Manchmal mag man sich wünschen, auch die Position des Körpers als "Sitzen, Sitzen" oder "Liegen, Liegen" im Geiste zur Kenntnis zu nehmen, falls das als der klaren Observation zuträglich empfunden wird.

In Bezug auf Gefühle: Wenn eine Empfindung im Körper aufsteigt, sollte man die Aufmerksamkeit darauf richten, die Bauchdecke sein lassen und (")Empfindung(") fixieren (feststellen). Wenn beispielsweise ein Gefühl von Schmerz auftritt, sollte man den Schmerz selbst als Meditationsobjekt hinnehmen (annehmen).

Jede einzelne der vier Grundlagen der Achtsamkeit kann als Meditationsobjekt dienen, da sie alle Aspekte der Realität sind. Es ist nicht notwendig, die ganze Zeit über beim Heben und Senken der Bauchdecke zu verharren. Statt dessen sollte man, wenn Schmerz aufkommt, das neue Objekt beobachten, den Schmerz, um ihn klar so zu verstehen, wie er ist, anstatt ihn zu beurteilen oder sich damit zu identifizieren. Wie vorher schon erklärt, sollte der Meditierende sich auf den Schmerz konzentrieren und den klaren Gedanken "Schmerz... Schmerz... Schmerz..." entstehen lassen, bis er (wer? Schmerz oder Gedanke? Ich denke es ist die Empfindung Schmerz gemeint) verschwindet. Anstatt über den Schmerz ungehalten zu werden, wird man ihn schließlich einfach so sehen, wie er ist, und ihn gehen lassen.

Wenn Wohlgefühl aufkommt, sollte man den klaren Gedanken "angenehm" aufkommen lassen. Wenn man sich still oder ruhig fühlt (empfindet), sollte man das mit dem klaren Gedanken "still" oder "ruhig" oder "friedlich" zur Kenntnis nehmen, bis das Gefühl verschwindet. Hier ist das Ziel, Anhaftung an das Gefühl zu vermeiden, was zu einer Abhängigkeit davon führen würde. Wenn man an positiven Gefühlen anhaftet, wird man unvermeidlich unzufrieden sein, wenn sie verschwunden sind.

Sobald die Empfindung verschwindet, sollte man zum Heben und Senken der Bauchdecke zurückkehren und damit fortsetzen, sie als "Heben" und "Senken" zu beobachten.

In Bezug auf den Geist: Wenn Gedanken während der Meditation aufkommen, sollte man sie als "Denken" zur Kenntnis nehmen. Es ist ganz gleichgültig, ob man über die Vergangenheit oder die Zukunft nachdenkt oder ob die Gedanken gut oder schlecht sind; anstatt den Geist wandern (fortschweifen) zu lassen und die Realität aus den Augen zu verlieren, bring den Geist zurück zur Realität (Tatsache) des Gedankens, durch die einfache Kenntnisnahme: "Denken". Dann kehre zurück zum Heben und Senken der Bauchdecke und setze die Übung wie gewohnt fort.

In Bezug auf Dhammas: Wenn im Geist Gefallen aufkommt, zufrieden oder erfreut über eine bestimmte Erfahrung, bringe den klaren Gedanken "Mögen, Mögen" ins Bewusstsein. Wenn Abneigung aufkommt - (,) Wut, Langeweile, Frustration und so weiter - (,)erzeuge den klaren Gedanken "Abneigung, Abneigung", "Ärger, Ärger", "gelangweilt, gelangweilt", oder "frustriert, frustriert". Wenn Trägheit oder Schlaffheit aufkommt, erzeuge den klaren Gedanken "träge, träge" oder "schlaff, schlaff". Wenn Ablenkung oder Sorge aufkommt, "abgelenkt, abgelenkt" oder "besorgt, besorgt". Wenn Zweifel oder Verwirrung aufkommen, "zweifeln, zweifeln" oder "verwirrt, verwirrt" und so weiter.

Sobald die genannten Hindernisse nachlassen, bring den Geist wieder zurück zu einem klaren Gewahrsein des gegenwärtigen Moments, indem du dich auf das Heben und Senken der Bauchdecke konzentrierst.

Formale Meditationspraxis hat viele Nutzen. Der erste liegt darin, dass der Geist als Resultat glücklicher und zufriedener wird. Durch das Kultivieren der Gewohnheit klarer Geistesgegenwart (in) der Realität wird der Geist glücklicher, leichter und freier von Stress und Leid, die von Beurteilung und Anhaftung kommen. Die meisten Meditierenden werden nach einigen Tagen Praxis Zustände von Wonne und Glückseligkeit erfahren, wenn sie sorgfältig und systematisch darin sind. Es ist natürlich wichtig, zu erkennen, dass solche Erlebnisse einfach nur eine Frucht der Praxis sind und kein Ersatz für richtige Praxis selbst. Man muss sie im Geiste notieren wie alle anderen Erlebnisse auch, als "glücklich, glücklich", oder "friedlich, friedlich". Nichtsdestotrotz sind solche Gefühle ein echter (halte ich für ungeschickt, hier echt dazu zu sagen) Nutzen (aus) der Praxis, den man für sich selbst erfahren kann, schon nach einer kurzen Zeit der Übung.

Der zweite Nutzen ist, dass man anfangen wird, sich selbst und die Welt um sich herum zu verstehen, auf eine Art und Weise, wie sie (ohne Meditationspraxis) nicht möglich ist ohne Meditationspraxis. Man wird klar erkennen, wie gewohnte Gedankenmuster zu Leid führen, und dass externe Reize nicht wirklich eine Ursache von Leid oder Glück sind, bis man an ihnen anhaftet. (Satz etwas seltsam)

Man wird sehen (feststellen), warum Leid existiert, obwohl man sich doch nur Glück und Zufriedenheit wünscht; wie die Objekte des Begehrens oder der Abneigung bloß kurzlebige Erfahrungen sind, die unaufhörlich aufkommen und vergehen, (und) nicht wert, daran fest zu halten oder in irgendeiner Weise nach ihnen zu eifern.

Weiterhin wird man das Bewusstsein anderer in gleicher Weise verstehen. Ohne Meditation tendieren Leute dazu, andere sofort (,aufgrund ihrer Verhaltensweisen und ihrer Sprache,) zu beurteilen aufgrund ihrer Verhaltensweisen und ihrer Sprache, geben sich Abneigung und Zuneigung hin, lassen Anziehung (Zuneigung, Begierde) und Hass aufkommen. Durch die Praxis der Meditation wird man verstehen, wie andere ihr eigenes Leid und Glück erzeugen, und wird aufgrund dessen mehr dazu geneigt sein, zu vergeben und andere zu akzeptieren, wie sie sind, ohne sie zu verurteilen.

Der dritte Nutzen der Praxis ist, dass man sich der Welt um sich herum mehr gewahr wird. Ohne Hilfe der Meditationspraxis könnte man den größten Teil seines täglichen Lebens wie automatisch durchleben, ohne sich seiner Taten, Worte und Gedanken sehr klar bewusst zu sein. Nachdem man meditatives Gewahrsein kultiviert hat, wird sich das auch in das alltägliche Erleben(,) der Realität tagein tagaus(,) weiter tragen. Im (Als) Ergebnis wird man (, indem man die Erlebnisse so akzeptiert, wie sie sind,) auf schwierige Situationen mit geistiger Klarheit reagieren können, indem man die Erlebnisse so akzeptiert, wie sie sind, anstatt Verlangen und Abneigung, Furcht, Angst, Verwirrung und so weiter zum Opfer zu fallen. Man wird fähig sein, Konflikt, Schwierigkeit, Krankheit, sogar Tod, viel leichter zu ertragen als man ohne Praxis der (Übung in) Meditation dazu in der Lage wäre.

Der vierte Nutzen, und das wahre Ziel der Meditationspraxis ist, dass man fähig sein wird, sich vom Bösen im eigenen Geist zu befreien, das einem selbst und anderen Leid verursacht; Wut, Gier, Wahn, Angst, Sorge, Stress, Furcht, Arroganz, Dünkel und so weiter. Man wird alle geistigen Zustände, die Unzufriedenheit und Stress für einen selbst und für andere mit sich bringen, klar als das erkennen, was sie sind, und im (als) Ergebnis in der Lage sein, sie abzulegen.

Dies ist eine Erklärung grundlegender, formaler Meditationspraxis und der Vorteile, die sie bringt. An dieser Stelle möchte ich den Leser dazu auffordern, dass er damit beginnt, zumindest einmal Meditation anhand dieser Methode zu üben, bevor er sich dem nächsten Kapitel widmet oder zu seinem Alltagsleben zurückkehrt. Übe für fünf oder zehn Minuten, oder wie lang auch immer im Moment passend ist, zum ersten Mal an dieser Stelle, bevor du vergisst, was du in diesem Kapitel gelesen hast. Anstatt wie eine Person zu sein, die eine Speisekarte liest, schmecke (koste/probiere) die Frucht der Meditationspraxis, wie jemand, der die Speisekarte tatsächlich dazu verwendet, eine Mahlzeit zu bestellen.

Danke für dein Interesse an Meditation, und ich hoffe aufrichtig, dass diese Lehre zu Frieden, Glück und Freiheit von Leid in deinem Leben führen wird.

Hier ein paar Gedanken und Anregungen, und sicher nicht das gelbe vom Ei.
Erinnert mich sehr an: Vipassanā Meditation - Ehrwürdigen Chanmyay Sayadaw U Janakabhivamsa (http://forum.sangham.net/index.php?topic=147.0) das ich vor längerer Zeit einmal versucht hatte zu übersetzen und dabei mich stark in die Vipassanameditation vertieft haben. Sehr gut, wirklich sehr gut diese Art und Weise der Praxis in Kombination (lesen, überdenken des Gemeinten im Zuge des Übersetzens und dann gleich ausprobieren als Prüfung und zurück), nur um kurz meine Erfahrung damit wiederzugeben.

(https://forum.sangham.net/Smileys/sadhu_sangham_sw.gif)
Title: Re: How to meditate - Yuttadhammo Bhikkhu
Post by: Krecik on May 01, 2013, 07:38:58 AM

Hier ein paar Gedanken und Anregungen, und sicher nicht das gelbe vom Ei.
Erinnert mich sehr an: Vipassanā Meditation - Ehrwürdigen Chanmyay Sayadaw U Janakabhivamsa (http://forum.sangham.net/index.php?topic=147.0) das ich vor längerer Zeit einmal versucht hatte zu übersetzen und dabei mich stark in die Vipassanameditation vertieft haben. Sehr gut, wirklich sehr gut diese Art und Weise der Praxis in Kombination (lesen, überdenken des Gemeinten im Zuge des Übersetzens und dann gleich ausprobieren als Prüfung und zurück), nur um kurz meine Erfahrung damit wiederzugeben.

(https://forum.sangham.net/Smileys/sadhu_sangham_sw.gif)

Danke, Johann, für die Korrekturvorschläge und Anmerkungen. Du kannst sie auch gern direkt im Text anbringen. Ich seh das schon so, dass das sinnvoll und praktisch ist hier. Also keine Angst, dass ich dir auf die Finger haue. Ich will nicht mehr so grantig sein. ;)

Zu deiner Erfahrung mit ähnlichen Übersetzungsversuchen, ja, das hatte ich ähnlich angestrebt. Und obwohl ich das bei dieser Übersetzung nur sehr sporadisch in die Tat umgesetzt habe, kann ich dir beifplichten, dass das eine gute Herangehensweise ist, die mir ansonsten auch schon viel gebracht hat.
Und danke für den Lesetipp und den hier sehr passenden Querverweis (http://forum.sangham.net/index.php?topic=147.0), wo es ja dort in Theorie und Praxis in die gleiche Richtung schlägt, nach der Methode von Mahasi Sayadaw. Sehr schön beim Überfliegen. :) (Kann man sicher auch noch nachbessern, wenn man sonst nichts zu tun hat. ;)  Aber lieber nicht zu viel auf einmal...)

So, und nun geht es gleich weiter mit dem nächsten Kapitel (vielleicht noch etwas unausgegorener als das bisherige).
Title: Re: How to meditate - Yuttadhammo Bhikkhu
Post by: Krecik on May 01, 2013, 07:40:34 AM
Kapitel 3: Gehmeditation

In diesem Kapitel werde ich die Technik der Gehmeditation erklären. Wie bei der Sitzmeditation liegt auch bei der Gehmeditation das Hauptaugenmerk darauf, den Geist im gegenwärtigen Moment zu halten und Phänomenen gewahr zu sein, während sie aufkommen, um ein klares Gewahrsein der Realität zu schaffen.

Angesichts ihrer Ähnlichkeit mit Sitzmeditation mag man sich fragen, welchen Zweck Gehmeditation erfüllt. Wenn man nicht fähig ist, Gehmeditation zu praktizieren, wird man immer noch Gewinn aus der Sitzmeditation erfahren, aber Gehmeditation hat einige einzigartige Vorteile, die sie zu einer guten Komplimentierung und einem sinnvollen Vorläufer für die Sitzmeditation machen. Ich werde die traditionell genannten fünf Vorteile hier aufzählen.

Als erstes ist anzumerken, dass Gehmeditation körperliche Fitness fördert. Wenn wir all unsere Zeit sitzend verbringen, wird unser Körper schwach und unfähig zur Anstrengung. Gehmeditation erhält grundlegende körperliche Kraft, auch für einen eifrigen Meditierenden, und kann als Ergänzung zur Leibesübung angesehen werden.

Zweitens kultiviert Gehmeditation Geduld und Ausdauer. Da Gehmeditation aktiv ist, benötigt es nicht so viel Geduld wie still zu sitzen; es ist ein nützlicher Zwischenschritt zwischen gewöhnlicher Aktivität und Sitzmeditation.

Drittens hilft Gehmeditation, Krankheit im Körper zu überwinden. Während Sitzmeditation den Körper in einen Zustand der Homöostase bringt, stimuliert Gehmeditation den Blutfluss und biologische Aktivität, wobei Spannung und Stress durch langsames und methodisches Gehen abgebaut werden. Gehmeditation ist daher nützlich, sowohl um Krankheiten wie Herzerkrankungen oder Arthritis zu überwinden, als auch, um grundlegende Gesundheit aufrecht zu erhalten.

Viertens hilft Gehmeditation der gesunden Verdauung. Der größte Nachteil der Sitzmeditation ist, dass sie tatsächlich die richtige Verdauung von Nahrung behindern kann. Gehmeditation andererseits stimuliert das Verdauungssystem und erlaubt einem so, die Meditationspraxis fortzusetzen, ohne die physische Gesundheit zu kompromittieren.

Fünftes hilft Gehmeditation, ausgeglichene Konzentration zu kultivieren. Wenn man nur Sitzmeditation praktiziert, kann die Konzentration entweder zu stark oder zu schwach werden, was zu Abgelenktheit und Lethargie führt. Weil Gehmeditation dynamisch ist, erlaubt sie, sowohl Körper als auch Geist, sich natürlich einzupendeln. Falls vor der Sitzmeditation praktiziert, wird Gehmeditation einen ausgeglichenen Geisteszustand während des folgenden Sitzens fördern.

Die Methode der Gehmeditation ist wie folgt:

1. Die Füße sollten eng beieinander sein, einander fast berührend, und sollten während der gesamten Meditation Seite an Seite bleiben, weder ein Fuß vor dem anderen, noch mit viel Platz zwischen ihren Pfaden.

2. Die Hände sollten einander umfassen, die rechte Hand die linke haltend, entweder vor oder hinter dem Körper.

3. Die Augen sollten während der Meditation offen sein und der Blick sollte den Pfad geradeaus ungefähr zwei Meter vor dem Körper fixieren.

4. Man sollte entlang einer geraden Strecke gehen, mit einer Länge von ungefähr drei bis fünf Metern.

5. Man beginnt, indem man den rechten Fuß eine Fußlänge vorwärts bewegt, mit dem Fuß parallel zum Boden. Beim Auftreten sollte die Fußsohle über die gesamte Länge den Boden gleichzeitig berühren, mit der Rückseite der Ferse auf Höhe der Zehen des linken Fußes.

6. Die Bewegung jedes Schrittes sollte fließend und natürlich sein, eine einzelne Bogenbewegung von Anfang bis Ende, ohne Pausen oder abrupte Veränderung der Richtung.

7. Danach bewegt man den linken Fuß vorwärts, vorbei am rechten Fuß, und setzt ihn mit der Rückseite der Ferse in Höhe der Zehen des rechten Fußes auf, und so weiter, eine Fußlänge bei jedem Schritt.

8. Während man jeden einzelnen Fuß bewegt, sollte man gedanklich Notiz nehmen, genau wie bei der Sitzmeditation, mit einem Mantra, welches das Wesen der Bewegung erfasst, während sie stattfindet. Das Mantra ist in diesem Fall "Schritt mit links" bei Bewegung des linken Fußes und "Schritt mit rechts" bei Bewegung des rechten Fußes.

9. Man sollte die gedankliche Notiz im exakten Moment jeder Bewegung machen, weder vor noch nach der Bewegung.

Wenn die geistige Notiz "Schritt nach rechts" gemacht wird, bevor der Fuß sich bewegt, stellt man etwas fest, was noch nicht passiert ist. Wenn man den Fuß zu erst bewegt und dann erst "Schritt nach rechts" feststellt, bemerkt man etwas, was schon in der Vergangenheit liegt. So oder so, dies kann nicht als Meditation angesehen werden, da in beiden Fällen kein Gewahrsam der Realität vorhanden ist.

Um die Bewegungen klar zu beobachten, während sie auftreten, sollte man "Schritt" am Anfang der Bewegung notieren, gerade während der Fuß sich vom Boden hebt, "mit" während der Fuß sich vorwärts bewegt, und "rechts" in dem Moment, wo der Fuß wieder den Boden berührt. Die selbe Methode sollte bei der Bewegung des linken Fußes angewandt werden, und die Achtsamkeit sollte so zwischen den Bewegungen beider Füße hin und her springen, vom einen Ende des Pfades bis zum anderen.

Wenn das Ende des Gehpfades erreicht wird, drehe man sich um und gehe in die andere Richtung. Die Methode, sich zu drehen, während man klares Gewahrsam aufrecht erhält, besteht darin, zunächst anzuhalten, indem man den hinteren Fuß auf gleiche Höhe mit dem vorderen Fuß bringt, mit der Notiz "Stoppen, Stoppen, Stoppen", während der Fuß sich bewegt. Sobald man still steht, sollte man sich der stehenden Position als "Stehen, Stehen, Stehen" gewahr werden, und dann anfangen, sich umzudrehen wie folgt:

1. Hebe den rechten Fuß vollständig vom Boden und drehe ihn um 90°, um ihn dann wieder auf den Boden zu setzen. Notiere dabei einmal "Drehen". Es ist wichtig, das Wort so in die Länge zu ziehen, dass es die gesamte Bewegung über andauert. Die Silbe "Dreh-" sollte also am Anfang der Bewegung in Gedanken ausgesprochen und mit "-en" am Ende abgeschlossen werden, während der Fuß auf dem Boden aufkommt.

2. Hebe den linken Fuß vom Boden und drehe ihn um 90°, so dass er parallel zum rechten Fuß steht. Notiere dabei gedanklich in der gleichen Weise "Drehen".

3. Wiederhole die Bewegungen beider Füße ein weiteres Mal "Drehen" (rechter Fuß), "Drehen" (linker Fuß), und dann notiere "Stehen, Stehen, Stehen".

4. Setze mit der Gehmediation in der entgegengesetzten Richtung fort, während du "Schritt mit links", "Schritt mit rechts", wie zuvor gedanklich feststellst.

Wenn während der Gehmeditation Gedanken, Gefühle oder Emotionen aufkommen, kann man sich entschließen, sie zu ignorieren, und den Geist zurück zu den Füßen bringen, um Konzentration und Kontinuität aufrecht zu erhalten. Falls sie allerdings zu einer Ablenkung werden, sollte man die Bewegung stoppen, indem man den hinteren Fuß auf Höhe des vorderen Fußes zum Stehen bringt und "Stoppen, Stoppen, Stoppen", dann "Stehen, Stehen, Stehen" notiert, und dann der Ablenkung auf den Grund geht und feststellt: "Denken, Denken, Denken", "Schmerz, Schmerz, Schmerz", "wütend", "traurig", "gelangweilt", "Freude" und so weiter, je nach der Natur der Ablenkung. Sobald das Objekt der Aufmerksamkeit verschwindet, setze die Gehmeditation fort wie zuvor, "Schritt mit rechts", "Schritt mit links".

Auf diese Weise schreitet man einfach auf und ab, zu erst in der einen Richtung, bis man das Ende des abgesteckten Pfades erreicht, dann dreht man sich um und geht wieder in die andere Richtung.

Für gewöhnlich sollte man versuchen, die Zeit, die man in Sitzmeditation verbringt, und die, die man in Gehmeditation verbringt, im Gleichgewicht zu halten, um Vorliebe für die eine oder andere Position entgegenzuwirken. Wenn man zum Beispiel zehn Minuten Gehmeditation praktiziert, sollte man darauf folgend zehn Minuten Sitzmeditation üben.

Das schließt die Anleitung, wie man Gehmeditation praktiziert, ab. Noch einmal, der Leser sei dringend gebeten, sich nicht einfach mit dem Lesen dieses Buches zufrieden zu geben; bitte, probieren Sie die Meditationstechniken selbst aus, um den Gewinn daraus selbst zu erfahren. Danke für Ihr Interesse an Meditationspraxis und noch einmal, ich wünsche Ihnen Frieden, Glück und Freiheit von Leid.
Title: Re: How to meditate - Yuttadhammo Bhikkhu
Post by: Dhammañāṇa on May 02, 2013, 05:02:32 PM
Kapitel 3: Gehmeditation

In diesem Kapitel werde ich die Technik der Gehmeditation erklären. Wie bei der Sitzmeditation liegt auch bei der Gehmeditation das Hauptaugenmerk darauf, den Geist im gegenwärtigen Moment zu halten und Phänomenen (, während sie aufkommen,)gewahr zu sein, während sie aufkommen, um ein klares Gewahrsein (Bewußtsein) der Realität zu schaffen.

Angesichts ihrer Ähnlichkeit mit Sitzmeditation mag man sich fragen, welchen Zweck Gehmeditation erfüllt. Wenn man nicht fähig ist, Gehmeditation zu praktizieren, wird man immer noch Gewinn aus der Sitzmeditation erfahren, aber Gehmeditation hat einige einzigartige Vorteile, die sie zu einer guten Komplimentierung (Ergänzung/Vervollständigung) und einem sinnvollen Vorläufer für die Sitzmeditation machen. Ich werde die traditionell genannten fünf Vorteile hier aufzählen.

Als erstes ist anzumerken, dass Gehmeditation körperliche Fitness fördert. Wenn wir all unsere Zeit sitzend verbringen, wird unser Körper schwach und unfähig zur Anstrengung. Gehmeditation erhält grundlegende körperliche Kraft, (notwenig) auch für einen eifrigen Meditierenden, und kann als Ergänzung zur (ergänzende) Leibesübung angesehen werden.

Zweitens kultiviert Gehmeditation Geduld und Ausdauer. Da Gehmeditation aktiv (tatkräftig) ist, benötigt es nicht so viel Geduld wie still zu sitzen; es ist eine nützlicher Zwischenschritt (Verbindungsstufe) zwischen gewöhnlicher(n) Aktivität (Tätigkeiten) und Sitzmeditation.

Drittens hilft Gehmeditation, Krankheit im Körper zu überwinden. Während Sitzmeditation den Körper in einen Zustand der Homöostase (???) bringt, stimuliert Gehmeditation den Blutfluss und biologische Aktivität, wobei Spannung und Stress durch langsames und methodisches Gehen abgebaut werden. Gehmeditation ist daher nützlich, sowohl um Krankheiten wie Herzerkrankungen oder Arthritis zu überwinden, als auch, um grundlegende Gesundheit aufrecht zu erhalten.

Viertens hilft Gehmeditation der gesunden Verdauung. Der größte Nachteil der Sitzmeditation ist, dass sie tatsächlich die richtige Verdauung von Nahrung behindern kann. Gehmeditation andererseits stimuliert das Verdauungssystem und erlaubt einem so, die Meditationspraxis fortzusetzen, ohne die physische Gesundheit zu kompromittieren (unnötig zu belasten).

Fünftes hilft Gehmeditation, ausgeglichene Konzentration zu kultivieren. Wenn man nur Sitzmeditation praktiziert, kann die Konzentration entweder zu stark oder zu schwach werden, was zu Abgelenktheit und Lethargie (Stumpfheit) führt. Weil Gehmeditation dynamisch ist, erlaubt sie, sowohl Körper als auch Geist, sich natürlich einzupendeln. Falls vor der Sitzmeditation praktiziert, wird Gehmeditation einen ausgeglichenen Geisteszustand während des folgenden Sitzens fördern.

Die Methode (Ablauf) der Gehmeditation ist wie folgt:

1. Die Füße sollten eng beieinander sein (stehen), einander fast berührend, und sollten während der gesamten Meditation Seite an Seite bleiben, weder ein Fuß vor dem anderen, noch mit viel Platz zwischen ihren Pfaden. (sich während der Schritte weder überkreuzen noch breitbeinig auseinander gehen.)

2. Die Hände sollten einander umfassen, die rechte Hand die linke (, entweder vor oder hinter dem Körper,) haltend, entweder vor oder hinter dem Körper.

3. Die Augen sollten während der Meditation offen sein (bleiben) und der Blick sollte den Pfad geradeaus (voraus,) ungefähr zwei Meter vor dem Körper fixieren.

4. Man sollte entlang einer geraden Strecke gehen, mit einer Länge von ungefähr drei bis fünf Metern.

5. Man beginnt, indem man den rechten Fuß eine Fußlänge vorwärts bewegt, mit dem Fuß parallel zum Boden. Beim Auftreten sollte die Fußsohle über die gesamte Länge den Boden gleichzeitig (, mit der Rückseite der Ferse auf Höhe der Zehen des linken Fußes,) berühren, mit der Rückseite der Ferse auf Höhe der Zehen des linken Fußes.

6. Die Bewegung jedes Schrittes sollte fließend und natürlich sein, eine einzelne Bogenbewegung ( durchgehende, fließende Bewegung,) von Anfang bis Ende, ohne Pausen oder abrupte Veränderung der Richtung.

7. Danach bewegt man den linken Fuß vorwärts, vorbei am rechten Fuß, und setzt ihn mit der Rückseite der Ferse in Höhe der Zehen des rechten Fußes auf, und so weiter, (...;) eine Fußlänge bei jedem Schritt.

8. Während man jeden einzelnen (den jeweiligen) Fuß bewegt, sollte man gedanklich (, mit einem Mantra, welches das Wesen der Bewegung erfasst, während sie stattfindet,) Notiz nehmen, genau (gleich) wie bei der Sitzmeditation, mit einem Mantra, welches das Wesen der Bewegung erfasst, während sie stattfindet. Das Mantra ist in diesem Fall "Schritt mit links" bei Bewegung des linken Fußes und "Schritt mit rechts" bei Bewegung des rechten Fußes.

9. Man sollte die gedankliche Notiz im exakten Moment  jeder Bewegung (im gleichen Moment in der die Bewegung erfolgt) machen, (und) weder vor noch nach der Bewegung.

Wenn die geistige Notiz "Schritt nach (mit)  rechts" gemacht wird, bevor der Fuß sich bewegt, stellt man etwas fest, was noch nicht passiert ist. Wenn man den Fuß zu erst bewegt und dann erst "Schritt nach (mit) rechts" feststellt, bemerkt man etwas, was schon in der Vergangenheit liegt. So oder so, dies kann (kann dies) nicht als Meditation angesehen werden, da in beiden Fällen kein Gewahrsam der Realität vorhanden ist.

Um die Bewegungen klar zu beobachten, während sie auftreten, sollte man "Schritt" am Anfang der Bewegung notieren, gerade während der Fuß sich vom Boden hebt, "mit" während der Fuß sich vorwärts bewegt, und "rechts" in dem Moment, wo der Fuß wieder den Boden berührt. Die selbe Methode sollte bei der Bewegung des linken Fußes angewandt werden, und die Achtsamkeit sollte so zwischen den Bewegungen beider Füße hin und her springen, vom einen Ende des Pfades bis zum anderen.

Wenn das Ende des Gehpfades erreicht wird, drehe man sich um und gehe in die andere Richtung. Die Methode, sich zu drehen, während man klares Gewahrsam aufrecht erhält, besteht darin, zunächst anzuhalten, indem man den hinteren Fuß (,mit der einhergehender Notiz: "Stoppen, Stoppen, Stoppen", während der Fuß sich bewegt,) auf gleiche Höhe mit dem vorderen Fuß bringt, mit der Notiz "Stoppen, Stoppen, Stoppen", während der Fuß sich bewegt. Sobald man still steht, sollte man sich der (in) stehenden Position als "Stehen, Stehen, Stehen" gewahr werden, und dann anfangen, sich (wie folgt) umzudrehen wie folgt:

1. Hebe den rechten Fuß vollständig vom Boden und drehe ihn um 90°, um ihn dann wieder auf den Boden zu setzen. Notiere dabei einmal "Drehen". Es ist wichtig, das Wort so in die Länge zu ziehen, dass es die gesamte Bewegung über andauert. Die Silbe "Dreh-" sollte also am Anfang der Bewegung in Gedanken ausgesprochen und mit "-en" am Ende abgeschlossen werden, während (sobald) der Fuß auf dem Boden aufkommt.

2. Hebe den linken Fuß vom Boden und drehe ihn um 90°, so dass er parallel zum rechten Fuß steht. Notiere dabei gedanklich in der gleichen Weise "Dreh(-)en".

3. Wiederhole die Bewegungen beider Füße ein weiteres Mal "Drehen" (rechter Fuß)("), "Drehen" (linker Fuß)("), und dann notiere "Stehen, Stehen, Stehen".

4. Setze mit der Gehmediation in der entgegengesetzten Richtung fort, während du "Schritt mit links", "Schritt mit rechts", wie zuvor(,) gedanklich feststellst.

Wenn während der Gehmeditation Gedanken, Gefühle oder Emotionen aufkommen, kann man sich entschließen, sie zu ignorieren, und den Geist zurück zu den Füßen bringen, um Konzentration und Kontinuität aufrecht zu erhalten. Falls sie allerdings zu einer Ablenkung werden, sollte man die Bewegung stoppen, indem man den hinteren Fuß auf Höhe des vorderen Fußes zum Stehen bringt und "Stoppen, Stoppen, Stoppen", dann "Stehen, Stehen, Stehen" notiert, und dann der Ablenkung auf den Grund geht und feststellt: "Denken, Denken, Denken", "Schmerz, Schmerz, Schmerz", "wütend", "traurig", "gelangweilt", "Freude" und so weiter, je nach der Natur der Ablenkung. Sobald das Objekt der Aufmerksamkeit verschwindet, setze die Gehmeditation (wie zuvor) fort wie zuvor, (:) "Schritt mit rechts", "Schritt mit links".

Auf diese Weise schreitet man einfach auf und ab, zu erst in der einen Richtung, bis man das Ende des abgesteckten Pfades erreicht, dann dreht man sich um und geht wieder in die andere Richtung.

Für gewöhnlich sollte man versuchen, die Zeit, die man in Sitzmeditation verbringt, und die, die man in Gehmeditation verbringt, im Gleichgewicht zu halten, um Vorliebe für die eine oder andere Position (Art) entgegenzuwirken. Wenn man zum Beispiel zehn Minuten Gehmeditation praktiziert, sollte man darauf folgend zehn Minuten Sitzmeditation üben.

Das (Dies) schließt (nun) die Anleitung, wie man Gehmeditation praktiziert, ab. Noch einmal, der Leser sei dringend gebeten, sich nicht einfach mit dem Lesen dieses Buches zufrieden zu geben; bitte, probieren Sie die Meditationstechniken selbst aus, um den Gewinn daraus selbst zu erfahren. Danke für Ihr Interesse an Meditationspraxis und noch einmal, (: I) ich wünsche Ihnen Frieden, Glück und Freiheit von Leid.

Wie gehabt, ein paar Gedanken und Ansätze.

Quote from: Krecik
Danke, Johann, für die Korrekturvorschläge und Anmerkungen. Du kannst sie auch gern direkt im Text anbringen. Ich seh das schon so, dass das sinnvoll und praktisch ist hier. Also keine Angst, dass ich dir auf die Finger haue.
Danke, danke. Ich denke das passt schon so und dann kann man immer darauf aufbauen, was einem leichter fällt. Kann ja durchaus sein, daß das Post, das einzige ist was man an Daten hinterläßt und dann ist es vielleicht unabsichtlich "zerstört, verdreht oder was immer" (soll ja auch PC Absturz oder falsche Taste drücken geben...) oder nicht mehr nachvollziehbar.

(https://forum.sangham.net/Smileys/sadhu_sangham_sw.gif)
Title: Re: How to meditate - Yuttadhammo Bhikkhu
Post by: Krecik on May 14, 2013, 07:24:43 AM
Kapitel 4: Grundlagen

In diesem Kapitel werde ich vier fundamentale Prinzipien erklären, die für die Meditationspraxis unerlässlich sind^1. Die Praxis der Meditation ist mehr als bloß auf und ab zu gehen und still zu sitzen. Den Nutzen, den man aus der Meditationspraxis zieht, hängt von der Qualität des eigenen Geistes in jedem Moment ab, nicht bloß der Quantität an Praxis, die man auf sich nimmt.

Das erste wichtige Prinzip ist, dass Meditation in der Gegenwart praktiziert werden muss. Während der Meditation sollte der Geist in dem Erleben ruhen, das im jeweiligen Moment stattfindet, niemals verloren in der Vergangenheit oder in die Zukunft vorauseilend. Man sollte Gedanken darüber vermeiden, wieviel Zeit man sitzend verbracht hat oder wieviel Zeit noch verbleibt. Der Geist sollte ständig die Objekte zur Kenntnis nehmen, während sie in Erscheinung treten, nicht auch nur für einen Moment in Vergangenheit oder Zukunft streunen.

Indem man den Bezug zum gegenwärtigen Augenblick verliert, verliert man den Bezug zur Realität. Jede Erfahrung dauert nur einen einzigen Moment, deshalb ist es wichtig, Erfahrungen in dem Augenblick zu bemerken, wo sie stattfinden, und dabei ihr Erscheinen, Bestehen und Vergehen zur Kenntnis zu nehmen, unter Benutzung des Mantras, um ein klares Gewahrsam ihrer grundlegenden Natur zu erzeugen. Nur in dieser Weise können wir zu einem klaren Verständnis der Realität gelangen.

Das zweite wichtige Prinzip ist, dass Meditation kontinuierlich praktiziert werden muss. Meditationspraxis, wie jedes andere Training, muss zur Gewohnheit werden, wenn sie uns helfen soll, schlechte Gewohnheiten von Anhaftung und Voreingenommenheit zu überwinden. Wenn man Meditation mit Unterbrechungen übt und unachtsam zwischen den Sitzungen ist, wird jede Klarheit des Geistes, die durch die vorige Praxis zustande gekommen ist, von den folgenden abgelenkten und zerstreuten Geisteszuständen geschwächt werden, was die Übung nutzlos erscheinen lässt. Das gibt häufig Anlass zu Frustration und Desillusionierung bei neuen Meditierenden, bis sie lernen, den ganzen Alltag hindurch und kontinuierlich von einer Meditationsübung zur nächsten achtsam zu sein. Sobald sie fähig sind, kontinuierlich achtsam zu sein, wird ihre Konzentration sich verbessern und sie werden den wahren Nutzen der Übung erfahren.

Man muss versuchen, kontinuierlich von einem Moment bis zum nächsten zu üben. Während der formalen Meditation sollte man den Geist die ganze Zeit hindurch in der Gegenwart halten, so gut es geht, indem man das Mantra verwendet, um einen klaren Gedanken vom einen Moment zum nächsten zu erzeugen. Beim Gehen muss man darauf achten, die Aufmerksamkeit ohne Unterbrechung vom einen Fuß zum anderen zu lenken. Während des Sitzens muss man aufmerksam das Heben und Senken beobachten, jede Bewegung notierend, eine nach der anderen, ohne Pause.

Darüber hinaus sollte man nach der Gehmeditation Gewahrsein und Achtsamkeit des gegenwärtigen Moments aufrecht erhalten bis man sitzt, wobei man "beugen", "berühren", "sitzen" und so weiter bemerkt, je nachdem, welche Bewegungen man vollführt, um die Position zu wechseln. Sobald man sitzt, sollte man sofort mit der Kontemplation des Hebens und Senkens der Bauchdecke beginnen, und damit für die gesamte Dauer der Sitzmeditation fortfahren. Am Ende der Sitzmeditation sollte man versuchen, die meditative Erfahrung des gegenwärtigen Moments im Alltagsleben fortzusetzen, indem man weiterhin nach seiner besten Fähigkeit bis zur nächsten Meditationssitzung weiter die Erahrungen notiert.

Meditationspraxis ist wie fallender Regen. Jeder Moment, in dem man sich der Realität klar bewusst ist, ist wie ein einzelner Regentropfen. Auch wenn er bedeutungslos erscheinen mag: wenn man achtsam ist von einem Moment bis zum nächsten, klar bewusst für jeden Moment, einen nach dem anderen, werden diese Momente konzentrierten Gewahrseins sich sammeln und zu starker Konzentration und klarer Einsicht in die Realität führen, genauso wie winzige Tropfen fallenden Regens sich sammeln, um einen See zu füllen oder ein ganzes Dorf zu überfluten.

Das dritte wichtige Prinzip der Praxis betrifft die Technik zur Erzeugung klaren Gewahrseins. Normales Gewahrsein der Erfahrung, wie es bei Nicht-Meditierenden und sogar bei Tieren vorhanden ist, ist unzulänglich und führt nicht zu klarer Einsicht in die Natur der Realität in dem Ausmaß, wie es notwendig ist, um schlechte Gewohnheiten und Tendenzen zu überwinden. Um diese Art von klarem Gewahrsein bis auf den Grund der Realität zu erzeugen, müssen drei Geistesqualitäten vorhanden sein wie im folgenden beschrieben: ^2

1. Anstrengung: Um eine klare Kenntnisnahme der Erfahrung zu gewährleisten, kann man nicht einfach nur Worte wie "heben" und "senken" sagen und erwarten, dadurch zu einem Verständnis der Realität zu gelangen. Man muss aktiv den Geist zum Objekt aussenden und ihn beim Objekt halten, während es in Erscheinung tritt, während es fortdauert und während es verschwindet, welches Objekt auch immer es sein mag. Im Fall des Hebens und Senkens der Bauchdecke zum Beispiel muss man die Bauchdecke selbst beobachten, indem man den Geist zu jedem Moment des Hebens und Senkens aussendet. Anstatt das Mantra im Kopf oder am Mund zu wiederholen muss man den Geist zum Objekt schicken und dort die Bemerkung machen, am Ort der Erfahrung.

2. Wissen: Sobald man den Geist zum Objekt ausgesandt hat, muss man den Geist darauf richten, des Objektes gewahr zu werden. Anstatt einfach "Heben" und "Senken" zu sagen, während man den Geist blind auf das Objekt zwingt, muss man die Bewegung beobachten, während sie erfolgt, von Anfang bis Ende. Wenn das Objekt Schmerz ist, muss man sich anstrengen, den Schmerz unnachgiebig zu beobachten; wenn es ein Gedanke ist, muss man den Gedanken selbst beobachten, anstatt sich in dessen Inhalt zu verlieren, und so weiter.

3. Erkennen: Sobald man sich des Objektes gewahr ist, muss man eine objektive Feststellung der Erfahrung machen, ein klares und akkurates Verständnis des Objekts, wie es ist, herstellen, und dabei Voreingenommenheit und Täuschung vermeiden. Die Feststellung ersetzt abgelenkte Gedanken, welche zu Extrapolationen über das Objekt führen, es als "gut", "schlecht", "ich", "mein" und so weiter zu sehen. Anstatt dem Geist zu erlauben, sich in Projektionen und Bewertungen über das Objekt zu ergehen, erinnert man sich einfach an die wahre Natur des Objekts, wie es ist, wie im ersten Kapitel erklärt.

Die vierte wichtige fundamentale Qualität der Praxis ist die Balance der geistigen Kräfte. Traditionell versteht man, dass der Geist fünf wichtige Kräfte hat, welche hilfreich für die spirituelle Entwicklung sind. Diese sind:

1. Zuversicht
2. Bemühung
3. Achtsamkeit
4. Konzentration
5. Weisheit

Diese fünf Kräfte sind von generellem Nutzen für den Geist, aber wenn sie nicht richtig ausbalanciert sind, können sie tatsächlich zum Nachteil führen. Zum Beispiel mag eine Person starke Zuversicht aber wenig Weisheit haben, was zur Entwicklung von blindem Glauben führen kann, Dinge zu glauben einfach aus Selbstvertrauen und nicht aufgrund irgendeiner empirischen Erkenntnis der Wahrheit. Als Resultat wird man sich nicht darum kümmern, die wahre Natur der Realität zu untersuchen, und statt dessen im Vertrauen in Glaubenssätze leben, welche wahr sein mögen oder auch nicht.

Solche Menschen müssen ihren Glauben sorgfältig der Realität gegenüberstellen, und ihn mit der aus der Meditation gewonnenen Weisheit in Einklang bringen, anstatt die Realität ihren Glaubensvorstellungen entsprechend zu bevorurteilen. Sollte auch die Glaubensvorstellung mit der Realität übereinstimmen, wird sie trotzdem schwach und schwankend sein, wenn sie nicht durch eigene Erkenntnis der Wahrheit getragen wird.

Auf der anderen Seite mag jemand starke Weisheit aber wenig Vertrauen haben, und so am eigenen Pfad zweifeln, ohne ihm einen ernsten Versuch zu geben. Solch eine Person mag sich weigern, ihre Ungläubigkeit lang genug beiseite zu legen, um eine adäquate Untersuchung durchzuführen, sogar wenn eine Theorie von einer respektierten Autorität vorgetragen wird, und sich dafür entscheiden, zu zweifeln und zu argumentieren, anstatt selbst zu untersuchen.

Diese Art von Einstellung wird Fortschritt in der Meditationspraxis schwer machen, aufgrund des Mangels an Überzeugung des Meditierenden, wodurch er unfähig wird, den Geist richtig zu fokussieren. Solche eine Person muss versuchen, ihre Zweifel als ein Hindernis ehrlicher Untersuchung zu sehen und ihr bestes versuchen, der Meditation eine faire Chance zu geben, bevor sie ihr Urteil fällt.

Ebenso mag man stark bemüht aber schwach konzentriert sein, was dazu führt, dass der Geist oft abgelenkt wird, und einen unfähig macht, für längere Zeit etwas klar zu fokussieren. Manche Leute genießen es richtiggehend, über ihr Leben und ihre Probleme zu philosophieren, ohne den Stress und die Abgelenktheit zu bemerken, die von solcher Aktivität herrühren. Solche Leute sind unfähig, für längere Zeit in der Meditation still zu sitzen, weil ihr Geist zu chaotisch ist, gefangen in ihrer eigenen Gedankenwelt; wenn sie ehrlich mit sich selbst sind, sollten sie diesen unangenehmen Zustand als Resultat von gewohnheitsmäßiger gedanklicher Abgelenktheit erkennen, nicht von der Meditation selbst herrührend, and sich geduldig aus dieser Gewohnheit heraus trainieren, zugunsten simpler Betrachtung der Realität, wie sie ist. Obwohl manche gedankliche Aktivität in unserem Alltag unvermeidlich ist, sollten wir selektiv sein, welchen Gedanken wir Wichtigkeit zuschreiben, anstatt uns von jedem aufsteigenden Gedanken ablenken zu lassen.

Schließlich mag man starke Konzentration haben aber nur schwach bemüht sein, wodurch man während der Meditation faul oder träge wird. Dies wird den Meditierenden davon abhalten, klare Beobachtung der Realität zustande zu bringen, da der Geist dazu neigen wird, vor sich hin zu treiben und weg zu dösen. Leute, die sich während der Meditation weg dösen bemerken, sollten im Stehen oder Gehen meditieren, wenn sie müde sind, um ihren Körper und Geist in einen klareren Zustand zu bringen.

Die fünfte Geisteskraft, Achtsamkeit, ist ein anderes Wort für das Erkennen oder klare Gewahrsein der Erfahrung, wie sie ist. Sie ist Manifestation eines ausbalancierten Geistes und fungiert damit sowohl als Mittel, die anderen Kräfte auszubalancieren, als dass sie auch selbst aus dieser Balance resultiert. Je mehr Achtsamkeit man hat, desto besser wird die eigene Praxis werden. Daher muss man sowohl danach streben, die anderen vier Geisteskräfte auszubalancieren, als auch danach, die Realität zur Kenntnis zu nehmen, wie sie ist.

Achtsamkeit ist in der Tat das beste Mittel, um die anderen Kräfte auszubalancieren; wenn man Verlangen oder Abneigung aufgrund von übermäßiger Zuversicht hat, sollte man "wollen, wollen" oder "Abneigung, Abneigung" bemerken, und wird dadurch fähig sein, die eigene Anhaftung und Voreingenommenheit zu durchschauen. Wenn man Zweifel hat, sollte man feststellen: "zweifeln, zweifeln", wenn man träge ist: "träge, träge", und der Zustand wird sich von selbst korrigieren ohne ausdrückliche Bemühung, allein aufgrund der Natur der Achtsamkeit als balancierende Kraft.

Sobald man die Kräfte in Balance gebracht hat, wird der Geist fähig sein, jedes Phänomen einfach erscheinen und verschwinden zu sehen, ohne irgendein Urteil über ein Objekt des Gewahrseins zu fällen. Als Resultat wird der Geist von aller Anhaftung loslassen und alles Leid ohne Schwierigkeit überwinden. Ebenso wie ein starker Mann mit Leichtigkeit eine Eisenstange verbiegen könnte: Wenn der Geist stark ist, wird man fähig sein, den Geist zu biegen und zu formen und schließlich ihn vollkommen zu begradigen, ihn von allen krummen, schiefen, unheilsamen Zuständen zu befreien. Mit einem balancierten Geist wird man für sich selbst einen natürlichen Zustand von Frieden und Glück verwirklichen und dabei alle Arten von Stress und Leid überwinden.

Dies ist also eine grundlegende Erklärung der wichtigen fundamentalen Qualitäten der Meditationspraxis. Um sie zusammenzufassen:

1) Man muss in der Gegenwart üben.
2) Man muss kontinuierlich üben.
3) Man muss einen klaren Gedanken hervorbringen, mithilfe von Anstrengung, Wissen und Erkennen.
4) Man muss die geistigen Kräfte ausbalancieren.

Diese Lehre ist ein wichtiger Zusatz zur eigentlichen Technik der Meditation, da die Früchte der Meditation von Qualität nicht Quantität kommen. Ich hoffe von Herzen, dass Sie fähig sein werden, diese Lehren in Ihrer eigenen Praxis nutzbar zu machen, und dass Sie dadurch mehr Frieden, Glück und Freiheit von Leid finden werden. Danke noch einmal für Ihr Interesse daran; Meditation zu lernen.

Fußnoten:

1: Diese vier wichtigen Qualitäten der Meditation wurden von meinem Lehrer, Ajaan Tong Sirimangalo, weiter gegeben.

2: Diese drei Qualitäten stammen aus dem Satipaṭṭhāna Sutta der Majjhima Nikāya (MN 10).
Title: Re: How to meditate - Yuttadhammo Bhikkhu
Post by: Krecik on May 15, 2013, 04:56:56 PM
Kapitel 6: Alltag

An dieser Stelle ist die Anleitung in der grundlegenden Technik formaler Meditationspraxis vollständig. Die Lehren in den vorangegangenen Kapiteln sind genug für einen Anfänger, sich auf den Weg zu machen, die Realität so zu verstehen, wie sie ist. In diesem Schlusskapitel werde ich einige Wege diskutieren, die Meditationspraxis ins tägliche Leben zu integrieren, so dass man auch dann, während man nicht formal meditiert, immer noch ein Grundniveau an Achtsamkeit und klarer Geistesgegenwart beibehält.

Zunächst ist es notwendig, Aktivitäten zu diskutieren, die für die geistige Klarheit schädlich sind; Aktivitäten, welche man vermeiden muss, damit Meditation anhaltende positive Resultate bringt.

Wie ich im ersten Kapitel erklärt habe, ist "Meditation" das geistige Äquivalent zu "Medizin". Wenn man Medizin nimmt, gibt es eine Substanzen, die man vermeiden muss; Substanzen, die die positiven Effekte der Medizin entweder zunichte machen werden oder, schlimmer noch, in Kombination mit der Medizin giftig wirken. Ebenso in Bezug auf die Meditation gibt es bestimmte Aktivitäten, die aufgrund ihrer Tendenz, den Geist zu vernebeln, das Potential haben, entweder die Effekte der Meditation zunichte zu machen oder, schlimmer noch, das Verständnis der Meditation zu pervertieren, wodurch man unheilsame Geisteszustände kultiviert anstatt heilsamer.

Meditation ist dazu beabsichtigt, Klarheit und Verständnis zu kultivieren, frei von Sucht, Abneigung und Verblendung, und daher frei von Leid. Da einige körperliche und geistige Aktivitäten unzertrennlich mit negativen Geistesqualitäten verbunden sind, werden sie als "im Widerspruch" zur Meditationspraxis angesehen; sie haben einen Effekt entgegengesetzt zu dem erwünschten, kultivieren Verunreinigung anstatt Reinheit. Meditierende, die darauf bestehen, sich in solcherlei Verhaltensweisen zu ergehen, werden große Schwierigkeiten in ihrer Praxis haben, Gewohnheiten entwickeln, die zum Nachteil sind sowohl für ihre Meditationspraxis als auch für ihr persönliches Wohlergehen. Um sicher zu gehen, dass der Geist vollkommen klar und fähig ist, die Realität zu verstehen, müssen bestimmte Verhaltensweisen aus der "Diät" gestrichen werden, so zu sagen.

Zunächst sind da fünf Arten der Handlungen zu nennen, von welchen man völlig Abstand nehmen sollte, da sie anlagebedingt und unheilsam sind^1:

1. Man muss sich davon enthalten, lebende Wesen zu töten. Um das eigene Wohlergehen zu kultivieren, muss man sich dem Wohlergehen als Prinzip widmen, davon abstehen, irgendein Lebewesen zu töten, sogar Ameisen, Mücken und so weiter.

2. Man muss sich vom Diebstahl enthalten. Um inneren Frieden zu finden, müssen wir ihn anderen ebenso zugestehen; Stehlen ist ein eine Verweigerung dieses Grundanrechts auf Sicherheit. Wenn wir außerdem von Sucht frei werden wollen, müssen wir fähig sein, unser Verlangen in dem Maße unter Kontrolle zu halten, dass wir den Besitz anderer respektieren.

3. Man muss von Untreue und sexuellem Fehlverhalten abstehen. Romantische Beziehungen, die emotional oder spirituell schädlich für andere sind, aufgrund existierender Bindungen der beteiligten, sind Ursache für Stress und Leid und begründet in {{{Perversionen des Geistes}}}.

4. Man muss sich vom Lügen enthalten. Wenn man wünscht, Wahrheit zu finden, muss man Falschheit vermeiden; absichtlich andere von der Wahrheit weg zu führen, ist gefährlich für einen selbst ebenso wie für die anderen und inkompatibel mit den Zielen der Meditation.

5. Man muss sich des Konsums von Drogen und Alkohol enthalten. Jede Substanz, die den Geist vergiftet, ist offensichtlich kontraindikativ zur Meditationspraxis, da sie die Antithese zu einem natürlichen, klaren Daseinszustand darstellt.

Vollständige Abstinenz von diesen Aktivitäten ist notwendig, wenn man Erfolg in der Meditationspraxis wünscht, aufgrund ihrer inhärent unheilsamen Natur und der unabänderlich negativen Auswirkungen, die sie auf den Geist haben.

Weiterhin sind bestimmte Aktivitäten zu nennen, die gemäßigt werden sollten, damit sie nicht die Meditationspraxis beeinträchtigen. Dies sind Aktivitäten, die nicht notwendigerweise unheilsam an und für sich sind, aber nichtsdestotrotz geistige Klarheit behindern und den Nutzen der Meditationspraxis verringern, wenn sie im Exzess unternommen werden.^2

Eine dieser Aktivitäten ist das Essen; wenn man wünscht, in der Meditationspraxis wirklich voran zu kommen, muss man darauf achten, nicht zuviel und nicht zu wenig zu essen. Wenn man ständig über das Essen nachdenkt, kann das ein großes Hindernis für den Fortschritt in der Meditation sein; denn es vernebelt nicht nur den Geist - Nahrung im Übermaß führt zu Trägheit, sowohl körperlich als auch geistig. Man sollte essen, um am Leben zu bleiben, statt am Leben zu bleiben, nur um zu essen. Während intensiver Meditationskurse essen Meditierende eine Hauptmahlzeit am Tag und haben dadurch keine negativen physischen Konsequenzen zu befürchten, wohingegen die positiven Effekte solcher Mäßigung sich in geistiger Klarheit und Freiheit von Besessenheit von Gedanken an das Essen.

Eine weitere Aktivität, die die Meditationspraxis beeinträchtigt, ist Unterhaltung - Filme ansehen, Musik hören und so weiter. Diese Beschäftigungen sind nicht an und für sich schädlich, können aber leicht in suchtartige Zustände führen, wenn man es übertreibt.

Sucht ist eine Form von ..., da sie chemische Prozesse im Gehirn involviert, welche klare Gedanken und geistige Klarheit verhindern. Da der Genuss, der von Unterhaltung herrührt, nur augenblicklich und somit unbefriedigend ist, während die Sucht und Obsession sich in das weitere Leben fortsetzen, sollte ein ernsthaft Meditierender entschlossen sein, den besten Nutzen aus der kurzen Zeit in diesem Leben zu ziehen: durch Kultivierung von Zufriedenheit und Genügsamkeit, anstatt sie mit nutzlosen Aktivitäten zu verschwenden, die auf lange Sicht nicht zu Glück und Frieden führen. Wenn man wünscht, wahres Glück zu finden, muss man daher seine Beschäftigung mit Unterhaltung und Amüsement zügeln. Beim Pflegen von Kontakten im Internet und ähnlichen Aktivitäten sollte man ebenso Maß halten.

Die dritte Aktivität, bei der man Maß halten muss, ist das Schlafen. Schlaf ist eine Sucht, die oft übersehen wird; die meisten Menschen merken nicht, wie sehr sie am Schlaf als Mittel hängen, der Realität zu entfliehen. Andere wiederum werden schlaflos, besessen von Gedanken, dass sie nicht "genug" Schlaf bekommen, was zu höheren Stressleveln und weiterer Schwierigkeit beim Einschlafen führt.

Durch die Meditationspraxis wird man finden, dass man weniger Schlaf braucht als zuvor, da der Geist ruhiger wird. Schlaflosigkeit ist kein Problem für Meditierende, da sie auch liegend meditieren können und ihren Geist von Stress freihalten. Menschen, die Schwierigkeiten beim Einschlafen haben, sollten sich darin trainieren, die Bauchdecke beim Heben und Senken zu beobachten, wobei sie die ganze Zeit über "heben", "senken" feststellen, wenn nötig die ganze Nacht lang. Sogar falls sie nicht in der Lage sind, dann einzuschlafen (was unwahrscheinlich ist, in Anbetracht des ruhigen Geisteszustands während der Meditation) werden sie sich ausgeruht fühlen, als hätten sie die ganze Nacht hindurch tief und fest geschlafen.

Schließlich ist es erwähnenswert, dass ein Meditierender, um wirkliche Ergebnisse in der Meditation zu erzielen, mindestens irgendeinen Zeitraum festlegen sollte, in dem er vollkommen sexuell enthaltsam bleibt, nicht bloß unmoralische sexuelle Verhaltensweisen vermeidend, da jegliche sexuelle Aktivität ohne Ausnahme berauschend ist und ein Hindernis zum Erreichen von geistiger Klarheit und Frieden darstellt.

Sobald man Tätigkeiten abgelegt hat, die die geistige Klarheit beeinträchtigen, kann man anfangen, meditatives Gewahrsein ins alltägliche Leben zu bringen. Es gibt zwei Wege, im Alltagserleben zu meditieren, und sie sollten wie folgt praktiziert werden.

Die erste Methode ist, die Aufmerksamkeit auf dem Körper zu halten, da er der am klarsten ersichtliche Aspekt der Erlebens ist. Wie in der formalen Meditation ist der Körper stets verfügbar zur Observation und dient damit als gelegenes Mittel, klares Gewahrsein der Realität im alltäglichen Leben zu kultivieren. Da der Körper sich generell in einer von vier Positionen befindet - gehen, stehen, sitzen oder liegen, kann man sich einfach seiner Position als Meditationsobjekt gewahr werden, um geistige Klarheit hervor zu bringen.

Während man geht, zum Beispiel, kann man mit jedem Schritt entweder "gehen, gehen, gehen, ..." notieren oder "links, rechts, links, rechts...". Wenn man steht, kann man auf die stehende Haltung achten und "stehen, stehen" bemerken; wenn man sitzt, "sitzen, sitzen", und wenn man liegt, "liegen, liegen". Auf diese Weise kann man jederzeit geistige Klarheit entwickeln, auch wenn man gerade nicht formale Meditation übt.

Desweiteren kann man dieselbe Technik auf jegliche kleine Bewegung des Körpers anwenden - indem man zum Beispiel beim Beugen oder Strecken der Glieder entsprechend "beugen" oder "strecken" bemerkt. Wenn man die Glieder bewegt, "bewegen". Wenn man sich dreht, "drehen", und so weiter. Jede Aktivität kann auf diese Weise zur Meditationsübung werden; wenn man die Zähne putzt, "putzen"; wenn man Nahrung kaut oder schluckt, "kauen, kauen", "schlucken, schlucken" und so weiter.

Während man kocht, putzt, Gymnasik macht, duscht, die Kleider wechselt, sogar auf der Toilette, kann man auf die stattfindenden Bewegungen des Körpers achten und so klares Gewahrsein der Realität zu allen Zeiten schaffen. Dies ist die erste Methode, durch die man die Meditationspraxis direkt ins gewöhnliche Leben integrieren kann und sollte.

Die zweite Methode ist Bemerkung der Sinne - Sehen, Hören, Riechen, Schmecken und Fühlen. Gewöhnliche Sinneserfahrung tendiert dazu, entweder Zuneigung oder Abneigung hervorzurufen; sie wird dadurch zur Ursache für Sucht oder Widerwillen und schließlich Leid, wenn sie nicht mit den eigenen Vorlieben im Einklang ist. Um den Geist klar und unbefangen zu halten, sollte man stets versuchen, klares Gewahrsein im Moment der Sinneserfahrung zu schaffen, anstatt dem Geist zu erlauben, die Erfahrung nach seinen gewohnheitsmäßigen Neigungen zu beurteilen. Wenn man sieht, sollte man es daher einfach als Sehen erkennen, indem man sich erinnert "sehen, sehen".

Wenn man ein Geräusch hört, sollte man ebenso "hören, hören" bemerken. Wenn man angenehme oder unangenehme Gerüche riecht, "riechen, riechen". Wenn man feste Nahrung oder Getränke schmeckt, sollte man, anstatt süchtig nach dem Geschmack zu werden oder davon abgestoßen zu sein, einfach "schmecken, schmecken" bemerken. Wenn Gefühle im Körper aufkommen, heiß oder kalt, hart oder weich, und so weiter, sollte man "fühlen, fühlen" oder "heiß", "kalt" und so weiter bemerken.

Indem man sich in dieser Weise übt, wird man fähig werden, das volle Spektrum der Erfahrung zu empfangen, ohne die Realität in Kategorien von "gut", "schlecht", "ich", "mein", "wir", "sie" und so weiter zu spalten. Im Ergebnis sind wahrer Frieden, Glück und Freiheit von Leid zu allen Zeiten möglich, in allen Situationen. Sobald man die wahre Natur der Realität versteht, wird der Geist aufhören, in Reaktion auf die Sinnesobjekte mehr aus ihnen zu machen, als sie wirklich sind, und wird frei werden von aller Sucht und Aversion, ebenso wie ein fliegender Vogel keinen Ast braucht, um sich festzuhalten.

Dies ist also eine grundlegende Anleitung, Meditation im Alltagsleben zu praktizieren, wobei man die Meditationsübung direkt ins Leben integriert, auch wenn man gerade nicht formal meditiert. Über diese zwei Methoden hinaus kann man auch jedes der Objekte aus dem ersten Kapitel anwenden - Schmerz, Gedanken oder Emotionen. Die Techniken, die in diesem Kapitel diskutiert wurden, sollten als zusätzliches Mittel gesehen werden, die Meditationspraxis zu einer kontinuierlichen Erfahrung zu machen, wobei man über sich selbst und die Realität zu allen Zeiten lernt.

Dies beschließt die grundlegende Instruktion darüber, wie man meditiert. Merke dir, dass kein Buch, egal wie detailliert es sein mag, ernsthafte und eifrige Praxis der Lehre selbst ersetzen kann. Man mag alle weisen Bücher auswendig lernen, die je geschrieben wurden, und immer noch nicht besser dran sein als ein Kuhhirte, der die Herde anderer bewacht, sollte man nicht entsprechend üben.

Wenn man andererseits die grundlegenden Lehren in einem Buch wie diesem als ausreichendes theoretisches Wissen akzeptiert und sie entsprechend ernsthaft in die Tat umsetzt, kann man sich gewiss sein, dieselben Resultate zu erzielen wie zahllose andere sie ebenso erreicht haben - Frieden, Glück und wahre Freiheit vom Leiden.

Danke ein letztes Mal, dass Sie sich die Zeit genommen haben, diese kurze Einführung in die Meditation zu lesen, und noch einmal wünsche ich aufrichtig, dass diese Anleitung Frieden, Glück und Freiheit von Leid für Sie und alle Wesen bringt, die mit Ihnen in Kontakt kommen.

Sollten Sie auf diesen Seiten irgendetwas mangelhaft oder unklar finden, oder sollten Sie detailliertere oder spezifischere Anweisungen in der Meditationspraxis suchen, sind Sie willkommen, mich über mein Weblog zu kontaktieren:

http://yuttadhammo.sirimangalo.org/

Fußnoten:

1. Diese fünf Verhaltensweisen korrespondieren mit den fünf buddhistischen moralischen Grundsätzen.

2. Das folgende entspricht den acht moralischen Regeln, die buddhistische Meditierende normalerweise an Feiertagen oder während intensiver Meditationskurse auf sich nehmen: die drei folgenden Regeln werden zusätzlich zu den fünf vorher genannten aufgenommen, und darüber hinaus vollständige sexuelle Abstinenz.
Title: Re: How to meditate - Yuttadhammo Bhikkhu
Post by: Dhammañāṇa on May 15, 2013, 05:15:24 PM
Na da ist wer fleißig. Sadhu!

mudita!
(https://forum.sangham.net/Smileys/sadhu_sangham_sw.gif)

Title: Re: How to meditate - Yuttadhammo Bhikkhu
Post by: Krecik on May 20, 2013, 10:06:35 PM
Kapitel 5: Achtsame Prostration

In diesem Kapitel werde ich eine dritte Technik der Meditation erklären, die als vorbereitende Übung vor der Geh- und Sitzmeditation Anwendung findet. Diese Technik wird achtsame Prostration genannt. Sie ist eine optionale Praxis und kann weg gelassen werden, wenn man so wünscht.

Prostration ist eine Praxis, die den Anhängern vieler religiöser Traditionen rund um die Welt geläufig ist. In buddhistischen Ländern zum Beispiel ist Prostration eine übliche Geste, um seinen Eltern, Lehrern oder Figuren religiöser Verehrung Respekt zu erweisen. In anderen religiösen Traditionen kann Prostration als eine Form von Verehrung gegenüber einem Objekt der Anbetung Anwendung finden - einem Gott, einem Engel oder irgendeiner heiligen Figur zum Beispiel.

Hier ist die Prostration ein Mittel, der Meditationspraxis selbst Respekt zu erweisen; sie kann als eine Übung angesehen werden, bescheidene und ehrliche Wertschätzung für die Praxis zu aufzubauen, um sich daran zu erinnern, dass Meditation nicht bloß ein Hobby oder Zeitvertreib ist, sondern ein wichtiges Training, welches des Respekts würdig ist.

In wichtigerer Hinsicht allerdings ist achtsame Verbeugung eine nützliche vorbereitende Übung, da sie repetetive Bewegungen vieler Teile des Körpers involviert, wodurch man gezwungen ist, auf diese Aktivität Augenblick für Augenblick zu achten.

Die Technik der achtsamen Prostration wird wie folgt ausgeführt:

1. Beginne damit, auf den Knien zu sitzen, entweder auf den Zehen (A)^1 oder auf der flachen Fußoberseite (B).

2. Platziere die Hände mit den Handflächen nach unten auf den Schenkeln (1), mit dem Rücken gerade und den Augen offen.

Beginne damit, die rechte Hand um 90 Grad auf dem rechten Schenkel zu drehen, bis sie senkrecht zum Boden steht, während der Geist auf die Bewegung der Hand gerichtet ist. Während die Hand sich zu drehen beginnt, bemerke "drehen". Wenn die Hand halb durch die Drehbewegung gegangen ist, bemerke wieder "drehen", und wenn die Bewegung abgeschlossen ist, bemerke zum dritten Mal "drehen" (2). Das Wort wird dreimal wiederholt, um Gewahrsein der Bewegung zu schaffen, alle drei Stadien der Bewegung hindurch - Anfang, Mitte und Ende.

Als nächstes, hebe die rechte Hand zur Brust, bis kurz bevor der Daumen die Brust berührt, mit der Bemerkung "Heben, Heben, Heben" (3). Dann berühre mit dem Daumen die Brust mit der Bemerkung "Berühren, Berühren, Berühren" (4), während der Daumen die Brust berührt. Wiederhole diese Sequenz mit der linken Hand: "Drehen, Drehen, Drehen" (5), "Heben, Heben, Heben" (6), "Berühren, Berühren, Berühren" (7). Die linke Hand sollte nicht nur die Brust berühren, sondern auch die rechte Hand, Handfläche an Handfläche.

Als nächstes, bringe beide Hände hoch zur Stirn, mit der Bemerkung "Heben, Heben, Heben" (8 ), dann "Berühren, Berühren, Berühren", wenn die Daumennägel die Stirn berühren (9). Dann führe die Hände wieder herunter bis zur Brust, mit der Bemerkung "Senken, Senken, Senken" (10), "Berühren, Berühren, Berühren" (11).

Als nächstes kommt die eigentliche Prostration; zunächst beuge den Rücken nach unten in einen 45-Grad-Winkel, mit der Bemerkung "Beugen, Beugen, Beugen" (13). Dann führe die rechte Hand zum Boden vor den Knien, mit der Bemerkung "Senken, Senken, Senken" (13), "Berühren, Berühren, Berühren", wobei sie rechtwinklig zum Boden bleibt (14), diesmal mit der Außenseite des kleinen Fingers den Boden berührend. Schließlich, drehe die Hand mit der Handfläche nach unten, um den Boden zu bedecken, mit der Bemerkung "Bedecken, Bedecken, Bedecken" (15). Dann wiederhole diese Sequenz mit der linken Hand: "Senken, Senken, Senken" (16), "Berühren, Berühren, Berühren" (17), "Bedecken, Bedecken, Bedecken" (18). Die Hände sollten sich jetzt Seite an Seite an den Daumen berühren, mit etwa zehn Zentimetern Abstand zwischen den Zeigefingern.

Als nächstes, senke den Kopf, bis er die Daumen berührt, mit der Bemerkung "Beugen, Beugen, Beugen" während man den Rücken beugt (19), dann "Berühren, Berühren, Berühren", wenn die Stirn die Daumen berührt (20). Dann beuge den Rücken wieder nach oben, bis die Arme gerade sind, mit der Bemerkung "Heben, Heben, Heben" (21). Das ist die erste Prostration.

Sobald die Arme gerade sind, beginne man von Anfang die gesamte Sequenz zum zweiten Mal, abgesehen davon, dass die Hände zu Beginn auf dem Boden liegen, mit der Bemerkung "Drehen, Drehen, Drehen", während man die rechte Hand bewegt (22), dann "Heben, Heben, Heben" (23), "Berühren, Berühren, Berühren" (24). Dann die linke Hand, "Drehen, Drehen, Drehen" (25), "Heben, Heben, Heben" (26), "Berühren, Berühren, Berühren" (27). Während man diesmal die linke Hand hebt, sollte man auch gleichzeitig den Rücken aus einem 45-Grad-Winkel in eine gerade aufgerichtete Position bringen. Es ist nicht notwendig, diese Bewegung separat zu bemerken; richte einfach den Rücken auf, während die rechte Hand zur Brust kommt (siehe 26).

Dann hebe man wieder beide Hände zur Stirn, mit der Notiz "Heben, Heben, Heben" (28), "Berühren, Berühren, Berühren" (29), und wieder herunter zur Brust, "Senken, Senken, Senken" (30), "Berühren, Berühren, Berühren" (31). Dann beuge den Rücken noch einmal, "Beugen, Beugen, Beugen".^2 Schließlich senke man die Hände noch einmal, eine nach der anderen "Senken, Senken, Senken", "Berühren, Berühren, Berühren, Berühren", "Bedecken, Bedecken, Bedecken", "Senken, Senken, Senken", "Berühren, Berühren, Berühren", "Bedecken, Bedecken, Bedecken". Noch einmal, berühre die Daumen mit der Stirn, "Beugen, Beugen, Beugen", "Berühren, Berühren, Berühren", und wieder hoch, "Heben, Heben, Heben". Dies ist die zweite Prostration, nach welcher eine dritte Prostration in exakt der gleichen Weise ausgeführt werden sollte, indem man die Sequenz ein weiteres Mal von (22) aus beginnend wiederholt.

Nach der dritten Prostration, komme vom Boden hoch mit der rechten Hand wie vorher, "Drehen, Drehen, Drehen", "Heben, Heben, Heben", "Berühren, Berühren, Berühren", und mit der linken Hand "Drehen, Drehen, Drehen", "Heben, Heben, Heben", "Berühren, Berühren, Berühren". Dann bringe man die Hände noch einmal zur Stirn wie zuvor, "Heben, Heben, Heben", "Berühren, Berühren, Berühren", und zurück zur Brust, "Senken, Senken, Senken", "Berühren, Berühren, Berühren". Diesmal allerdings bringe man, anstatt sich zu beugen und eine vierte Prostration auszuführen, die Hände eine nach der anderen nach unten, bis sie auf den Schenkeln in ihrer Ausgangsposition ruhen; beginnend mit der rechten Hand bemerke "Senken, Senken, Senken" (32), "Berühren, Berühren, Berühren" (33), "Bedecken, Bedecken, Bedecken" (34) und mit der linken Hand "Senken, Senken, Senken" (35), "Berühren, Berühren, Berühren" (36), "Bedecken, Bedecken, Bedecken" (37).

Sobald man die Prostrationen vollständig durchgeführt hat, sollte man mit Geh- und Sitzmeditation fortfahren, in dieser Reihenfolge. Es ist wichtig, dass man Achtsamkeit bewahrt, während man die Position wechselt, und nicht hastig oder unachtsam aufsteht oder sich setzt. Bevor man anfängt, aufzustehen, sollte man "Sitzen, Sitzen" (38) bemerken, und dann "Stehen, Stehen", während man den Körper in eine stehende Haltung (39) bringt. Sobald man steht, setze man sofort die Gehmeditation fort, so dass klares Gewahrsein des gegenwärtigen Moments ungebrochen aufrecht erhalten bleibt. Auf diese Weise wird die achtsame Prostration als Unterstützung für die Gehmeditation dienen, ebenso wie die Gehmeditation als Unterstützung für die Sitzmeditation dient.

Während eines intensiven Meditationskurses werden Schüler angewiesen, alle drei Techniken in dieser Weise zu üben; nach einem Durchlauf werden sie angewiesen, sich für eine kurze Zeit auszuruhen, um dann von neuem zu beginnen, so dass sie Runde für Runde für die Dauer einer Lehreinheit auf diese Weise üben, gewöhnlich für eine 24-Stunden-Periode. Sobald diese Periode vorbei ist, trifft man sich mit dem Lehrer, um zu berichten und die nächste Lehre zu erhalten, einschließlich detaillierterer Techniken für die Geh- und Sitzmeditation.

Da dieses Buch darauf abzielt, die Grundlagen der Meditation zu vermitteln, werden fortgeschrittene Lehren hier nicht diskutiert. Sobald man die grundlegenden Techniken gemeistert hat, sollte man die Führung eines qualifizierten Lehrers suchen, falls man wünscht, die Praxis weiter zu verfolgen. Falls es einem nicht möglich ist, einen Meditationskurs zu besuchen, sollte man damit beginnen, diese Techniken einmal oder zweimal am Tag zu üben und einen Lehrer wöchentlich oder monatlich zu kontaktieren, um neue Lehren Schritt für Schritt zu erhalten, entsprechend eines Regimes im Einverständnis zwischen Lehrer und Schüler.

Dies beschließt die Erklärung der formalen Meditationspraxis; im nächsten und letzten Kapitel werde ich diskutieren, wie man einige der Konzepte, die man aus diesem Buch gelernt hat, im täglichen Leben anwenden kann. Ich danke Ihnen noch einmal für Ihr Interesse an der Meditation und wünsche Ihnen noch einmal Frieden, Glück und Freiheit von Leid.

Fußnoten:

1) Zeichen in Klammern () verweisen auf die entsprechenden Illustrationen im Anhang.

2) Von hier an ist die Technik genauso wie in Illustrationen 12 bis 31 dargestellt, zum zweiten und dritten Mal ausgeführt.



*SGIFT*

Anmerkung: noch stark verbesserungsbedürftig
Title: Re: How to meditate - Yuttadhammo Bhikkhu
Post by: Dhammañāṇa on May 20, 2013, 10:41:31 PM
...und ich dachte schon du hast die Nr. 5 übersehen  :) Fleißig, fleißig. Mudita!
Title: Re: Kapitel 4: Grundlagen
Post by: Dhammañāṇa on May 25, 2013, 04:18:42 PM
Kapitel 4: Grundlagen

In diesem Kapitel werde ich vier fundamentale (grundlegende) Prinzipien erklären, die für die Meditationspraxis unerlässlich sind^1. Die Praxis der Meditation ist mehr als bloß auf und ab zu gehen und still zu sitzen. Den Nutzen, den man aus der Meditationspraxis zieht, hängt von der Qualität des eigenen Geistes in jedem Moment ab, nicht bloß der Quantität an Praxis, die man auf sich nimmt.

Das erste wichtige Prinzip ist, dass Meditation in der Gegenwart praktiziert werden muss. Während der Meditation sollte der Geist in dem Erleben ruhen, das im jeweiligen Moment stattfindet, niemals verloren in der Vergangenheit oder in die Zukunft vorauseilend. Man sollte Gedanken darüber vermeiden, wieviel Zeit man sitzend verbracht hat oder wieviel Zeit noch verbleibt. Der Geist sollte ständig die Objekte zur Kenntnis nehmen, während sie in Erscheinung treten, (und) nicht auch nur für einen Moment in Vergangenheit oder Zukunft streunen.

Indem man den Bezug zum gegenwärtigen Augenblick verliert, verliert man den Bezug zur Realität. Jede Erfahrung dauert nur einen einzigen Moment, d (. D)eshalb ist es wichtig, Erfahrungen in dem Augenblick zu bemerken, wo sie stattfinden, und dabei ihr Erscheinen, Bestehen und Vergehen zur Kenntnis zu nehmen, unter Benutzung des Mantras, um ein klares Gewahrsam ihrer grundlegenden Natur zu erzeugen(, zur Kenntnis zu nehmen.) Nur in dieser Weise können wir zu einem klaren Verständnis der Realität gelangen.

Das zweite wichtige Prinzip ist, dass Meditation kontinuierlich praktiziert werden muss. Meditationspraxis, wie jedes andere Training, muss zur Gewohnheit werden, wenn sie uns helfen soll, schlechte Gewohnheiten von Anhaftung und Voreingenommenheit zu überwinden. Wenn man Meditation mit Unterbrechungen übt und unachtsam zwischen den Sitzungen ist, wird jede Klarheit des Geistes, die durch die vorige Praxis zustande gekommen ist, von den folgenden abgelenkten und zerstreuten Geisteszuständen geschwächt werden, (.) was die Übung nutzlos erscheinen lässt. (Dies führt dazu, dass die Übung nutzlos wird) Das gibt häufig Anlass zu Frustration und Desillusionierung bei neuen Meditierenden (für Neulinge im Meditieren), bis sie lernen, den ganzen Alltag hindurch und kontinuierlich von einer Meditationsübung zur nächsten achtsam zu sein (bleiben). Sobald sie fähig sind, kontinuierlich achtsam zu sein, wird ihre Konzentration sich verbessern und sie werden den wahren Nutzen der Übung erfahren.

Man muss versuchen, kontinuierlich von einem Moment bis zum nächsten zu üben. Während der formalen Meditation sollte man(, so gut es geht,) den Geist die ganze Zeit hindurch in der Gegenwart halten, so gut es geht, indem man das Mantra verwendet, um einen klaren Gedanken vom einen Moment zum nächsten zu erzeugen. Beim Gehen muss man darauf achten, die Aufmerksamkeit ohne Unterbrechung vom einen Fuß zum anderen zu lenken. Während des Sitzens muss man aufmerksam das Heben und Senken beobachten, jede Bewegung notierend, eine nach der anderen, ohne Pause.

Darüber hinaus sollte man nach der Gehmeditation Gewahrsein und Achtsamkeit des gegenwärtigen Moments, bis man sitzt, aufrecht erhalten bis man sitzt, wobei man "beugen", "berühren", "sitzen" und so weiter bemerkt, je nachdem, welche Bewegungen man vollführt, um die Position zu wechseln. Sobald man sitzt, sollte man sofort mit der Kontemplation des Hebens und Senkens der Bauchdecke beginnen, und damit für die gesamte Dauer der Sitzmeditation fortfahren. Am Ende der Sitzmeditation sollte man versuchen, die meditative Erfahrung des gegenwärtigen Moments im Alltagsleben fortzusetzen, indem man (und) weiterhin nach seiner besten Fähigkeit bis zur nächsten Meditationssitzung weiter die Er(f)ahrungen notiert.

Meditationspraxis ist wie fallender Regen. Jeder Moment, in dem man sich der Realität klar bewusst ist, ist wie ein einzelner Regentropfen. Auch wenn er bedeutungslos erscheinen mag: wenn man achtsam ist von einem Moment bis zum nächsten, klar bewusst für jeden Moment, einen nach dem anderen, werden (sich) diese Momente (des) konzentrierten Gewahrseins sich sammeln und zu starker Konzentration und klarer Einsicht in die Realität führen, (. G) genauso wie winzige Tropfen fallenden Regens (Regentropfen) sich sammeln, um einen See zu füllen oder ein ganzes Dorf zu überfluten.

Das dritte wichtige Prinzip der Praxis betrifft die Technik zur Erzeugung klaren Gewahrseins. Normales Gewahrsein der Erfahrung, wie es bei Nicht-Meditierenden und sogar bei Tieren vorhanden ist, ist unzulänglich und führt nicht zu klarer Einsicht in die Natur der Realität in dem (einem) Ausmaß, wie es notwendig ist, um schlechte Gewohnheiten und Tendenzen zu überwinden. Um diese Art von klarem Gewahrsein bis auf den Grund (die Ebene) der (von) Realität zu erzeugen, müssen drei Geistesqualitäten(, wie folgend beschrieben) vorhanden sein wie im folgenden beschrieben: ^2

1. Anstrengung: Um eine klare Kenntnisnahme der Erfahrung zu gewährleisten, kann man nicht einfach nur Worte wie "heben" und "senken" sagen und erwarten, dadurch zu einem Verständnis der Realität zu gelangen. Man muss aktiv den Geist zum Objekt aussenden und ihn beim Objekt halten, während es in Erscheinung tritt, während es fortdauert und während es verschwindet, welches Objekt auch immer es sein mag. Im Fall des Hebens und Senkens der Bauchdecke zum Beispiel muss man die Bauchdecke selbst beobachten, indem man den Geist zu jedem Moment des Hebens und Senkens aussendet. Anstatt das Mantra im Kopf oder am (mit dem) Mund zu wiederholen muss man den Geist zum Objekt schicken und dort(, am Ort der Erfahrung,) die Bemerkung machen, am Ort der Erfahrung.

2. Wissen: Sobald man den Geist zum Objekt ausgesandt hat, muss man den Geist darauf richten, des Objektes (um dem Objekt) gewahr zu werden. Anstatt einfach "Heben" und "Senken" zu sagen, während man den Geist blind auf das Objekt zwingt, muss man die Bewegung beobachten, während sie erfolgt, von Anfang bis Ende. Wenn das Objekt Schmerz ist, muss man sich anstrengen, den Schmerz unnachgiebig zu beobachten; wenn es ein Gedanke ist, muss man den Gedanken selbst beobachten, anstatt sich in dessen Inhalt zu verlieren, und so weiter.

3. Erkennen: Sobald man sich des Objektes gewahr ist, muss man eine objektive Feststellung der Erfahrung machen, ein klares und akkurates Verständnis des Objekts, wie es ist, herstellen, und dabei Voreingenommenheit und Täuschung vermeiden. Die Feststellung ersetzt abgelenkte Gedanken, welche zu Extrapolationen über das Objekt führen, es als "gut", "schlecht", "ich", "mein" und so weiter zu sehen. Anstatt dem Geist zu erlauben, sich in Projektionen und Bewertungen über das Objekt zu ergehen, erinnert man sich einfach an die wahre Natur des Objekts, wie es ist, wie im ersten Kapitel erklärt.

Die vierte wichtige fundamentale Qualität der Praxis ist die Balance der geistigen Kräfte. Traditionell versteht man, dass der Geist fünf wichtige Kräfte hat, welche hilfreich für die spirituelle Entwicklung sind. Diese sind:

1. Zuversicht (saddha) ich denke es wäre generell gut, wichtige Worte mit den Paliausdrücken zu ergänzen. Das gibt jedem Lesenden die Freiheit sich auch in anderen Ressourcen weiter zu vertiefen, ohne von einem neuen Zweig von Definitionen gefangen zu sein. Vielleicht mit dem Ehrwürdigen rücksprechen und ihn bitten diese vielleicht im Originaltext anzuführen (ggf. Wortverzeichnis)
2. Bemühung (viriya)
3. Achtsamkeit (sati)
4. Konzentration (samadhi)
5. Weisheit (panna)

Diese fünf Kräfte sind von generellem Nutzen für den Geist, aber wenn sie nicht richtig ausbalanciert sind, können sie tatsächlich zum Nachteil führen. Zum Beispiel mag eine Person starke Zuversicht aber wenig Weisheit haben, was zur Entwicklung von blindem Glauben führen kann, Dinge zu glauben einfach aus Selbstvertrauen und nicht aufgrund irgendeiner empirischen Erkenntnis der Wahrheit (führen kann). Als Resultat wird man sich nicht darum kümmern, die wahre Natur der Realität zu untersuchen, und statt dessen im Vertrauen in (an) Glaubenssätze (Vorstellungen) leben, welche wahr sein mögen oder auch nicht.

Solche Menschen müssen ihren Glauben sorgfältig der Realität gegenüberstellen, und ihn mit der aus der Meditation gewonnenen Weisheit in Einklang bringen, anstatt die Realität ihren Glaubensvorstellungen entsprechend zu bevorurteilen. Sollte auch die (Auch wenn die) Glaubensvorstellung ("ev. nur Vorstellung verwenden") mit der Realität übereinstimmen, wird sie trotzdem schwach und schwankend sein, wenn sie nicht durch eigene Erkenntnis der Wahrheit getragen wird.

Auf der anderen Seite mag jemand starke Weisheit aber wenig Vertrauen haben, und so am eigenen Pfad zweifeln, ohne ihm einen ernsten Versuch zu geben. Solch eine Person mag sich weigern, ihre Ungläubigkeit lang genug beiseite zu legen, um eine adäquate Untersuchung durchzuführen, sogar wenn eine Theorie von einer respektierten Autorität vorgetragen wird, und sich dafür entscheiden, zu zweifeln und zu argumentieren, anstatt selbst zu untersuchen.

Diese Art von Einstellung wird Fortschritt in der Meditationspraxis schwer machen, aufgrund des Mangels an Überzeugung des Meditierenden, wodurch er unfähig wird, den Geist richtig zu fokussieren. Solche eine Person muss versuchen, ihre Zweifel als ein Hindernis ehrlicher Untersuchung zu sehen und ihr bestes versuchen, der Meditation eine faire Chance zu geben, bevor sie ihr Urteil fällt.

Ebenso mag man stark bemüht aber schwach konzentriert sein, was dazu führt, dass der Geist oft abgelenkt wird, und einen unfähig macht, für längere Zeit etwas klar zu fokussieren. Manche Leute genießen es richtiggehend, über ihr Leben und ihre Probleme zu philosophieren, ohne den Stress und die Abgelenktheit zu bemerken, die von solcher Aktivität herrühren. Solche Leute sind unfähig, für längere Zeit in der Meditation still zu sitzen, weil ihr Geist zu chaotisch ist, gefangen in ihrer eigenen Gedankenwelt; wenn sie ehrlich mit sich selbst sind, sollten sie diesen unangenehmen Zustand als Resultat von gewohnheitsmäßiger gedanklicher Abgelenktheit erkennen, nicht von der Meditation selbst herrührend, and sich geduldig aus dieser Gewohnheit heraus trainieren, zugunsten simpler Betrachtung der Realität, wie sie ist. Obwohl manche gedankliche Aktivität in unserem Alltag unvermeidlich ist, sollten wir selektiv sein, welchen Gedanken wir Wichtigkeit zuschreiben, anstatt uns von jedem aufsteigenden Gedanken ablenken zu lassen.

Schließlich mag man starke Konzentration haben aber nur schwach bemüht sein, wodurch man während der Meditation faul oder träge wird. Dies wird den Meditierenden davon abhalten, klare Beobachtung der Realität zustande zu bringen, da der Geist dazu neigen wird, vor sich hin zu treiben und weg zu dösen. Leute, die sich während der Meditation weg dösen bemerken, sollten im Stehen oder Gehen meditieren, wenn sie müde sind, um ihren Körper und Geist in einen klareren Zustand zu bringen.

Die fünfte Geisteskraft, Achtsamkeit, ist ein anderes Wort für das Erkennen oder klare Gewahrsein der Erfahrung, wie sie ist. Sie ist Manifestation eines ausbalancierten Geistes und fungiert damit sowohl als Mittel, die anderen Kräfte auszubalancieren, als dass sie auch selbst aus dieser Balance resultiert. Je mehr Achtsamkeit man hat, desto besser wird die eigene Praxis werden. Daher muss man sowohl danach streben, die anderen vier Geisteskräfte auszubalancieren, als auch danach, die Realität zur Kenntnis zu nehmen, wie sie ist.

Achtsamkeit ist in der Tat das beste Mittel, um die anderen Kräfte auszubalancieren; wenn man Verlangen oder Abneigung aufgrund von übermäßiger Zuversicht hat, sollte man "wollen, wollen" oder "Abneigung, Abneigung" bemerken, und wird dadurch fähig sein, die eigene Anhaftung und Voreingenommenheit zu durchschauen. Wenn man Zweifel hat, sollte man feststellen: "zweifeln, zweifeln", wenn man träge ist: "träge, träge", und der Zustand wird sich von selbst korrigieren ohne ausdrückliche Bemühung, allein aufgrund der Natur der Achtsamkeit als balancierende Kraft.

Sobald man die Kräfte in Balance gebracht hat, wird der Geist fähig sein, jedes Phänomen einfach erscheinen und verschwinden zu sehen, ohne irgendein Urteil über ein Objekt des Gewahrseins zu fällen. Als Resultat wird der Geist von aller Anhaftung loslassen und alles Leid ohne Schwierigkeit überwinden. Ebenso wie ein starker Mann mit Leichtigkeit eine Eisenstange verbiegen könnte: Wenn der Geist stark ist, wird man fähig sein, den Geist zu biegen und zu formen und schließlich ihn vollkommen zu begradigen, ihn von allen krummen, schiefen, unheilsamen Zuständen zu befreien. Mit einem balancierten Geist wird man für sich selbst einen natürlichen Zustand von Frieden und Glück verwirklichen und dabei alle Arten von Stress und Leid überwinden.

Dies ist also eine grundlegende Erklärung der wichtigen fundamentalen Qualitäten der Meditationspraxis. Um sie zusammenzufassen:

1) Man muss in der Gegenwart üben.
2) Man muss kontinuierlich üben.
3) Man muss einen klaren Gedanken hervorbringen, mithilfe von Anstrengung, Wissen und Erkennen.
4) Man muss die geistigen Kräfte ausbalancieren.

Diese Lehre ist ein wichtiger Zusatz zur eigentlichen Technik der Meditation, da die Früchte der Meditation von Qualität nicht Quantität kommen. Ich hoffe von Herzen, dass Sie fähig sein werden, diese Lehren in Ihrer eigenen Praxis nutzbar zu machen, und dass Sie dadurch mehr Frieden, Glück und Freiheit von Leid finden werden. Danke noch einmal für Ihr Interesse daran; Meditation zu lernen.

Fußnoten:

1: Diese vier wichtigen Qualitäten der Meditation wurden von meinem Lehrer, Ajaan Tong Sirimangalo, weiter gegeben.

2: Diese drei Qualitäten stammen aus dem Satipaṭṭhāna Sutta der Majjhima Nikāya (MN 10).

Habs mal zwischengespeichert, bin noch nicht durch und es fehlt mir etwas an Konzentration.
Title: Re: How to meditate - Yuttadhammo Bhikkhu
Post by: Sophorn on May 26, 2013, 12:49:10 AM
 *greatingC*

Lieber Krecik,

ich war jetzt längere Zeit nicht wirklich hier, und nehm mir heute mal wieder kurz Zeit mich da überall wieder etwas einzulesen....

sadhu! sadhu! sadhu!

Mögen noch mehr Leute wie du saddha haben und mit ihrem Fleiß Beispiele geben, wie man einfach tut. Das einfach ist dabei selten 'einfach'.
Vielen Dank.

Mußte nur lachen, weil du ja eigentlich schon alles übersetzt hast...

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Title: Re: How to meditate - Yuttadhammo Bhikkhu
Post by: Krecik on May 26, 2013, 07:39:00 PM
Herzlichen Dank für die Korrekturhilfe, Johann, und dir, Sophorn, für das Lob.
 :-*
Title: Re: Kapitel 1: Was ist Meditation?
Post by: Moritz on August 03, 2013, 04:08:17 AM
(korrigierte und durchgesehene Version - unter Berücksichtigung der Verbesserungsvorschläge)

Kapitel 1: Was ist Meditation?

Dieses Buch ist als Einführungs-Diskurs in die Meditationspraxis gedacht, sowohl für die, die wenig Erfahrung mit Meditation haben, als auch für jene, die Erfahrung mit anderen Arten der Meditation haben und daran interessiert sind, eine neue Meditationstechnik zu erlernen. Im ersten Kapitel werde ich erklären, was Meditation ist und wie man daran gehen sollte, sie zu praktizieren.

Zu allererst ist es wichtig, zu verstehen, dass das Wort "Meditation" unterschiedliche Dinge für unterschiedliche Leute bedeutet. Für manche bedeutet Meditation einfach das Zur-Ruhe-Bringen des Geistes, die Schaffung eines friedlichen oder angenehmen Zustands als eine Art Urlaub oder Entkommen aus der weltlichen Realität. Für andere impliziert Meditation außergewöhnliche Erfahrungen oder die Schaffung von mystischen, ja sogar magischen Zuständen des Bewusstseins.

In diesem Buch möchte ich Meditation anhand der Herkunft des Wortes selbst definieren. Das Wort "Meditation" kommt von derselben linguistischen Wurzel wie das Wort "Medizin". Das ist nützlich, um die Bedeutung von Meditation zu verstehen, weil Medizin etwas ist, was gebraucht wird, um körperliche Krankheit zu heilen. In Analogie dazu können wir Meditation als etwas verstehen, das Krankheit im Geist heilen kann.

Darüber hinaus haben wir das Verständnis, dass Medizin, im Gegensatz zu Drogen, nicht zu dem Zweck da ist, in einen temporären Zustand von Wohlsein oder Glück zu entfliehen, der dann wieder abklingt und einen genauso krank zurücklässt wie vorher. Medizin ist dazu gedacht, eine bleibende Veränderung zu erwirken, die den Körper in einen natürlichen Zustand der Gesundheit und des Wohlseins zurückbringt.

In der gleichen Weise ist der Zweck der Meditation nicht, einen temporären Zustand von Frieden oder Entspannung herbeizuführen, sondern eher, den an Sorgen, Stress und künstlicher Konditionierung leidenden Geist zurück in einen natürlichen Zustand wahren und bleibenden Friedens und Wohlseins zurück zu bringen.

Wenn Sie also Meditation anhand dieses Buches üben, verstehen Sie bitte, dass es sich nicht notwendigerweise immer friedlich oder angenehm anfühlen wird. Tief verwurzelte Zustände von Stress, Sorge, Wut, Sucht und so weiter verstehen zu lernen, kann manchmal ein sehr unangenehmer Prozess sein, besonders, weil wir die meiste Zeit damit verbringen, diese unangenehmen Aspekte unserer Erfahrung zu vermeiden oder zu unterdrücken.

Es mag manchmal so scheinen, dass Meditation überhaupt keinen Frieden und kein Glück bringt; aus diesem Grund muss betont werden, dass Meditation keine Droge ist. Sie ist nicht dazu gedacht, jemanden glücklich zu machen, während man sich ihr widmet, nur um dann wieder in die gleiche Misere zurück zu kehren, wenn man damit aufhört. Zweck der Meditation ist, eine echte Veränderung in der Art herbei zu führen, wie man sich die Welt ansieht, um den Geist in einen natürlichen Zustand der Klarheit zurück zu bringen. Sie sollte einem ermöglichen, wahren und bleibenden Frieden zu erreichen, dadurch, dass man besser in der Lage ist, mit den natürlichen Schwierigkeiten des Lebens umzugehen.

Die grundlegende Technik der Meditation, die wir gebrauchen, um diese Veränderung zu erleichtern, ist die Schaffung klaren Gewahrseins. In der Meditation versuchen wir, ein klares Gewahrsein einer jeden Erfahrung zu schaffen, die auftritt. Wenn wir nicht meditieren, tendieren wir dazu, als Reaktion auf jede Erfahrung deren Inhalte sofort zu beurteilen als "gut", "schlecht", "ich", "mein", und so weiter, was nach und nach zu Stress, Leid und geistiger Krankheit führt. Durch das Hervorbringen eines klaren Gedankens über ein Objekt ersetzen wir diese Art der Beurteilung durch das simple Erkennen des Objektes als das, was es ist.

Diese Schaffung klaren Gewahrseins wird erreicht mit Hilfe eines alten aber wohlbekannten Meditations-werkzeuges, genannt "Mantra".

Ein Mantra bezeichnet ein Wort oder eine Phrase, welche benutzt wird, den Geist auf ein Objekt auszurichten, in der Regel das Göttliche oder Übernatürliche oder so etwas. Hier hingegen benutzen wir das Mantra, um uns auf die gewöhnliche Realität zu konzentrieren, als eine klare Bezeichnung unserer Erfahrung, wie sie gerade ist, frei von Projektion und Beurteilung. Indem wir ein Mantra in dieser Weise gebrauchen, werden wir fähig sein, die Objekte unserer Erfahrung klar zu verstehen, ohne von ihnen in den Bann gezogen oder abgestoßen zu werden.

Wenn wir zum Beispiel unseren Körper bewegen, benutzen wir das Mantra, um ein klares Gewahrsein der Erfahrung hervor zu rufen, wie in "Bewegen". Wenn wir ein Gefühl erfahren, "Gefühl". Wenn wir denken, "Denken". Wenn Wut aufkommt, sagen wir im Geiste "Wut". Wenn wir Schmerz fühlen, erinnern wir uns gleichermaßen still: "Schmerz". Wir wählen ein Wort, das die Erfahrung akkurat erfasst, und benutzen das Wort, um die Erfahrung als das anzuerkennen, was sie ist, ohne uns eine Beurteilung des Objektes als gut, schlecht, ich, mein, und so weiter zu erlauben.

Das Mantra sollte nicht im Mund gesprochen oder im Kopf erscheinen, sondern einfach als ein klares Gewahrsein des Objektes, wie es ist. Das Wort sollte deshalb im Geiste am selben Ort auftauchen wie das Objekt selbst. Welches genaue Wort wir dazu nutzen, ist nicht so wichtig, solange es den Geist auf die objektive Natur der Erfahrung ausrichtet.

Um den Prozess des Bezeichnens der Vielfalt an Objekten der Erfahrung zu vereinfachen, teilen wir die Erfahrungswelt traditionell in vier Kategorien(*). Alles, was wir erfahren, wird in eine dieser vier Kategorien passen; sie dienen als Richtschnur, um unsere Praxis zu systematisieren. Die Besinnung auf und Einordnung in diese vier Kategorien wird es uns erleichtern, zu erkennen, was real ist und was nicht, und die Realität so zu identifizieren, wie sie ist. Es ist gebräuchlich, sich diese vier Kategorien ins Gedächtnis einzuprägen, bevor man zur eigentlichen Meditationspraxis voranschreitet:

(*) Diese vier Kategorien werden im Buddhismus "die vier Grundlagen der Achtsamkeit" genannt, und werden in größerem Detail in buddhistischen Texten erklärt. Für unsere Zwecke hier soll uns ein kurzer Überblick reichen.

1) Körper - die Bewegungen und Haltungen des Körpers;
2) Gefühl - körperliche und geistige Empfindungen von Schmerz, Freude, Ruhe, usw.;
3) Geist - Gedanken, die im Geist entstehen - von der Vergangenheit, der Zukunft, gut oder schlecht;
4) Dhammas - Gruppen von geistigen und physischen Phänomenen, die für den Meditierenden von speziellem Interesse sind, eingeschlossen der geistigen Zustände, die das Gewahrsein vernebeln, der sechs Sinne, durch die man die Realität erfährt, und vieler anderer(**).

(**) Das Wort "dhamma" bedeutet "Realität", und es schließt mehrere Gruppen von Realitäten ein, die für den Meditierenden von Interesse sind. Hier werden wir die Diskussion auf den ersten Satz beschränken: die geistigen Hemmnisse, welche von besonderer Wichtigkeit für den Meditierenden sind.


Diese vier, der Körper, die Gefühle, die Gedanken und die Dhammas sind die vier Orientierungsgrundlagen der Meditationspraxis. Sie sind die Konzepte, die wir benutzen, um ein klares Gewahrsein des gegenwärtigen Moments zu erzeugen.

Zunächst im Bezug auf den Körper, versuchen wir jede physische Erfahrung zu bemerken, sobald sie auftritt. Wenn wir zum Beispiel unseren Arm strecken, sagen wir still im Geiste: "Strecken". Wenn wir ihn beugen, sagen wir: "Beugen". Wenn wir still sitzen, sagen wir zu uns: "Sitzen". Wenn wir gehen, sagen wir uns "Gehen".

In welcher Position auch immer der Körper ist, wir erkennen einfach diese Position des Körpers, wie sie ist, und was immer wir an Bewegungen machen , nehmen wir ebenfalls ihre wesentlichen Merkmale zur Kenntnis, indem wir das Mantra dazu verwenden, uns an den Zustand des Körpers zu erinnern, wie er ist. Auf diese Art und Weise benutzen wir unseren Körper, um ein klares Gewahrsein der Realität zu schaffen.

Als nächstes kommen die Gefühle, die im Körper und im Geist vorhanden sind. Wenn wir Schmerz fühlen, sagen wir zu uns selbst "Schmerz". In diesem Fall können wir das Mantra mehrfach wiederholen, wie: "Schmerz... Schmerz... Schmerz...", und uns so darin schulen, einfach bei der Beobachtung der Empfindung als solche zu bleiben, anstatt Wut oder Abneigung aufkommen zu lassen. Wir lernen, zu erkennen, dass der Schmerz und unsere gewohnte Abneigung dagegen eigentlich zwei verschiedene Dinge sind; dass dem Schmerz selbst weder etwas an sich "schlechtes" innewohnt, noch dass er eigentlich "unser" ist, da wir ihn weder ändern noch kontrollieren können.

Wenn wir uns wohl fühlen, nehmen wir davon in gleicher Weise Notiz, erinnern uns an die grundlegende Natur der Erfahrung, wie in "angenehm, angenehm, angenehm". Es ist nicht so, dass wir versuchen, das angenehme Gefühl von uns zu stoßen. Wir stellen einfach nur sicher, dass wir auch nicht daran festhalten, und so keine Zustände von Sucht, Anhaftung und Verlangen für die Empfindung erzeugen. Genauso wie mit Schmerz gelangen wir zu der Erfahrung, dass das Glücksgefühl und unsere Zuneigung zu diesem zwei verschiedene Dinge sind, und dass da nichts an und für sich "gutes" an dem Glücksgefühl ist. Wir sehen mit der Zeit, dass an dem Glücksgefühl festzuhalten, nicht dazu führt, dass es länger anhält, sondern dass es eher zu mehr Unzufriedenheit und Enttäuschung führt, wenn es verschwunden ist.

Ebenso, wenn wir uns ruhig fühlen. Wir sagen dann zu uns selbst "ruhig, ruhig, ruhig", klar erkennend und Anhaftung an friedvollen Gefühlen vermeidend, wenn sie auftauchen. In dieser Weise beginnen wir zu erkennen, dass wir umso friedlicher werden, je weniger wir an friedvollen Gefühlen hängen.

Die dritte Grundlage sind unsere Gedanken. Wenn wir uns an Ereignisse in der Vergangenheit erinnern, gleich, ob sie Wohlgefühl oder Leid mit sich bringen, sagen wir zu uns selbst, "Denken, denken, denken". Anstatt Anhaftung oder Abneigung aufkommen zu lassen, erkennen wir sie einfach als das, was sie sind - Gedanken. Wenn wir die Zukunft planen oder darüber spekulieren, werden wir ebenso einfach der Tatsache gewahr, dass wir denken, anstatt die Inhalte unserer Gedanken zu mögen oder zu hassen, und vermeiden so die Angst, die Sorge oder den Stress, den die Gedanken sonst bringen.
Die vierte Grundlage, die Kategorie der "Dhammas", enthält viele Gruppierungen von geistigen und physischen Phänomenen. Manche von ihnen könnten in die ersten drei Grundlagen mit eingeordnet werden, aber es ist besser, sie innerhalb ihrer jeweiligen Gruppen zu behandeln, zum Zwecke der einfacheren praktischen Anwendung.

Die erste Gruppe von Dhammas sind die fünf Hemmnisse für geistige Klarheit. Diese sind Zustände, welche die Praxis blockieren: sinnliches Verlangen, Abneigung, Trägheit, Verwirrung und Zweifel. Sie sind nicht bloß Hindernisse im Erlangen geistiger Klarheit, sie sind auch die Ursache für alles Leid und allen Stress in unserem Leben. Es liegt in unserem besten Interesse, unnachgiebig daran zu arbeiten, sie zu verstehen und aus unserem Geist zu verbannen, und dies ist schließlich der Zweck der Meditationspraxis.

Wenn wir also Verlangen verspüren, wenn wir etwas wollen, das wir nicht haben, oder an etwas hängen, das wir haben, erkennen wir einfach das Verlangen oder das Mögen als das, was es ist, anstatt fälschlicherweise Verlangen in Notwendigkeit zu übersetzen. Wir erinnern uns an die Emotion als das, was sie ist: "Wollen, wollen, wollen", "Mögen, mögen, mögen". Wir werden mit der Zeit sehen, dass Verlangen und Anhaftung Stress verursachen und Ursachen für zukünftige Enttäuschung darstellen, wenn wir die Dinge, die wir wollen, nicht erlangen können, oder diejenigen verlieren, die wir haben.

Wenn wir wütend, aufgeregt, verärgert werden, aufgrund von geistigen oder physischen Erlebnissen, die zustande kommen, oder enttäuscht über solche, die es nicht tun, erkennen wir dies als "wütend, wütend" oder "Ärger, Ärger", "Enttäuschung, Enttäuschung". Wenn wir traurig, frustriert, gelangweilt, verängstigt, deprimiert sind und so weiter, nehmen wir ebenso die Emotion als das zur Kenntnis, was sie ist, "traurig, traurig", "frustriert, frustriert", und so weiter, und sehen klar, wie wir Stress und Leid für uns selbst erzeugen, indem wir diese negativen Emotionen ermutigen und verstärken. Sobald wir die negativen Resultate von Wut verstehen, werden wir uns in Zukunft intuitiv von ihr abwenden.

Wenn wir uns träge fühlen, sagen wir zu uns selbst "träge, träge" oder "müde, müde", und wir werden sehen, dass wir auf diese Weise zu unserer natürlichen Energie zurück finden können. Wenn wir abgelenkt, besorgt oder gestresst sind, können wir sagen "abgelenkt, abgelenkt", "besorgt, besorgt" oder "gestresst, gestresst" und werden uns konzentrierter und klarer wieder finden. Wenn wir im Zweifel sind oder nicht klar darüber, was wir tun sollten, sagen wir zu uns selbst "zweifeln, zweifeln", oder "verwirrt, verwirrt", und werden ebenso feststellen, dass wir uns im Ergebnis unserer selbst sicherer sind.

Das klare Gewahrsein dieser vier Grundlagen konstituiert die grundlegende Technik der Meditationspraxis, wie sie in den folgenden Kapiteln erklärt wird. Es ist daher wichtig, diesen theoretischen Rahmen zu verstehen, bevor wir mit der Praxis der Meditation anfangen. Die Wichtigkeit und Notwendigkeit zu verstehen, klares Gewahrsein über die Objekte unserer Erfahrung zu schaffen, als Ersatz für unsere wertenden und voreingenommenen Gedanken, ist der erste Schritt auf dem Weg, Meditation zu erlernen.

_________________________________

letzte Korrekturen:

{ ... } = entfernt
[ ... ] = eingefügt


mit anderen Arten der Meditation haben{,} und

magischen Zuständen des {Gewahrseins}[Bewusstseins]

und benutzen das Wort, [um] die Erfahrung

die geistigen Hemm{ungen}[nisse], welche von besonderer Wichtigkeit für den Meditierenden sind.

Ebenso[,] wenn wir uns ruhig fühlen

{Wenn wir wütend, aufgeregt, verärgert aufgrund von geistigen oder physischen Erlebnissen sind, die entstanden sind, oder enttäuscht über solche, die es nicht sind,}

[Wenn wir wütend, aufgeregt, verärgert werden, aufgrund von geistigen oder physischen Erlebnissen, die zustande kommen, oder enttäuscht über solche, die es nicht tun,]
Title: Re: How to meditate - Yuttadhammo Bhikkhu
Post by: Moritz on August 03, 2013, 05:41:13 AM
(korrigierte und durchgesehene Version - unter Berücksichtigung der Verbesserungsvorschläge)

Kapitel 2: Sitzmeditation

In diesem Kapitel werde ich erklären, wie die im ersten Kapitel erlernten Grundprinzipien in die Praxis umzusetzen sind: die formale Sitzmeditation. Sitzmeditation ist eine simple Meditationsübung, die mit überkreuzten Beinen, auf dem Boden oder aber zur Not auch auf einem Stuhl oder einer Bank sitzend ausgeführt werden kann. Für Menschen, die überhaupt nicht in der Lage sind, aufrecht zu sitzen, kann eine ähnliche Technik in liegender Position angewandt werden.

Der Zweck formaler Meditation ist, unsere Erfahrung auf die geringstmögliche Vielfalt an Objekten einzuschränken, um auf diese Weise einfache Beobachtung zu ermöglichen, ohne überbelastet oder abgelenkt zu werden.

Wenn wir still sitzen, ist der gesamte Körper ruhig, und die einzige Bewegung rührt daher, wie der Atem ein und aus geht.

Wenn der Atem in den Körper geht, sollte sich das in einem Heben der Bauchdecke bemerkbar machen. Wenn der Atem den Körper verlässt, sollte in entsprechender Weise die Bauchdecke sich senken. Falls die Bewegung nicht offensichtlich ist, kann man die Hand auf die Bauchdecke legen, bis sie klar bewusst wird.

Falls es schwer fällt, die Bewegung der Bauchdecke wahrzunehmen, sogar wenn Sie die Hand auflegen, können Sie versuchen, sich auf den Rücken zu legen, bis Sie sie wahrnehmen. Schwierigkeiten darin, die Bewegung des Hebens und Senkens der Bauchdecke auszumachen, während man sitzt, rühren in der Regel von mentaler Anspannung und Stress; wenn man geduldig und hartnäckig in der Übung ist, werden Körper und Geist anfangen, sich zu entspannen, bis der Atem im Sitzen ebenso natürlich fließt wie im Liegen.

Das wichtigste, woran man sich erinnern muss, ist, dass wir versuchen, den Atem in seinem natürlichen Zustand zu beobachten, anstatt ihn zu zwingen oder in irgendeiner Weise zu kontrollieren. Am Anfang mag der Atem flach oder unangenehm sein, aber sobald der Geist beginnt, loszulassen, und aufhört, den Atem kontrollieren zu wollen, wird das Heben und Senken der Bauchdecke klarer werden und eine bequemere Beobachtung ermöglichen.

Es ist diese Bewegung des Hebens und Senkens, die wir als unser erstes Meditationsobjekt verwenden wollen. Sobald wir in der Lage sind, die Bewegung der Bauchdecke ohne Schwierigkeit zu beobachten, wird sie uns als Grundobjekt der Meditation dienen, zu dem wir jederzeit wieder zurückkehren können.

Die formale Methode für die Sitzmeditation ist wie folgt:

1) Sitzen Sie mit überkreuzten Beinen, falls möglich, mit einem Bein vor dem anderen, kein Bein über dem anderen liegend. Falls diese Position unbequem ist, können Sie in jeder Position sitzen, die stabil ist und zugleich geeignet, die Bewegung der Bauchdecke zu beobachten.

2) Sitzen Sie mit einer Hand über der anderen, Handflächen nach oben auf dem Schoß.

3) Sitzen Sie so, dass das Rückgrat gestreckt ist. Es ist nicht notwendig, dass der Rücken vollkommen gerade ist, falls das unbequem ist; solange die Bewegungen der Bauchdecke klar auszumachen sind, ist jede Position in Ordnung.

4) Schließen Sie die Augen. Da der Fokus auf dem Gefühl in der Bauchgegend liegt, werden offene Augen nur die Aufmerksamkeit vom Objekt ablenken.

5) Konzentrieren Sie den Geist auf die Bauchdeckenbewegung; wenn die Bauchdecke sich hebt, lassen Sie den klaren Gedanken still im Geist aufkommen: "Heben". Wenn sich die Bauchdecke senkt, "Senken". Wiederholen Sie diese Praxis, bis Ihre Aufmerksamkeit zu einem anderen Objekt abgelenkt wird.

Noch einmal zur Wiederholung: Es ist wichtig, zu verstehen, dass der klare Gedanke "Heben" oder "Senken" im Geist auftauchen sollte, welcher wiederum auf die Bauchdecke gerichtet ist. Es ist, als ob man in den Bauch spricht. Diese Übung kann dann für fünf oder zehn Minuten praktiziert werden, oder länger, falls man fähig ist.

Der nächste Schritt ist, all unsere Grundlagen in die Praxis einzubringen: den Körper, die Gefühle, den Geist und die Dhammas.
In Bezug auf den Körper ist die Beobachtung des Hebens und Senkens der Bauchdecke genug für den Anfänger. Manchmal mag man sich wünschen, auch die Position des Körpers als "Sitzen, Sitzen" oder "Liegen, Liegen" im Geiste zur Kenntnis zu nehmen, falls das als der klaren Beobachtung zuträglich empfunden wird.

In Bezug auf Gefühle: Wenn eine Empfindung im Körper aufsteigt, sollte man die Aufmerksamkeit darauf richten, die Bauchdecke sein lassen und "Empfindung" fixieren. Wenn beispielsweise ein Gefühl von Schmerz auftritt, sollte man den Schmerz selbst als Meditationsobjekt hinnehmen.

Jede einzelne der vier Grundlagen der Achtsamkeit kann als Meditationsobjekt dienen, da sie alle Aspekte der Realität sind. Es ist nicht notwendig, die ganze Zeit über beim Heben und Senken der Bauchdecke zu verharren. Statt dessen sollte man, wenn Schmerz aufkommt, das neue Objekt beobachten: den Schmerz; um ihn klar so zu verstehen, wie er ist, anstatt ihn zu beurteilen oder sich damit zu identifizieren. Wie vorher schon erklärt, sollte der Meditierende sich auf den Schmerz konzentrieren und den klaren Gedanken "Schmerz... Schmerz... Schmerz..." entstehen lassen, bis die Empfindung "Schmerz" verschwindet. Anstatt über den Schmerz ungehalten zu werden, wird man ihn schließlich einfach so sehen, wie er ist, und ihn gehen lassen.
Wenn Wohlgefühl aufkommt, sollte man den klaren Gedanken "angenehm" aufkommen lassen. Wenn man sich still oder ruhig fühlt, sollte man das mit dem klaren Gedanken "still" oder "ruhig" oder "friedlich" zur Kenntnis nehmen, bis das Gefühl verschwindet. Hier ist das Ziel, Anhaftung an das Gefühl zu vermeiden, was zu einer Abhängigkeit davon führen würde. Wenn man an positiven Gefühlen anhaftet, wird man unvermeidlich unzufrieden sein, wenn sie verschwunden sind.

Sobald die Empfindung verschwindet, sollte man zum Heben und Senken der Bauchdecke zurückkehren und damit fortsetzen, sie als "Heben" und "Senken" zu beobachten.

In Bezug auf den Geist: Wenn Gedanken während der Meditation aufkommen, sollte man sie als "Denken" zur Kenntnis nehmen. Es ist ganz gleichgültig, ob man über die Vergangenheit oder die Zukunft nachdenkt oder ob die Gedanken gut oder schlecht sind; anstatt den Geist fortschweifen zu lassen und die Realität aus den Augen zu verlieren, bringen Sie den Geist zurück zur Tatsache des Denkens, durch die einfache Kenntnisnahme: "Denken". Dann kehren Sie zurück zum Heben und Senken der Bauchdecke und setzen Sie die Übung wie gewohnt fort.

In Bezug auf Dhammas: Wenn im Geist Gefallen aufkommt, zufrieden oder erfreut über eine bestimmte Erfahrung, bringen Sie den klaren Gedanken "Mögen, Mögen" ins Bewusstsein. Wenn Abneigung aufkommt - Wut, Langeweile, Frustration und so weiter - erzeugen Sie den klaren Gedanken "Abneigung, Abneigung", "Ärger, Ärger", "gelangweilt, gelangweilt", oder "frustriert, frustriert". Wenn Trägheit oder Schlaffheit aufkommt, erzeugen Sie den klaren Gedanken "träge, träge" oder "schlaff, schlaff". Wenn Ablenkung oder Sorge aufkommt, "abgelenkt, abgelenkt" oder "besorgt, besorgt". Wenn Zweifel oder Verwirrung aufkommen, "zweifeln, zweifeln" oder "verwirrt, verwirrt" und so weiter.

Sobald die genannten Hindernisse nachlassen, bringen Sie den Geist wieder zurück zu einem klaren Gewahrsein des gegenwärtigen Moments, indem Sie sich auf das Heben und Senken der Bauchdecke konzentrieren.

Formale Meditationspraxis hat viele Nutzen. Der erste liegt darin, dass der Geist als Resultat glücklicher und zufriedener wird. Durch das Kultivieren der Gewohnheit klarer Geistesgegenwart der Realität wird der Geist glücklicher, leichter und freier von Stress und Leid, die von Beurteilung und Anhänglichkeit kommen. Die meisten Meditierenden werden nach einigen Tagen Praxis Zustände von Wonne und Glückseligkeit erfahren, wenn sie sorgfältig und systematisch darin sind. Es ist natürlich wichtig, zu erkennen, dass solche Erlebnisse einfach nur eine Frucht der Praxis sind und kein Ersatz für richtige Praxis selbst. Man muss sie im Geiste notieren wie alle anderen Erlebnisse auch, als "glücklich, glücklich", oder "friedlich, friedlich". Nichtsdestotrotz sind solche Gefühle ein Nutzen der Praxis, den man für sich selbst erfahren kann, schon nach einer kurzen Zeit der Übung.

Der zweite Nutzen ist, dass man anfangen wird, sich selbst und die Welt um sich herum zu verstehen, auf eine Art und Weise, wie sie nicht möglich ist ohne Meditationspraxis. Man wird klar erkennen, wie gewohnte Gedankenmuster zu Leid führen, und dass externe Reize nicht wirklich eine Ursache von Leid oder Glück sind, sondern statt dessen die innere Anhänglichkeit und Voreingenommenheit.

Man wird sehen, warum Leid existiert, obwohl man sich doch nur Glück und Zufriedenheit wünscht; wie die Objekte des Begehrens oder der Abneigung bloß kurzlebige Erfahrungen sind, die unaufhörlich aufkommen und vergehen, nicht wert, daran fest zu halten oder in irgendeiner Weise nach ihnen zu eifern.

Weiterhin wird man das Bewusstsein anderer in gleicher Weise verstehen. Ohne Meditation tendieren Leute dazu, andere sofort zu beurteilen aufgrund ihrer Verhaltensweisen und ihrer Sprache, geben sich Abneigung und Zuneigung hin, lassen Anziehung und Hass aufkommen. Durch die Praxis der Meditation wird man verstehen, wie andere ihr eigenes Leid und Glück erzeugen, und wird aufgrund dessen mehr dazu geneigt sein, zu vergeben und andere zu akzeptieren, wie sie sind, ohne sie zu verurteilen.

Der dritte Nutzen der Praxis ist, dass man sich der Welt um sich herum mehr gewahr wird. Ohne Hilfe der Meditationspraxis könnte man den größten Teil seines täglichen Lebens wie automatisch durchleben, ohne sich seiner Taten, Worte und Gedanken sehr klar bewusst zu sein. Nachdem man meditatives Gewahrsein kultiviert hat, wird sich das auch in das alltägliche Erleben der Realität tagein, tagaus weiter tragen. Im Ergebnis wird man auf schwierige Situationen mit geistiger Klarheit reagieren können, indem man die Erlebnisse so akzeptiert, wie sie sind, anstatt Verlangen und Abneigung, Furcht, Angst, Verwirrung und so weiter zum Opfer zu fallen. Man wird fähig sein, Konflikt, Schwierigkeit, Krankheit, sogar Tod, viel leichter zu ertragen, als man ohne Praxis der Meditation dazu in der Lage wäre.
Der vierte Nutzen, und das wahre Ziel der Meditationspraxis ist, dass man fähig sein wird, sich vom Bösen im eigenen Geist zu befreien, das einem selbst und anderen Leid verursacht; Wut, Gier, Wahn, Angst, Sorge, Stress, Furcht, Arroganz, Dünkel und so weiter. Man wird alle geistigen Zustände, die Unzufriedenheit und Stress für einen selbst und für andere mit sich bringen, klar als das erkennen, was sie sind, und im Ergebnis in der Lage sein, sie abzulegen.

Dies ist eine Erklärung grundlegender, formaler Meditationspraxis und der Vorteile, die sie mit sich bringt. An dieser Stelle möchte ich den Leser dazu auffordern, dass er damit beginnt, zumindest einmal Meditation anhand dieser Methode zu üben, bevor er sich dem nächsten Kapitel widmet oder zu seinem Alltagsleben zurückkehrt. Üben Sie für fünf oder zehn Minuten, oder wie lang auch immer im Moment passend ist, zum ersten Mal an dieser Stelle, bevor Sie vergessen, was Sie in diesem Kapitel gelesen haben. Anstatt wie eine Person zu sein, die eine Speisekarte liest, kosten Sie die Frucht der Meditationspraxis, wie jemand, der die Speisekarte tatsächlich dazu verwendet, eine Mahlzeit zu bestellen.

Danke für Ihr Interesse an Meditation, und ich hoffe aufrichtig, dass diese Lehre zu Frieden, Glück und Freiheit von Leid in Ihrem Leben führen wird.


_________________________________

letzte Korrekturen:

{ ... } = entfernt
[ ... ] = eingefügt


Es ist wichtig, zu verstehen, dass der klare Gedanke "Heben" oder "Senken" im Geist auftauchen sollte, {der}[welcher] wiederum auf die Bauchdecke gerichtet ist.

Statt dessen sollte man, wenn Schmerz aufkommt, das neue Objekt beobachten{,}[:] den Schmerz{,}[;] um ihn klar so zu verstehen, wie er ist, anstatt ihn zu beurteilen oder sich damit zu identifizieren.

viel leichter zu ertragen[,] als man ohne Praxis der Meditation dazu in der Lage wäre.

Dies ist eine Erklärung grundlegender{,} formaler Meditationspraxis und der Vorteile, die sie [mit sich] bringt.

Anstatt wie eine Person zu sein, die eine Speisekarte liest, koste[n Sie] die Frucht der Meditationspraxis, wie jemand, der die Speisekarte tatsächlich dazu verwendet, eine Mahlzeit zu bestellen.
Title: Re: How to meditate - Yuttadhammo Bhikkhu
Post by: Moritz on August 03, 2013, 06:21:31 AM
(korrigierte und durchgesehene Version - unter Berücksichtigung der Verbesserungsvorschläge)

Kapitel 3: Gehmeditation

In diesem Kapitel werde ich die Technik der Gehmeditation erklären. Wie bei der Sitzmeditation liegt auch bei der Gehmeditation das Hauptaugenmerk darauf, den Geist im gegenwärtigen Moment zu halten und Phänomenen gewahr zu sein, während sie aufkommen, um ein klares Gewahrsein der Realität zu schaffen.

Angesichts ihrer Ähnlichkeit mit Sitzmeditation mag man sich fragen, welchen Zweck Gehmeditation erfüllt. Wenn man nicht fähig ist, Gehmeditation zu praktizieren, wird man immer noch Gewinn aus der Sitzmeditation erfahren, aber Gehmeditation hat einige einzigartige Vorteile, die sie zu einer guten Ergänzung und einem sinnvollen Vorläufer für die Sitzmeditation machen. Ich werde die traditionell genannten fünf Vorteile hier aufzählen.

Als erstes ist anzumerken, dass Gehmeditation körperliche Fitness fördert. Wenn wir all unsere Zeit sitzend verbringen, wird unser Körper schwach und unfähig zur Anstrengung. Gehmeditation erhält grundlegende körperliche Kraft, notwendig auch für einen eifrigen Meditierenden, und kann als Ergänzung zur Leibesübung angesehen werden.

Zweitens kultiviert Gehmeditation Geduld und Ausdauer. Da Gehmeditation tatkräftig ist, erfordert es hierfür nicht so viel Geduld wie still zu sitzen; es ist eine nützliche Verbindungsstufe zwischen gewöhnlichen Tätigkeiten und Sitzmeditation.

Drittens hilft Gehmeditation, Krankheit im Körper zu überwinden. Während Sitzmeditation den Körper in einen Zustand der Homöostase bringt, stimuliert Gehmeditation den Blutfluss und biologische Aktivität, wobei Spannung und Stress durch langsames und methodisches Gehen abgebaut werden. Gehmeditation ist daher nützlich, sowohl um Krankheiten wie Herzerkrankungen oder Arthritis zu überwinden, als auch, um grundlegende Gesundheit aufrecht zu erhalten.

Viertens hilft Gehmeditation der gesunden Verdauung. Der größte Nachteil der Sitzmeditation ist, dass sie tatsächlich die richtige Verdauung von Nahrung behindern kann. Gehmeditation andererseits stimuliert das Verdauungssystem und erlaubt einem so, die Meditationspraxis fortzusetzen, ohne die physische Gesundheit unnötig zu belasten.

Fünftes hilft Gehmeditation, ausgeglichene Konzentration zu kultivieren. Wenn man nur Sitzmeditation praktiziert, kann die Konzentration entweder zu stark oder zu schwach werden, was zu Abgelenktheit oder Stumpfheit führt. Weil Gehmeditation dynamisch ist, erlaubt sie sowohl Körper als auch Geist, sich natürlich einzupendeln. Falls vor der Sitzmeditation praktiziert, wird Gehmeditation einen ausgeglichenen Geisteszustand während des folgenden Sitzens fördern.

Der Ablauf der Gehmeditation ist wie folgt:

1) Die Füße sollten eng beieinander stehen, einander fast berührend, und sollten während der gesamten Meditation Seite an Seite bleiben, sich während der Schritte weder überkreuzen noch breitbeinig auseinander gehen.

2) Die Hände sollten einander fassen, die rechte Hand die linke, entweder vor oder hinter dem Körper, haltend.

3) Die Augen sollten während der Meditation offen bleiben und der Blick sollte den Pfad voraus, ungefähr zwei Meter vor dem Körper fixieren.

4) Man sollte entlang einer geraden Strecke gehen, mit einer Länge von ungefähr drei bis fünf Metern.

5) Man beginnt, indem man den rechten Fuß eine Fußlänge vorwärts bewegt, mit dem Fuß parallel zum Boden. Beim Auftreten sollte die Fußsohle über die gesamte Länge den Boden gleichzeitig, mit der Rückseite der Ferse auf Höhe der Zehen des linken Fußes, berühren.

6) Die Bewegung jedes Schrittes sollte fließend und natürlich sein, eine durchgehende Bewegung, von Anfang bis Ende, ohne Pausen oder abrupte Veränderung der Richtung.

7) Danach bewegt man den linken Fuß vorwärts, vorbei am rechten Fuß, und setzt ihn mit der Rückseite der Ferse in Höhe der Zehen des rechten Fußes auf, und so weiter, ...; eine Fußlänge bei jedem Schritt.

8) Während man den jeweiligen Fuß bewegt, sollte man gedanklich mit einem Mantra, welches das Wesen der Bewegung erfasst, Notiz nehmen, während die Bewegung stattfindet, genau wie bei der Sitzmeditation. Das Mantra ist in diesem Fall "Schritt mit links" bei Bewegung des linken Fußes und "Schritt mit rechts" bei Bewegung des rechten Fußes.

9) Man sollte die gedankliche Notiz im exakten Moment der jeweiligen Bewegung machen, und weder vor noch nach der Bewegung.

Wenn die geistige Notiz "Schritt mit rechts" gemacht wird, bevor der Fuß sich bewegt, stellt man etwas fest, was noch nicht passiert ist. Wenn man den Fuß zu erst bewegt und dann erst "Schritt mit rechts" feststellt, bemerkt man etwas, was schon in der Vergangenheit liegt. So oder so kann dies nicht als Meditation angesehen werden, da in beiden Fällen kein Gewahrsein der Realität vorhanden ist.

Um die Bewegungen klar zu beobachten, während sie auftreten, sollte man "Schritt" am Anfang der Bewegung notieren, gerade während der Fuß sich vom Boden hebt, "mit" während der Fuß sich vorwärts bewegt, und "rechts" in dem Moment, wo der Fuß wieder den Boden berührt. Die selbe Methode sollte bei der Bewegung des linken Fußes angewandt werden, und die Achtsamkeit sollte so zwischen den Bewegungen beider Füße hin und her springen, vom einen Ende des Pfades bis zum anderen.

Wenn das Ende des Gehpfades erreicht wird, drehe man sich um und gehe in die andere Richtung. Die Methode, sich zu drehen, während man klares Gewahrsein aufrecht erhält, besteht darin, zunächst anzuhalten, indem man den hinteren Fuß, mit einhergehender Notiz: "Stoppen, Stoppen, Stoppen", während der Fuß sich bewegt, auf gleiche Höhe mit dem vorderen Fuß bringt. Sobald man still steht, sollte man sich in stehender Position "Stehen, Stehen, Stehen" gewahr werden, und dann anfangen, sich wie folgt umzudrehen:

1) Heben Sie den rechten Fuß vollständig vom Boden und drehen Sie ihn um 90°, um ihn dann wieder auf den Boden zu setzen. Notieren Sie dabei einmal "Drehen". Es ist wichtig, das Wort so in die Länge zu ziehen, dass es die gesamte Bewegung über andauert. Die Silbe "Dreh-" sollte also am Anfang der Bewegung in Gedanken ausgesprochen und mit "-en" am Ende abgeschlossen werden, sobald der Fuß auf dem Boden aufkommt.

2) Heben Sie den linken Fuß vom Boden und drehen Sie ihn um 90°, so dass er parallel zum rechten Fuß steht. Notieren Sie dabei gedanklich in der gleichen Weise "Dreh-en".

3) Wiederholen Sie die Bewegungen beider Füße ein weiteres Mal: "Drehen" (rechter Fuß), "Drehen" (linker Fuß), und dann notieren Sie "Stehen, Stehen, Stehen".

4) Setzen Sie mit der Gehmediation in der entgegengesetzten Richtung fort, während Sie "Schritt mit links", "Schritt mit rechts", wie zuvor, gedanklich feststellen.

Wenn während der Gehmeditation Gedanken, Gefühle oder Emotionen aufkommen, kann man sich entschließen, sie zu ignorieren, und den Geist zurück zu den Füßen bringen, um Konzentration und Kontinuität aufrecht zu erhalten. Falls sie allerdings zu einer Ablenkung werden, sollte man die Bewegung stoppen, indem man den hinteren Fuß auf Höhe des vorderen Fußes zum Stehen bringt und "Stoppen, Stoppen, Stoppen", dann "Stehen, Stehen, Stehen" notiert, und dann der Ablenkung auf den Grund geht und feststellt: "Denken, Denken, Denken", "Schmerz, Schmerz, Schmerz", "wütend", "traurig", "gelangweilt", "Freude" und so weiter, je nach der Natur der Ablenkung. Sobald das Objekt der Aufmerksamkeit verschwindet, setzen Sie die Gehmeditation wie zuvor fort: "Schritt mit rechts", "Schritt mit links", …

Auf diese Weise schreitet man einfach auf und ab, zu erst in der einen Richtung, bis man das Ende des abgesteckten Pfades erreicht, dann dreht man sich um und geht wieder in die andere Richtung.

Für gewöhnlich sollte man versuchen, die Zeit, die man in Sitzmeditation verbringt, und die, die man in Gehmeditation verbringt, im Gleichgewicht zu halten, um Vorliebe für die eine oder andere Art entgegenzuwirken. Wenn man zum Beispiel zehn Minuten Gehmeditation praktiziert, sollte man darauf folgend zehn Minuten Sitzmeditation üben.

Dies schließt nun die Anleitung, wie man Gehmeditation praktiziert, ab. Noch einmal, der Leser sei dringend gebeten, sich nicht einfach mit dem Lesen dieses Buches zufrieden zu geben; bitte, probieren Sie die Meditationstechniken selbst aus, um den Gewinn daraus selbst zu erfahren. Danke für Ihr Interesse an Meditationspraxis und noch einmal: Ich wünsche Ihnen Frieden, Glück und Freiheit von Leid.


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letzte Korrekturen:

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Weil Gehmeditation dynamisch ist, erlaubt sie{,} sowohl Körper als auch Geist, sich natürlich einzupendeln.

3) Wiederholen Sie die Bewegungen beider Füße ein weiteres Mal[:] "Drehen" (rechter Fuß), "Drehen" (linker Fuß), und dann notieren Sie "Stehen, Stehen, Stehen".

Deshalb ist es wichtig, Erfahrungen in dem Augenblick zu bemerken, wo sie stattfinden, und dabei ihr Erscheinen, Bestehen und Vergehen, unter Benutzung des Mantras, {um ein klares Gewahrsam ihrer grundlegenden Natur zu erzeugen}[zur Vergegenwärtigung ihrer grundlegenden Natur], zur Kenntnis zu nehmen.
Title: Re: Kapitel 4: Grundlagen
Post by: Moritz on August 03, 2013, 06:47:49 AM
(korrigierte und durchgesehene Version - unter Berücksichtigung der Verbesserungsvorschläge)

Kapitel 4: Grundlagen

In diesem Kapitel werde ich vier grundlegende Prinzipien erklären, die für die Meditationspraxis unerlässlich sind^1. . Die Praxis der Meditation ist mehr als bloß auf und ab zu gehen und still zu sitzen. Der Nutzen, den man aus der Meditationspraxis zieht, hängt von der Qualität des eigenen Geistes in jedem Moment ab, nicht bloß der Quantität an Praxis, die man auf sich nimmt.

Das erste wichtige Prinzip ist, dass Meditation in der Gegenwart praktiziert werden muss. Während der Meditation sollte der Geist in dem Erleben ruhen, das im jeweiligen Moment stattfindet, niemals verloren in der Vergangenheit oder in die Zukunft vorauseilend. Man sollte Gedanken darüber vermeiden, wieviel Zeit man sitzend verbracht hat oder wieviel Zeit noch verbleibt. Der Geist sollte ständig die Objekte zur Kenntnis nehmen, während sie in Erscheinung treten und nicht auch nur für einen Moment in Vergangenheit oder Zukunft streunen.

Indem man den Bezug zum gegenwärtigen Augenblick verliert, verliert man den Bezug zur Realität. Jede Erfahrung dauert nur einen einzigen Moment. Deshalb ist es wichtig, Erfahrungen in dem Augenblick zu bemerken, wo sie stattfinden, und dabei ihr Erscheinen, Bestehen und Vergehen, unter Benutzung des Mantras, zur Vergegenwärtigung ihrer grundlegenden Natur, zur Kenntnis zu nehmen. Nur in dieser Weise können wir zu einem klaren Verständnis der Realität gelangen.

Das zweite wichtige Prinzip ist, dass Meditation kontinuierlich praktiziert werden muss. Meditationspraxis, wie jedes andere Training, muss zur Gewohnheit werden, wenn sie uns helfen soll, schlechte Gewohnheiten von Anhaftung und Voreingenommenheit zu überwinden. Wenn man Meditation mit Unterbrechungen übt und unachtsam zwischen den Sitzungen ist, wird jede Klarheit des Geistes, die durch die vorige Praxis zustande gekommen ist, von den folgenden abgelenkten und zerstreuten Geisteszuständen geschwächt werden. Dies führt dazu, dass die Übung nutzlos wird. Das gibt häufig Anlass zu Frustration und Desillusionierung für Neulinge im Meditieren, bis sie lernen, den ganzen Alltag hindurch und kontinuierlich von einer Meditationsübung zur nächsten achtsam zu bleiben. Sobald sie fähig sind, kontinuierlich achtsam zu sein, wird ihre Konzentration sich verbessern und sie werden den wahren Nutzen der Übung erfahren.

Man muss versuchen, kontinuierlich von einem Moment bis zum nächsten zu üben. Während der formalen Meditation sollte man, so gut es geht, den Geist die ganze Zeit hindurch in der Gegenwart halten, indem man das Mantra verwendet, um einen klaren Gedanken vom einen Moment zum nächsten zu erzeugen. Beim Gehen muss man darauf achten, die Aufmerksamkeit ohne Unterbrechung vom einen Fuß zum anderen zu lenken. Während des Sitzens muss man aufmerksam das Heben und Senken beobachten, jede Bewegung notierend, eine nach der anderen, ohne Pause.

Darüber hinaus sollte man nach der Gehmeditation Gewahrsein und Achtsamkeit des gegenwärtigen Moments, bis man sitzt, aufrecht erhalten, wobei man "beugen", "berühren", "sitzen" und so weiter bemerkt, je nachdem, welche Bewegungen man vollführt, um die Position zu wechseln. Sobald man sitzt, sollte man sofort mit der Kontemplation des Hebens und Senkens der Bauchdecke beginnen, und damit für die gesamte Dauer der Sitzmeditation fortfahren. Am Ende der Sitzmeditation sollte man versuchen, die meditative Erfahrung des gegenwärtigen Moments im Alltagsleben fortzusetzen und nach seiner besten Fähigkeit bis zur nächsten Meditationssitzung weiterhin die Erfahrungen zu notieren.

Meditationspraxis ist wie fallender Regen. Jeder Moment, in dem man sich der Realität klar bewusst ist, ist wie ein einzelner Regentropfen. Auch wenn er bedeutungslos erscheinen mag: wenn man achtsam ist von einem Moment bis zum nächsten, klar bewusst für jeden Moment, einen nach dem anderen, werden sich diese Momente des konzentrierten Gewahrseins sammeln und zu starker Konzentration und klarer Einsicht in die Realität führen. Genauso wie winzige Regentropfen sich sammeln, um einen See zu füllen oder ein ganzes Dorf zu überfluten.

Das dritte wichtige Prinzip der Praxis betrifft die Technik zur Erzeugung klaren Gewahrseins. Normales Gewahrsein der Erfahrung, wie es bei Nicht-Meditierenden und sogar bei Tieren vorhanden ist, ist unzulänglich und führt nicht zu klarer Einsicht in die Natur der Realität in einem Ausmaß, wie es notwendig ist, um schlechte Gewohnheiten und Tendenzen zu überwinden. Um diese Art von klarem Gewahrsein bis auf die Ebene von purer Realität zu erzeugen, müssen drei Geistesqualitäten, wie folgend beschrieben, vorhanden sein: ^2

1. Anstrengung: Um eine klare Kenntnisnahme der Erfahrung zu gewährleisten, kann man nicht einfach nur Worte wie "heben" und "senken" sagen und erwarten, dadurch zu einem Verständnis der Realität zu gelangen. Man muss aktiv den Geist zum Objekt aussenden und ihn beim Objekt halten, während es in Erscheinung tritt, während es fortdauert und während es verschwindet, welches Objekt auch immer es sein mag. Im Fall des Hebens und Senkens der Bauchdecke zum Beispiel muss man die Bauchdecke selbst beobachten, indem man den Geist zu jedem Moment des Hebens und Senkens aussendet. Anstatt das Mantra im Kopf oder mit dem Mund zu wiederholen muss man den Geist zum Objekt schicken und dort, am Ort der Erfahrung, die Bemerkung machen.

2. Wissen: Sobald man den Geist zum Objekt ausgesandt hat, muss man den Geist darauf richten, sich des Objektes gewahr zu werden. Anstatt einfach "Heben" und "Senken" zu sagen, während man den Geist blind auf das Objekt zwingt, muss man die Bewegung beobachten, während sie erfolgt, von Anfang bis Ende. Wenn das Objekt Schmerz ist, muss man sich anstrengen, den Schmerz unnachgiebig zu beobachten; wenn es ein Gedanke ist, muss man den Gedanken selbst beobachten, anstatt sich in dessen Inhalt zu verlieren, und so weiter.

3. Erkennen: Sobald man sich des Objektes gewahr ist, muss man eine objektive Feststellung der Erfahrung machen, ein klares und akkurates Verständnis des Objekts, wie es ist, herstellen, und dabei Voreingenommenheit und Täuschung vermeiden. Die Feststellung ersetzt abgelenkte Gedanken, welche zu fortgesetzten Ausgestaltungen über das Objekt führen, es als "gut", "schlecht", "ich", "mein" und so weiter zu sehen. Anstatt dem Geist zu erlauben, sich in Projektionen und Bewertungen über das Objekt zu ergehen, erinnert man sich einfach an die wahre Natur des Objekts, wie es ist, wie im ersten Kapitel erklärt.

Die vierte wichtige fundamentale Qualität der Praxis ist die Balance der geistigen Kräfte. Traditionell versteht man, dass der Geist fünf wichtige Kräfte hat, welche hilfreich für die spirituelle Entwicklung sind. Diese sind:

1. Anstrengung: Um eine klare Kenntnisnahme der Erfahrung zu gewährleisten, kann man nicht einfach nur Worte wie "heben" und "senken" sagen und erwarten, dadurch zu einem Verständnis der Realität zu gelangen. Man muss aktiv den Geist zum Objekt aussenden und ihn beim Objekt halten, während es in Erscheinung tritt, während es fortdauert und während es verschwindet, welches Objekt auch immer es sein mag. Im Fall des Hebens und Senkens der Bauchdecke zum Beispiel muss man die Bauchdecke selbst beobachten, indem man den Geist zu jedem Moment des Hebens und Senkens aussendet. Anstatt das Mantra im Kopf oder mit dem Mund zu wiederholen muss man den Geist zum Objekt schicken und dort, am Ort der Erfahrung, die Bemerkung machen.

2. Wissen: Sobald man den Geist zum Objekt ausgesandt hat, muss man den Geist darauf richten, sich des Objektes gewahr zu werden. Anstatt einfach "Heben" und "Senken" zu sagen, während man den Geist blind auf das Objekt zwingt, muss man die Bewegung beobachten, während sie erfolgt, von Anfang bis Ende. Wenn das Objekt Schmerz ist, muss man sich anstrengen, den Schmerz unnachgiebig zu beobachten; wenn es ein Gedanke ist, muss man den Gedanken selbst beobachten, anstatt sich in dessen Inhalt zu verlieren, und so weiter.

3. Erkennen: Sobald man sich des Objektes gewahr ist, muss man eine objektive Feststellung der Erfahrung machen, ein klares und akkurates Verständnis des Objekts, wie es ist, herstellen, und dabei Voreingenommenheit und Täuschung vermeiden. Die Feststellung ersetzt abgelenkte Gedanken, welche zu fortgesetzten Ausgestaltungen über das Objekt führen, es als "gut", "schlecht", "ich", "mein" und so weiter zu sehen. Anstatt dem Geist zu erlauben, sich in Projektionen und Bewertungen über das Objekt zu ergehen, erinnert man sich einfach an die wahre Natur des Objekts, wie es ist, wie im ersten Kapitel erklärt.

Die vierte wichtige fundamentale Qualität der Praxis ist die Balance der geistigen Kräfte. Traditionell versteht man, dass der Geist fünf wichtige Kräfte hat, welche hilfreich für die spirituelle Entwicklung sind. Diese sind:

1. Zuversicht (saddhā)
2. Bemühung (viriya)
3. Achtsamkeit (sati)
4. Konzentration (samādhi)
5. Weisheit (pañña)

Diese fünf Kräfte sind von generellem Nutzen für den Geist, aber wenn sie nicht richtig ausbalanciert sind, können sie tatsächlich zum Nachteil führen. Zum Beispiel mag eine Person starke Zuversicht aber wenig Weisheit haben, was zur Entwicklung von blindem Glauben führen kann: Dinge zu glauben, einfach aus eigener Überzeugung und nicht aufgrund irgendeiner empirischen Erkenntnis der Wahrheit. Als Resultat wird man sich nicht darum kümmern, die wahre Natur der Realität zu untersuchen, und statt dessen im Vertrauen in Vorstellungen leben, welche wahr sein mögen oder auch nicht.

Solche Menschen müssen ihren Glauben sorgfältig der Realität gegenüberstellen, und ihn mit der aus der Meditation gewonnenen Weisheit in Einklang bringen, anstatt die Realität ihren Glaubensvorstellungen entsprechend zu bevorurteilen. Sollte auch die Vorstellung womöglich mit der Realität übereinstimmen, wird sie trotzdem schwach und schwankend sein, wenn sie nicht durch eigene Erkenntnis der Wahrheit getragen wird.

Auf der anderen Seite mag jemand starke Weisheit aber wenig Vertrauen haben, und so am eigenen Pfad zweifeln, ohne ihm einen ernsten Versuch zu geben. Solch eine Person mag sich weigern, ihre Ungläubigkeit lang genug beiseite zu legen, um eine adäquate Untersuchung durchzuführen, sogar wenn eine Theorie von einer respektierten Autorität vorgetragen wird, und sich dafür entscheiden, zu zweifeln und zu argumentieren, anstatt selbst zu untersuchen.

Diese Art von Einstellung wird Fortschritt in der Meditationspraxis schwer machen, aufgrund des Mangels an Überzeugung des Meditierenden, wodurch er unfähig wird, den Geist richtig zu fokussieren. Solche eine Person muss versuchen, ihre Zweifel als ein Hindernis ehrlicher Untersuchung zu sehen und ihr bestes versuchen, der Meditation eine faire Chance zu geben, bevor sie ihr Urteil fällt.

Ebenso mag man stark bemüht aber schwach konzentriert sein, was dazu führt, dass der Geist oft abgelenkt wird, und einen unfähig macht, für längere Zeit etwas klar zu fokussieren. Manche Leute genießen es richtiggehend, über ihr Leben und ihre Probleme zu philosophieren, ohne den Stress und die Abgelenktheit zu bemerken, die von solcher Aktivität herrühren. Solche Leute sind unfähig, für längere Zeit in der Meditation still zu sitzen, weil ihr Geist zu chaotisch ist, gefangen in ihrer eigenen Gedankenwelt; wenn sie ehrlich mit sich selbst sind, sollten sie diesen unangenehmen Zustand als Resultat von gewohnheitsmäßiger gedanklicher Abgelenktheit erkennen, nicht von der Meditation selbst herrührend, and sich geduldig aus dieser Gewohnheit heraus trainieren, zugunsten simpler Betrachtung der Realität, wie sie ist. Obwohl manche gedankliche Aktivität in unserem Alltag unvermeidlich ist, sollten wir selektiv sein, welchen Gedanken wir Wichtigkeit zuschreiben, anstatt uns von jedem aufsteigenden Gedanken ablenken zu lassen.

Schließlich mag man starke Konzentration haben aber nur schwach bemüht sein, wodurch man während der Meditation faul oder träge wird. Dies wird den Meditierenden davon abhalten, klare Beobachtung der Realität zustande zu bringen, da der Geist dazu neigen wird, vor sich hin zu treiben und weg zu dösen. Leute, die sich während der Meditation weg dösen bemerken, sollten im Stehen oder Gehen meditieren, wenn sie müde sind, um ihren Körper und Geist in einen klareren Zustand zu bringen.

Die fünfte Geisteskraft, Achtsamkeit, ist ein anderes Wort für das Erkennen oder klare Gewahrsein der Erfahrung, wie sie ist. Sie ist Manifestation eines ausbalancierten Geistes und fungiert damit sowohl als Mittel, die anderen Kräfte auszubalancieren, als dass sie auch selbst aus dieser Balance resultiert. Je mehr Achtsamkeit man hat, desto besser wird die eigene Praxis werden. Daher muss man sowohl danach streben, die anderen vier Geisteskräfte auszubalancieren, als auch danach, die Realität zur Kenntnis zu nehmen, wie sie ist.

Achtsamkeit ist in der Tat das beste Mittel, um die anderen Kräfte auszubalancieren; wenn man Verlangen oder Abneigung aufgrund von übermäßiger Zuversicht hat, sollte man "wollen, wollen" oder "Abneigung, Abneigung" bemerken, und wird dadurch fähig sein, die eigene Anhaftung und Voreingenommenheit zu durchschauen. Wenn man Zweifel hat, sollte man feststellen: "zweifeln, zweifeln", wenn man träge ist: "träge, träge", und der Zustand wird sich von selbst korrigieren ohne ausdrückliche Bemühung, allein aufgrund der Natur der Achtsamkeit als balancierende Kraft.

Sobald man die Kräfte in Balance gebracht hat, wird der Geist fähig sein, jedes Phänomen einfach erscheinen und verschwinden zu sehen, ohne irgendein Urteil über ein Objekt des Gewahrseins zu fällen. Als Resultat wird der Geist von aller Anhaftung loslassen und alles Leid ohne Schwierigkeit überwinden. Ebenso wie ein starker Mann mit Leichtigkeit eine Eisenstange verbiegen könnte: Wenn der Geist stark ist, wird man fähig sein, den Geist zu biegen und zu formen und schließlich ihn vollkommen zu begradigen, ihn von allen krummen, schiefen, unheilsamen Zuständen zu befreien. Mit einem balancierten Geist wird man für sich selbst einen natürlichen Zustand von Frieden und Glück verwirklichen und dabei alle Arten von Stress und Leid überwinden.

Dies ist also eine grundlegende Erklärung der wichtigen fundamentalen Qualitäten der Meditationspraxis. Um sie zusammenzufassen:

1) Man muss in der Gegenwart üben.
2) Man muss kontinuierlich üben.
3) Man muss einen klaren Gedanken hervorbringen, mithilfe von Anstrengung, Wissen und Erkennen.
4) Man muss die geistigen Kräfte ausbalancieren.

Diese Lehre ist ein wichtiger Zusatz zur eigentlichen Technik der Meditation, da die Früchte der Meditation von Qualität nicht Quantität kommen. Ich hoffe von Herzen, dass Sie fähig sein werden, diese Lehren in Ihrer eigenen Praxis nutzbar zu machen, und dass Sie dadurch mehr Frieden, Glück und Freiheit von Leid finden werden. Danke noch einmal für Ihr Interesse daran, Meditation zu erlernen.

Fußnoten:

1: Diese vier wichtigen Qualitäten der Meditation wurden von meinem Lehrer, Ajaan Tong Sirimangalo, weiter gegeben.

2: Diese drei Qualitäten stammen aus dem Satipaṭṭhāna Sutta der Majjhima Nikāya (MN 10).


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letzte Korrekturen:

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Am Ende der Sitzmeditation sollte man versuchen, die meditative Erfahrung des gegenwärtigen Moments im Alltagsleben fortzusetzen und {weiterhin} nach seiner besten Fähigkeit bis zur nächsten Meditationssitzung weiter[hin] die Erfahrungen zu notieren.

Danke noch einmal für Ihr Interesse daran{;}[,] Meditation zu [er]lernen.
Title: Re: How to meditate - Yuttadhammo Bhikkhu
Post by: Moritz on August 03, 2013, 07:10:51 AM
(korrigierte und durchgesehene Version)

Kapitel 5: Achtsame Prostration

In diesem Kapitel werde ich eine dritte Technik der Meditation erklären, die als vorbereitende Übung vor der Geh- und Sitzmeditation Anwendung findet. Diese Technik wird achtsame Prostration genannt. Sie ist eine optionale Praxis und kann weg gelassen werden, wenn man so wünscht.

Prostration ist eine Praxis, die den Anhängern vieler religiöser Traditionen rund um die Welt geläufig ist. In buddhistischen Ländern zum Beispiel ist Prostration eine übliche Geste, um seinen Eltern, Lehrern oder Figuren religiöser Verehrung Respekt zu erweisen. In anderen religiösen Traditionen kann Prostration als eine Form von Verehrung gegenüber einem Objekt der Anbetung Anwendung finden - einem Gott, einem Engel oder irgendeiner heiligen Figur zum Beispiel.

Hier ist die Prostration ein Mittel, der Meditationspraxis selbst Respekt zu erweisen; sie kann als eine Übung angesehen werden, bescheidene und ehrliche Wertschätzung für die Praxis aufzubauen, um sich daran zu erinnern, dass Meditation nicht bloß ein Hobby oder Zeitvertreib ist, sondern ein wichtiges Training, welches des Respekts würdig ist.

In wichtigerer Hinsicht allerdings ist achtsame Verbeugung eine nützliche vorbereitende Übung, da sie repetetive Bewegungen vieler Teile des Körpers involviert, wodurch man gezwungen ist, auf diese Aktivität Augenblick für Augenblick zu achten.

Die Technik der achtsamen Prostration wird wie folgt ausgeführt (Bilder siehe: Anhang: Illustration):

1. Beginnen Sie damit, auf den Knien zu sitzen, entweder auf den Zehen (A)^1 oder auf der flachen Fußoberseite (B).

2. Platzieren Sie die Hände mit den Handflächen nach unten auf den Schenkeln (1), mit dem Rücken gerade und den Augen geöffnet.

Beginnen Sie damit, die rechte Hand um 90 Grad auf dem rechten Schenkel zu drehen, bis sie senkrecht zum Boden steht, während der Geist auf die Bewegung der Hand gerichtet ist. Während die Hand sich zu drehen beginnt, bemerken Sie "drehen". Wenn die Hand halb durch die Drehbewegung gegangen ist, bemerken Sie wieder "drehen", und wenn die Bewegung abgeschlossen ist, bemerken Sie zum dritten Mal "drehen" (2). Das Wort wird dreimal wiederholt, um Gewahrsein der Bewegung zu schaffen, alle drei Stadien der Bewegung hindurch - Anfang, Mitte und Ende.

Als nächstes, heben Sie die rechte Hand zur Brust, bis kurz bevor der Daumen die Brust berührt, mit der Bemerkung "Heben, Heben, Heben" (3). Dann berühren Sie mit dem Daumen die Brust mit der Bemerkung "Berühren, Berühren, Berühren" (4), während der Daumen die Brust berührt. Wiederholen Sie diese Sequenz mit der linken Hand: "Drehen, Drehen, Drehen" (5), "Heben, Heben, Heben" (6), "Berühren, Berühren, Berühren" (7). Die linke Hand sollte nicht nur die Brust berühren, sondern auch die rechte Hand, Handfläche an Handfläche.

Als nächstes bringen Sie beide Hände hoch zur Stirn, mit der Bemerkung "Heben, Heben, Heben" (8 ), dann "Berühren, Berühren, Berühren", während die Daumennägel die Stirn berühren (9). Dann führen Sie die Hände wieder herunter bis zur Brust, mit der Bemerkung "Senken, Senken, Senken" (10), "Berühren, Berühren, Berühren" (11).

Als nächstes kommt die eigentliche Prostration; zunächst beugen Sie den Rücken nach unten in einen 45-Grad-Winkel, mit der Bemerkung "Beugen, Beugen, Beugen" (13). Dann führen Sie die rechte Hand zum Boden vor den Knien, mit der Bemerkung "Senken, Senken, Senken" (13), "Berühren, Berühren, Berühren", wobei sie rechtwinklig zum Boden bleibt (14), diesmal mit der Außenseite des kleinen Fingers den Boden berührend. Schließlich, drehen Sie die Hand mit der Handfläche nach unten, um den Boden zu bedecken, mit der Bemerkung "Bedecken, Bedecken, Bedecken" (15). Dann wiederholen Sie diese Sequenz mit der linken Hand: "Senken, Senken, Senken" (16), "Berühren, Berühren, Berühren" (17), "Bedecken, Bedecken, Bedecken" (18). Die Hände sollten sich jetzt Seite an Seite an den Daumen berühren, mit etwa zehn Zentimetern Abstand zwischen den Zeigefingern.

Als nächstes, senken Sie den Kopf, bis er die Daumen berührt, mit der Bemerkung "Beugen, Beugen, Beugen" während Sie den Rücken beugen (19), dann "Berühren, Berühren, Berühren", während die Stirn die Daumen berührt (20). Dann beugen Sie den Rücken wieder nach oben, bis die Arme gerade sind, mit der Bemerkung "Heben, Heben, Heben" (21). Das ist die erste Prostration.

Sobald die Arme gerade sind, beginnen Sie von Anfang die gesamte Sequenz zum zweiten Mal, abgesehen davon, dass die Hände zu Beginn auf dem Boden liegen, mit der Bemerkung "Drehen, Drehen, Drehen", während Sie die rechte Hand bewegen (22), dann "Heben, Heben, Heben" (23), "Berühren, Berühren, Berühren" (24). Dann die linke Hand, "Drehen, Drehen, Drehen" (25), "Heben, Heben, Heben" (26), "Berühren, Berühren, Berühren" (27). Während Sie diesmal die linke Hand heben, sollten Sie auch gleichzeitig den Rücken aus einem 45-Grad-Winkel in eine gerade aufgerichtete Position bringen. Es ist nicht notwendig, diese Bewegung separat zu bemerken; richten Sie einfach den Rücken auf, während die rechte Hand zur Brust kommt (siehe 26).

Dann heben Sie wieder beide Hände zur Stirn, mit der Notiz "Heben, Heben, Heben" (28), "Berühren, Berühren, Berühren" (29), und wieder herunter zur Brust, "Senken, Senken, Senken" (30), "Berühren, Berühren, Berühren" (31). Dann beugen Sie den Rücken noch einmal, "Beugen, Beugen, Beugen".^2 Schließlich senken Sie die Hände noch einmal, eine nach der anderen "Senken, Senken, Senken", "Berühren, Berühren, Berühren, Berühren", "Bedecken, Bedecken, Bedecken", "Senken, Senken, Senken", "Berühren, Berühren, Berühren", "Bedecken, Bedecken, Bedecken". Noch einmal, berühren Sie die Daumen mit der Stirn, "Beugen, Beugen, Beugen", "Berühren, Berühren, Berühren", und wieder hoch, "Heben, Heben, Heben". Dies ist die zweite Prostration, nach welcher eine dritte Prostration in exakt der gleichen Weise ausgeführt werden sollte, indem Sie die Sequenz ein weiteres Mal von (22) aus beginnend wiederholen.

Nach der dritten Prostration, kommen Sie vom Boden hoch mit der rechten Hand wie vorher, "Drehen, Drehen, Drehen", "Heben, Heben, Heben", "Berühren, Berühren, Berühren", und mit der linken Hand "Drehen, Drehen, Drehen", "Heben, Heben, Heben", "Berühren, Berühren, Berühren". Dann bringen Sie die Hände noch einmal zur Stirn wie zuvor, "Heben, Heben, Heben", "Berühren, Berühren, Berühren", und zurück zur Brust, "Senken, Senken, Senken", "Berühren, Berühren, Berühren". Diesmal allerdings bringen Sie, anstatt sich zu beugen und eine vierte Prostration auszuführen, die Hände eine nach der anderen nach unten, bis sie auf den Schenkeln in ihrer Ausgangsposition ruhen; beginnend mit der rechten Hand bemerken Sie "Senken, Senken, Senken" (32), "Berühren, Berühren, Berühren" (33), "Bedecken, Bedecken, Bedecken" (34) und mit der linken Hand "Senken, Senken, Senken" (35), "Berühren, Berühren, Berühren" (36), "Bedecken, Bedecken, Bedecken" (37).

Sobald Sie die Prostrationen vollständig durchgeführt haben, sollten Sie mit Geh- und Sitzmeditation fortfahren, in dieser Reihenfolge. Es ist wichtig, dass Sie Achtsamkeit bewahren, während Sie die Position wechseln, und nicht hastig oder unachtsam aufstehen oder sich setzen. Bevor Sie anfangen, aufzustehen, sollten Sie "Sitzen, Sitzen" (38) bemerken, und dann "Stehen, Stehen", während Sie den Körper in eine stehende Haltung (39) bringen. Sobald Sie stehen, setzen Sie sofort die Gehmeditation fort, so dass klares Gewahrsein des gegenwärtigen Moments ungebrochen aufrecht erhalten bleibt. Auf diese Weise wird die achtsame Prostration als Unterstützung für die Gehmeditation dienen, ebenso wie die Gehmeditation als Unterstützung für die Sitzmeditation dient.

Während eines intensiven Meditationskurses werden Schüler angewiesen, alle drei Techniken in dieser Weise zu üben; nach einem Durchlauf werden sie angewiesen, sich für eine kurze Zeit auszuruhen, um dann von neuem zu beginnen, so dass sie Runde für Runde für die Dauer einer Lehreinheit auf diese Weise üben, gewöhnlich für eine 24-Stunden-Periode. Sobald diese Periode vorbei ist, trifft man sich mit dem Lehrer, um zu berichten und die nächste Lehre zu erhalten, einschließlich detaillierterer Techniken für die Geh- und Sitzmeditation.

Da dieses Buch darauf abzielt, die Grundlagen der Meditation zu vermitteln, werden fortgeschrittene Lehren hier nicht diskutiert. Sobald man die grundlegenden Techniken gemeistert hat, sollte man die Führung eines qualifizierten Lehrers suchen, falls man wünscht, die Praxis weiter zu verfolgen. Falls es einem nicht möglich ist, einen Meditationskurs zu besuchen, sollte man damit beginnen, diese Techniken einmal oder zweimal am Tag zu üben und einen Lehrer wöchentlich oder monatlich zu kontaktieren, um neue Lehren Schritt für Schritt zu erhalten, entsprechend eines Regimes im Einverständnis zwischen Lehrer und Schüler.

Dies beschließt die Erklärung der formalen Meditationspraxis; im nächsten und letzten Kapitel werde ich diskutieren, wie man einige der Konzepte, die man aus diesem Buch gelernt hat, im täglichen Leben anwenden kann. Ich danke Ihnen noch einmal für Ihr Interesse an der Meditation und wünsche Ihnen noch einmal Frieden, Glück und Freiheit von Leid.

Fußnoten:

1) Zeichen in Klammern () verweisen auf die entsprechenden Illustrationen im Anhang.

2) Von hier an ist die Technik genauso wie in Illustrationen 12 bis 31 dargestellt, zum zweiten und dritten Mal ausgeführt.




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letzte Korrekturen:

Fett: eingefügt

Sobald die Arme gerade sind, beginnen Sie von Anfang die gesamte Sequenz zum zweiten Mal
Title: Re: How to meditate - Yuttadhammo Bhikkhu
Post by: Moritz on August 03, 2013, 07:29:44 AM
Kapitel 6: Alltag

An dieser Stelle ist die Anleitung in der grundlegenden Technik formaler Meditationspraxis vollständig. Die Lehren in den vorangegangenen Kapiteln sind genug für einen Anfänger, sich auf den Weg zu machen, die Realität so zu verstehen, wie sie ist. In diesem Schlusskapitel werde ich einige Wege diskutieren, die Meditationspraxis ins tägliche Leben zu integrieren, so dass man auch dann, während man nicht formal meditiert, immer noch ein Grundniveau an Achtsamkeit und klarer Geistesgegenwart beibehält.

Zunächst ist es notwendig, Aktivitäten zu diskutieren, die für die geistige Klarheit schädlich sind; Aktivitäten, welche man vermeiden muss, damit Meditation anhaltende positive Resultate bringt.

Wie ich im ersten Kapitel erklärt habe, ist "Meditation" das geistige Äquivalent zu "Medizin". Wenn man Medizin nimmt, gibt es einige Substanzen, die man vermeiden muss; Substanzen, die die positiven Effekte der Medizin entweder zunichte machen werden oder, schlimmer noch, in Kombination mit der Medizin giftig wirken. Ebenso in Bezug auf die Meditation gibt es bestimmte Aktivitäten, die aufgrund ihrer Tendenz, den Geist zu vernebeln, das Potential haben, entweder die Effekte der Meditation zunichte zu machen oder, schlimmer noch, das Verständnis der Meditation zu pervertieren, wodurch man unheilsame Geisteszustände kultiviert anstatt heilsamer.

Meditation ist dazu beabsichtigt, Klarheit und Verständnis zu kultivieren, frei von Sucht, Abneigung und Verblendung, und daher frei von Leid. Da einige körperliche und geistige Aktivitäten unzertrennlich mit negativen Geistesqualitäten verbunden sind, werden sie als "im Widerspruch" zur Meditationspraxis angesehen; sie haben einen Effekt entgegengesetzt zu dem erwünschten, kultivieren Verunreinigung anstatt Reinheit. Meditierende, die darauf bestehen, sich in solcherlei Verhaltensweisen zu ergehen, werden große Schwierigkeiten in ihrer Praxis haben und Gewohnheiten entwickeln, die zum Nachteil sind, sowohl für ihre Meditationspraxis als auch für ihr persönliches Wohlergehen. Um sicher zu gehen, dass der Geist vollkommen klar und fähig ist, die Realität zu verstehen, müssen bestimmte Verhaltensweisen so zu sagen aus der "Diät" gestrichen werden.

Zunächst sind da fünf Arten der Handlungen zu nennen, von welchen man völlig Abstand nehmen sollte, da sie anlagebedingt unheilsam sind^1:

1. Man muss sich davon enthalten, lebende Wesen zu töten. Um das eigene Wohlergehen zu kultivieren, muss man sich dem Wohlergehen als Prinzip widmen, davon abstehen, irgendein Lebewesen zu töten, sogar Ameisen, Mücken und so weiter.

2. Man muss sich vom Diebstahl enthalten. Um inneren Frieden zu finden, müssen wir ihn anderen ebenso zugestehen; Stehlen ist eine Verweigerung dieses Grundanrechts auf Sicherheit. Wenn wir außerdem von Sucht frei werden wollen, müssen wir fähig sein, unser Verlangen in dem Maße unter Kontrolle zu halten, dass wir den Besitz anderer respektieren.

3. Man muss von Untreue und sexuellem Fehlverhalten abstehen. Romantische Beziehungen, die emotional oder spirituell schädlich für andere sind, aufgrund existierender Bindungen der beteiligten, sind Ursache für Stress und Leid und begründet in geistigen Pervertierungen.

4. Man muss sich vom Lügen enthalten. Wenn man wünscht, Wahrheit zu finden, muss man Falschheit vermeiden; absichtlich andere von der Wahrheit weg zu führen, ist gefährlich, für einen selbst ebenso wie für die anderen, und inkompatibel mit den Zielen der Meditation.

5. Man muss sich des Konsums von Drogen und Alkohol enthalten. Jede Substanz, die den Geist vergiftet, ist offensichtlich kontraindikativ zur Meditationspraxis, da sie die Antithese zu einem natürlichen, klaren Daseinszustand darstellt.

Vollständige Abstinenz von diesen Aktivitäten ist notwendig, wenn man Erfolg in der Meditationspraxis wünscht, aufgrund ihrer inhärent unheilsamen Natur und der unabänderlich negativen Auswirkungen, die sie auf den Geist haben.

Weiterhin sind bestimmte Aktivitäten zu nennen, die gemäßigt werden sollten, damit sie nicht die Meditationspraxis beeinträchtigen. Dies sind Aktivitäten, die nicht notwendigerweise unheilsam an und für sich sind, aber nichtsdestotrotz geistige Klarheit behindern und den Nutzen der Meditationspraxis verringern, wenn sie im Exzess unternommen werden.^2

Eine dieser Aktivitäten ist das Essen; wenn man wünscht, in der Meditationspraxis wirklich voran zu kommen, muss man darauf achten, nicht zuviel und nicht zu wenig zu essen. Wenn man ständig über das Essen nachdenkt, kann das ein großes Hindernis für den Fortschritt in der Meditation sein; denn es vernebelt nicht nur den Geist - Nahrung im Übermaß führt zu Trägheit, sowohl körperlich als auch geistig. Man sollte essen, um am Leben zu bleiben, statt am Leben zu bleiben, nur um zu essen. Während intensiver Meditationskurse essen Meditierende eine Hauptmahlzeit am Tag und haben dadurch keine negativen physiologischen Konsequenzen zu befürchten, wohingegen die positiven Effekte solcher Mäßigung sich in geistiger Klarheit und Freiheit von Besessenheit von Gedanken an das Essen äußern.

Eine weitere Aktivität, die die Meditationspraxis beeinträchtigt, ist Unterhaltung - Filme ansehen, Musik hören und so weiter. Diese Beschäftigungen sind nicht an und für sich schädlich, können aber leicht in suchtartige Zustände führen, wenn man es übertreibt.

Sucht ist eine Form von Unnüchternheit, da sie chemische Prozesse im Gehirn involviert, welche klare Gedanken und geistige Klarheit verhindern. Da der Genuss, der von Unterhaltung herrührt, nur augenblicklich und somit unbefriedigend ist, während die Sucht und Obsession sich in das weitere Leben fortsetzen, sollte ein ernsthaft Meditierender entschlossen sein, den besten Nutzen aus der kurzen Zeit in diesem Leben zu ziehen: durch Kultivierung von Zufriedenheit und Genügsamkeit, anstatt sie mit nutzlosen Aktivitäten zu verschwenden, die auf lange Sicht nicht zu Glück und Frieden führen. Wenn man wünscht, wahres Glück zu finden, muss man daher seine Beschäftigung mit Unterhaltung und Amüsement zügeln. Beim Pflegen von Kontakten im Internet und ähnlichen Aktivitäten sollte man ebenso Maß halten.

Die dritte Aktivität, bei der man Maß halten muss, ist das Schlafen. Schlaf ist eine Sucht, die oft übersehen wird; die meisten Menschen merken nicht, wie sehr sie am Schlaf als Mittel hängen, der Realität zu entfliehen. Andere wiederum werden schlaflos, besessen von Gedanken, dass sie nicht "genug" Schlaf bekommen, was zu höheren Stressleveln und weiterer Schwierigkeit beim Einschlafen führt.

Durch die Meditationspraxis wird man finden, dass man weniger Schlaf braucht als zuvor, da der Geist ruhiger wird. Schlaflosigkeit ist kein Problem für Meditierende, da sie auch liegend meditieren können und ihren Geist von Stress freihalten. Menschen, die Schwierigkeiten beim Einschlafen haben, sollten sich darin trainieren, die Bauchdecke beim Heben und Senken zu beobachten, wobei sie die ganze Zeit über "heben", "senken" feststellen, wenn nötig die ganze Nacht lang. Sogar falls sie nicht in der Lage sind, dann einzuschlafen (was unwahrscheinlich ist, in Anbetracht des ruhigen Geisteszustands während der Meditation) werden sie sich ausgeruht fühlen, als hätten sie die ganze Nacht hindurch tief und fest geschlafen.

Schließlich ist es erwähnenswert, dass ein Meditierender, um wirkliche Ergebnisse in der Meditation zu erzielen, mindestens irgendeinen Zeitraum festlegen sollte, in dem er vollkommen sexuell enthaltsam bleibt und nicht bloß unmoralische sexuelle Verhaltensweisen vermeidet, da jegliche sexuelle Aktivität ohne Ausnahme berauschend ist und ein Hindernis zum Erreichen von geistiger Klarheit und Frieden darstellt.

Sobald man Tätigkeiten abgelegt hat, die die geistige Klarheit beeinträchtigen, kann man anfangen, meditatives Gewahrsein ins alltägliche Leben zu bringen. Es gibt zwei Wege, im Alltagserleben zu meditieren, und sie sollten wie folgt praktiziert werden:

Die erste Methode ist, die Aufmerksamkeit auf dem Körper zu halten, da er der am klarsten ersichtliche Aspekt der Erlebens ist. Wie in der formalen Meditation ist der Körper stets verfügbar zur Beobachtung und dient damit als gelegenes Mittel, klares Gewahrsein der Realität im alltäglichen Leben zu kultivieren. Da der Körper sich generell in einer von vier Positionen befindet - gehen, stehen, sitzen oder liegen, kann man sich einfach seiner Position als Meditationsobjekt gewahr werden, um geistige Klarheit hervor zu bringen.

Während man geht, zum Beispiel, kann man mit jedem Schritt entweder "gehen, gehen, gehen, ..." notieren oder "links, rechts, links, rechts...". Wenn man steht, kann man auf die stehende Haltung achten und "stehen, stehen" bemerken; wenn man sitzt: "sitzen, sitzen", und wenn man liegt: "liegen, liegen". Auf diese Weise kann man jederzeit geistige Klarheit entwickeln, auch wenn man gerade nicht formale Meditation übt.

Desweiteren kann man dieselbe Technik auf jegliche kleine Bewegung des Körpers anwenden - indem man zum Beispiel beim Beugen oder Strecken der Glieder entsprechend "beugen" oder "strecken" bemerkt. Während man die Glieder bewegt, "bewegen". Während man sich dreht, "drehen", und so weiter. Jede Aktivität kann auf diese Weise zur Meditationsübung werden; während man die Zähne putzt, "putzen"; wenn man Nahrung kaut oder schluckt, "kauen, kauen", "schlucken, schlucken" und so weiter.

Während man kocht, putzt, Gymnasik macht, duscht, die Kleider wechselt, sogar auf der Toilette, kann man auf die stattfindenden Bewegungen des Körpers achten und so klares Gewahrsein der Realität zu allen Zeiten schaffen. Dies ist die erste Methode, durch die man die Meditationspraxis direkt ins gewöhnliche Leben integrieren kann und sollte.

Die zweite Methode ist Bemerkung der Sinne - Sehen, Hören, Riechen, Schmecken und Fühlen. Gewöhnliche Sinneserfahrung tendiert dazu, entweder Zuneigung oder Abneigung hervorzurufen; sie wird dadurch zur Ursache für Sucht oder Widerwillen und schließlich Leid, wenn sie nicht mit den eigenen Vorlieben im Einklang ist. Um den Geist klar und unbefangen zu halten, sollte man stets versuchen, klares Gewahrsein im Moment der Sinneserfahrung zu schaffen, anstatt dem Geist zu erlauben, die Erfahrung nach seinen gewohnheitsmäßigen Neigungen zu beurteilen. Wenn man sieht, sollte man es daher einfach als Sehen erkennen, indem man sich erinnert "sehen, sehen".

Wenn man ein Geräusch hört, sollte man ebenso "hören, hören" bemerken. Wenn man angenehme oder unangenehme Gerüche riecht, "riechen, riechen". Wenn man feste Nahrung oder Getränke schmeckt, sollte man, anstatt süchtig nach dem Geschmack zu werden oder davon abgestoßen zu sein, einfach "schmecken, schmecken" bemerken. Wenn Gefühle im Körper aufkommen, heiß oder kalt, hart oder weich, und so weiter, sollte man entsprechend "fühlen, fühlen" oder "heiß", "kalt" und so weiter bemerken.

Indem man sich in dieser Weise übt, wird man fähig werden, das volle Spektrum der Erfahrung zu empfangen, ohne die Realität in Kategorien von "gut", "schlecht", "ich", "mein", "wir", "sie" und so weiter zu spalten. Im Ergebnis sind wahrer Frieden, Glück und Freiheit von Leid zu allen Zeiten möglich, in allen Situationen. Sobald man die wahre Natur der Realität versteht, wird der Geist aufhören, in Reaktion auf die Sinnesobjekte mehr aus ihnen zu machen, als sie wirklich sind, und wird frei werden von aller Sucht und Aversion, ebenso wie ein fliegender Vogel keinen Ast braucht, um sich festzuhalten.

Dies ist also eine grundlegende Anleitung, Meditation im Alltagsleben zu praktizieren, wobei man die Meditationsübung direkt ins Leben integriert, auch wenn man gerade nicht formal meditiert. Über diese zwei Methoden hinaus kann man auch jedes der Objekte aus dem ersten Kapitel anwenden - Schmerz, Gedanken oder Emotionen. Die Techniken, die in diesem Kapitel diskutiert wurden, sollten als zusätzliches Mittel gesehen werden, die Meditationspraxis zu einer kontinuierlichen Erfahrung zu machen, wobei man über sich selbst und die Realität zu allen Zeiten lernt.

Dies beschließt die grundlegende Instruktion darüber, wie man meditiert. Merken Sie sich, dass kein Buch, egal wie detailliert es sein mag, ernsthafte und eifrige Praxis der Lehre selbst ersetzen kann. Man mag alle weisen Bücher auswendig lernen, die je geschrieben wurden, und immer noch nicht besser dran sein als ein Kuhhirte, der die Herde anderer bewacht, sollte man nicht entsprechend üben.

Wenn man andererseits die grundlegenden Lehren in einem Buch wie diesem als ausreichendes theoretisches Wissen akzeptiert und sie entsprechend ernsthaft in die Tat umsetzt, kann man sich gewiss sein, dieselben Resultate zu erzielen wie zahllose andere sie ebenso erreicht haben - Frieden, Glück und wahre Freiheit vom Leiden.

Danke ein letztes Mal, dass Sie sich die Zeit genommen haben, diese kurze Einführung in die Meditation zu lesen, und noch einmal wünsche ich aufrichtig, dass diese Anleitung Frieden, Glück und Freiheit von Leid für Sie und alle Wesen bringt, die mit Ihnen in Kontakt kommen.

Sollten Sie auf diesen Seiten irgendetwas mangelhaft oder unklar finden, oder sollten Sie detailliertere oder spezifischere Anweisungen in der Meditationspraxis suchen, sind Sie willkommen, mich über mein Weblog zu kontaktieren:

http://yuttadhammo.sirimangalo.org/

Fußnoten:

1. Diese fünf Verhaltensweisen korrespondieren mit den fünf buddhistischen moralischen Grundsätzen.

2. Das folgende entspricht den acht moralischen Regeln, die buddhistische Meditierende normalerweise an Feiertagen oder während intensiver Meditationskurse auf sich nehmen: die drei folgenden Regeln werden zusätzlich zu den fünf vorher genannten aufgenommen, und darüber hinaus vollständige sexuelle Abstinenz.




_________________________________

letzte Korrekturen:

{ ... } = entfernt
[ ... ] = eingefügt



2) Stehlen ist {ein} eine Verweigerung dieses Grundanrechts auf Sicherheit.

4) absichtlich andere von der Wahrheit weg zu führen, ist gefährlich[,] für einen selbst ebenso wie für die anderen[,] und inkompatibel mit den Zielen der Meditation.

Sucht ist eine Form von {insobriety}[Unnüchternheit], da sie chemische Prozesse im Gehirn involviert, welche klare Gedanken und geistige Klarheit verhindern.

Es gibt zwei Wege, im Alltagserleben zu meditieren, und sie sollten wie folgt praktiziert werden{.}[:]
Title: Re: How to meditate - Yuttadhammo Bhikkhu
Post by: Moritz on August 03, 2013, 07:56:15 AM
So. Nun endlich alles fertig ausgebessert und durchgesehen hier. Ich glaube, es ist gut so.

Vielen Dank für all die Verbesserungsvorschläge, sowie das unterstützende Umfeld hier. Ich habe sie nach bestem Verständnis eingearbeitet oder links liegen lassen.

Vielleicht mag ja der ein oder andere noch letzte Verbesserungsvorschläge anbringen.

Ansonsten werde ich es dann bald so, wie es ist, Bhante Yuttadhammo übersenden.

  *sgift*
Title: Re: How to meditate - Yuttadhammo Bhikkhu
Post by: Dhammañāṇa on August 03, 2013, 08:15:45 AM
Sadhu!

 :-*

Sieht sehr gut aus! Wenn du mit dem Layout für ein Textdokument etwas Hilfe brauchst, gib bitte Bescheid.

Title: Re: How to meditate - Yuttadhammo Bhikkhu
Post by: Moritz on August 03, 2013, 09:01:51 AM
Danke!
Ja, im Text-Layouten bin ich nicht so bewandert.

Aber Bhante Yuttadhammo wird ja wahrscheinlich schon eine passende Vorlage haben für das Buch hier (http://static.sirimangalo.org/howto/HTM.pdf). Vielleicht kann man die bei ihm mal anfragen, ob er das noch als Word-Dokument hat oder ähnliches, und auch die Abbildungen dazu, dass man die da reinsetzen kann.

Werd ihm morgen mal mailen.
Title: Re: How to meditate - Yuttadhammo Bhikkhu
Post by: Dhammañāṇa on August 03, 2013, 02:10:54 PM
 *sgift*
Hier ein pdf-Entwurf und die Arbeitsdatei in odt-Format sowie ein einfaches und schlichtes Cover.
Es ist als im Taschenbuch-Format angelegt. Als Schrift habe ich die mir verfügbare Open San genommen. Die angeblichen Illustrationen hab ich in der von dir gegebenen pdf-Datei nicht vorgefunden und so habe ich mir erlaubt etwas zu suchen und bin auf eine "2013 - Smashword (https://www.smashwords.com/books/download/316524/1/latest/0/0/how-to-meditate-a-beginners-guide-to-peace.pdf)" Edition im Netz gekommen, die Anleitungsbilder auf englisch enthält. Hab die Grafik auf Deutsch umgearbeitet. Hoffe das war der entsprechende Glücksgriff und es sind die richtigen Bilder. Vielleicht kurz nachfragen, ob das mit den Bildern eh passt und da keine tieferen Grunde sind...

Dateien habe ich Dir in den Übersetzungsentwurf-Ordner in der Bibliothek zum internen herunterladen (An alle die Zugriff haben: bitte wenn nicht zum bearbeiten: Nicht herunterladen und verteilen! Endversion ist sicher bald verfügbar) gestellt:

Wie man meditiert (Entwurf) : http://forum.sangham.net/index.php?action=tpmod;dl=item94 (http://forum.sangham.net/index.php?action=tpmod;dl=item94)


(https://forum.sangham.net/tp-images/dlmanager/2uidwie_man_meditiert.jpg)

Vielleicht gut, wenn es jemand noch durchliest, der es noch nie angelesen hat. Kann dann gerne noch das pdf aktualisieren und ausbessern, wenn das so recht ist.

 :-*
Title: Re: How to meditate - Yuttadhammo Bhikkhu
Post by: Moritz on August 03, 2013, 10:37:48 PM
Sadhu! für die schnelle und saubere Umsetzung.
Die fehlenden Bilder sind genau die. In der Version, die ich vor ein paar Monaten aus vorgenannter Quelle heruntergeladen hab, sind sie auch noch enthalten. Kann ich Bhante Yuttadhammo auch noch mal bescheid sagen, dass die verloren gegangen sind.
Bin gerade noch mal am Drüberlesen und finde doch noch hier und da die eine oder andere kleine Korrektur. Werd es dann noch mal mit diesen Kleinstverbesserungen hochladen und die vorigen Posts hier auch entsprechend aktualisieren.

Aber:
Vielleicht gut, wenn es jemand noch durchliest, der es noch nie angelesen hat. Kann dann gerne noch das pdf aktualisieren und ausbessern, wenn das so recht ist.

 :-*
Title: Re: How to meditate - Yuttadhammo Bhikkhu
Post by: Dhammañāṇa on August 04, 2013, 11:26:22 AM
 :)

/me hat zu 'aber' nicht so viel Ideen, aber ist da immer guter Hoffnung und geht mit solchem immer vielen auf den Nerv. Vielleicht ja für ein gutes  :)
Title: Re: How to meditate - Yuttadhammo Bhikkhu
Post by: Moritz on August 04, 2013, 04:44:33 PM
Ja. War ja auch nur so, damit die Idee in meinem Geschreibsel nicht untergeht und in Vergessenheit gerät. Könnte durchaus hilfreich sein, wenn da jemand mal mit unvoreingenommenem Blick noch drüberliest. Aber nur so eine Möglichkeit.
Ansonsten denke ich aber schon, dass der Text in der Form nun eigentlich fertig ist.
Da ist nur eine Stelle, wo ich gestern noch mal drüber gestolpert bin, und wo ich nicht ganz weiter weiß:
Siehe Kapitel 6 (https://forum.sangham.net/index.php?topic=490.msg1917#msg1917):
Quote
Sucht ist eine Form von {{insobriety}}, da sie chemische Prozesse im Gehirn involviert, welche klare Gedanken und geistige Klarheit verhindern.

Das Wort "insobriety" hatte ich noch gar nicht übersetzt, sondern mit "..." ausgelassen, und dann war es mir später gar nicht mehr aufgefallen.
Vielleicht ist der Satz schon im Englischen ein klein wenig merkwürdig, auch wenn ich mich da nicht zu weit aus dem Fenster lehnen will.

Bei der Übersetzung ins Deutsche werde ich da jedenfalls nicht so ganz einig mit mir.

"sobriety" - "Nüchternheit; Ernsthaftigkeit; Schlichtheit; Dezentheit (u.a.)
"insobriety" dann: Trunkenheit? Unnüchternheit? Berauschung? Rausch?
Das Lexikon hier (http://dict.tu-chemnitz.de) übersetzt: "Unmäßigkeit"

Den Sinn verstehe ich ja wohl schon. Ist ja meine geistige Klarheit in Bezug hierauf auch gerade etwas verhindert, da ich süchtig nach dem besten sinnerhaltenden Ausdruck bin. Habe mich darin wohl etwas unmäßig verfangen. :-\

So viel Gerede um ein Wort. ^-^

Vielleicht ist ja eine von den genannten Möglichkeiten schon die beste. Oder vielleicht kann man es auch mit ganz anderem Satz dem Sinn nach passend umschreiben.

Vielleicht mag hier ja jemand mit Nüchternheit und Schlichtheit aushelfen.

Dann wäre wohl der Text meiner Meinung nach fertig und übergabebereit.
Title: Re: How to meditate - Yuttadhammo Bhikkhu
Post by: Dhammañāṇa on August 04, 2013, 05:12:00 PM
Werter lieber Moritz,

Unnüchternheit ist gut, wie Negationen von, durch häufig leichtfertige Verwendung,  abgestümpften Wörtern, stets die Schäfte des Stammes födern. Vielleicht ist Abhängigkeit als Ersatz für Sucht in dem Zusammenhang auch wirkungsvoller.

Abhängigkeit ist eine Unnüchternheit....

 :-*

/me denkt, daß man sich da einer mit Gehirn etwas rausgelehnt hat, und damit vielleicht zum Materialismus anregt. Vielleicht kann man das zusammen dezent nachfragen und ist vielleicht auch eine Möglichkeit auf den Geist zurück zu kommen. Gegen chemische Prozesse schwört (gewöhnlicher)man ja auf chemische Mittel und (Ersatz)Drogen... vom TV - zum Ipad... und Ebook. Aber das ist nur Offtopic erwähnt. Erzähl ihm vielleicht, daß viele deutsche Lehrnachfolger nicht an chemische Reaktion glauben :-) und ob du den Satz auch dhammisch ausdrücken darfst.

Yep, raus mit dem Produkt. Man kann je auch hobeln, bis kein Fleisch mehr da ist. Übersetzung passt aus meiner bescheidenen Sicht  *thumb*
Title: Re: How to meditate - Yuttadhammo Bhikkhu
Post by: Moritz on August 04, 2013, 05:24:48 PM
Vielen Dank, Johann!
Ja, "Unnüchternheit" ist gut und schlicht, und bringt einen zur Besinnung auf Nüchternheit zurück.
Dann werd ich das gleich so ändern, um den Textteil zu vollenden.


Zu der ODT/PDF-Umsetzung, mitsamt sprachlich angepassten Illustrationen und dem friedlichen Cover, muss ich sagen:  *thumb*

Nur zwei Verbesserungen habe ich da noch im Sinn:

1) "A Beginner's Guide To Peace" - "Eine einleitende Anleitung zum Frieden"
Einleitend/Anleitung klingt so ein wenig doppelt gemoppelt.
Da würde ich draus machen: "Eine einführende Anleitung zum Frieden"

2) Bei den Unterschriften zu den Illustrationen wurde "bending" mit "beenden" falsch übersetzt. Es heißt "beugen".

Ich habe schon selbst versucht, das auszubessern. Aber wenn ich das mit Gimp und der Schriftart Open Sans da neu rein schreibe, sieht es "dünner" aus als die anderen Schriftzüge. Zwar könnte ich da auch einfach alle Schriftzüge ändern mit dieser dünneren Schrift. Aber einfacher und schöner, und auch wohl besser lesbar, wäre es wohl doch, wenn der gute Johann das noch einmal mit dem gleichen Handgriff wie gehabt noch umändern könnte. Das wäre ganz wunderbar. :D

 :-*
Title: Re: How to meditate - Yuttadhammo Bhikkhu
Post by: Dhammañāṇa on August 04, 2013, 06:27:57 PM
Nur zwei Verbesserungen habe ich da noch im Sinn:

1) "A Beginner's Guide To Peace" - "Eine einleitende Anleitung zum Frieden"
Einleitend/Anleitung klingt so ein wenig doppelt gemoppelt.
Da würde ich draus machen: "Eine einführende Anleitung zum Frieden"

Das ist das schöne am Gedankenübertragen  :) Vollkommen besser.
Hatte mir daß aber auch durch den Kopf gehen lassen und da fehlt der "Newcomer" bzw. "Light - touch". Mir ist da was anderes aufgekommen aber schon wieder entwischt. Es wird gleich wieder aufkommen, denke ich.

2) Bei den Unterschriften zu den Illustrationen wurde "bending" mit "beenden" falsch übersetzt. Es heißt "beugen".

Ich habe schon selbst versucht, das auszubessern. Aber wenn ich das mit Gimp und der Schriftart Open Sans da neu rein schreibe, sieht es "dünner" aus als die anderen Schriftzüge. Zwar könnte ich da auch einfach alle Schriftzüge ändern mit dieser dünneren Schrift. Aber einfacher und schöner, und auch wohl besser lesbar, wäre es wohl doch, wenn der gute Johann das noch einmal mit dem gleichen Handgriff wie gehabt noch umändern könnte. Das wäre ganz wunderbar. :D

 :-*
Da hatte mich was gereitzt, aber ich war zu versessen, und zu wie sagt man, ... na wie heißt der Gegenpol von gesammelt... na du weißt schon der Zweite mit einem Gegenspielern von den fünf Stabilenten mit einem Oberkommand.  :)

Werde Dir die Grafiken im Hinblick auf dieses aufbessern und hier als jpeg hier gleich anhängen. Wenn Bearbeitung direkt am odt gewünscht, gib bitte Bescheid.

 :-*
Title: Re: How to meditate - Yuttadhammo Bhikkhu
Post by: Dhammañāṇa on August 04, 2013, 06:39:53 PM
Und was wäre mit "Des Einsteigers Handbuch zum Frieden" oder:

"Einfach.......einsteigen
..........................zum Frieden".
Title: Re: How to meditate - Yuttadhammo Bhikkhu
Post by: Dhammañāṇa on August 04, 2013, 07:04:24 PM
Hier die Bilder "beenden" mit "beugen" ausgebessert.
Title: Re: How to meditate - Yuttadhammo Bhikkhu
Post by: Dhammañāṇa on August 04, 2013, 07:30:55 PM
Also hier die drei Varianten  *sgift*:

die, soll ich, soll ich mich jetzt gehoben oder gedrückt fühlen... "Eine einführende Anleitung zum Frieden" ...Variante.

dann die Version die den Heimwerker anregt... "Des Einsteigers Handbuch zum Frieden"

und das transzentente eierlegende, Eier legen vermeidente, Wollmilchfemeninschweinchen für jede Art von Geist:

"Wie meditiert man
einfach
..........einsteigend
............................zum Frieden"

Wobei ich denke, daß die zweite Variante dem Usprung am besten Entspricht. Alles gut, keines Gut. Einfach auswählen, nur Mut. Ober ganz was anderes.

 :-*
Title: Re: How to meditate - Yuttadhammo Bhikkhu
Post by: Moritz on August 04, 2013, 07:41:20 PM
Vielen vielen Dank für die Ausbesserung der Grafik.

Und was wäre mit "Des Einsteigers Handbuch zum Frieden"

Hmm... auch nicht schlecht. Aber ich bin ja doch von der vorigen Variante mehr überzeugt.
Anfänger oder Einsteiger ist man ja sowieso, während man sich eine "einführende Anleitung" mit ernstem Interesse zu Gemüte führt. Und ein solches Interesse wird von dem Ausdruck doch gut angesprochen.
Title: Re: How to meditate - Yuttadhammo Bhikkhu
Post by: Moritz on August 04, 2013, 07:49:19 PM
Ich habe dem ehrwürdigen auch eben schon eine E-Mail hierwegen geschrieben:

Quote
Dear Venerable Yuttadhammo,

we have finished the translation of "How to Meditate" into German.
I hope the illustration images are free for use and modification and such and it's okay to use them like this. Of course, I see them used like that in the other translated versions, but anyway one might better ask sometimes.

I'm sending you the text here, in PDF and ODT format, without pictures for saving bandwith and memory, and the language needs to be adjusted there still anyway.

Regarding the pictures, it also seems they have disappeared from the pdf version that is available on sirimangalo.org. Thought I'd let you know. Maybe something to do with automagic updating and all the quite fast recent changes of your web page and blog hosting? Has the text been modified/corrected during the last few months? Just in case it might be helpful, I still have a pdf version for computer viewing from April, with the illustrations in them.

Thank you very much for this book, so pragmatic and concise. It has been tremendously useful. And I hope it will be still for many to come, now also in German.

In that regard, I'd like to ask also if we could perhaps make it available in the future on zugangzureinsicht.org, in both German and English. This website is something meant to become an English/German mirror of accesstoinsight.org, and intended to be maintained in quite the same spirit. It's still very much work in progress, but all is done very carefully and conscientiously. So I would imagine the format there in the end to look quite like this: http://www.accesstoinsight.org/lib/authors/thanissaro/wings/index.html, resp. this: http://www.zugangzureinsicht.org/html/lib/authors/thanissaro/wings/index.html, and a link back to your web page for possibly updated version, as well as taking care of updates there and everything.

It's just an idea. Maybe it's a good one.

In any case,
may the force be with you!

Kind regards

Moritz

Ich dachte, es wäre doch eine gute Idee, Erlaubnis vorausgesetzt, den Text auch auf ZzE einzubauen, da ich die Anleitung ja sehr hilfreich und sicher für viele ansprechend geschrieben finde.
Title: Re: How to meditate - Yuttadhammo Bhikkhu
Post by: Dhammañāṇa on August 04, 2013, 08:24:39 PM
Vielen vielen Dank für die Ausbesserung der Grafik.

Und was wäre mit "Des Einsteigers Handbuch zum Frieden"

Hmm... auch nicht schlecht. Aber ich bin ja doch von der vorigen Variante mehr überzeugt.
Anfänger oder Einsteiger ist man ja sowieso, während man sich eine "einführende Anleitung" mit ernstem Interesse zu Gemüte führt. Und ein solches Interesse wird von dem Ausdruck doch gut angesprochen.

Denke das "Des Einsteigers Handbuch zum Frieden" auch am meisten dem Original entspricht .
Und wie wäre es mit "Ein geführter Einstieg zum Frieden". Auch wenn mir die letzte "Wie meditiert man (einfach einsteigen) zum Glück" Variante am besten gefällt, denke ich nicht, daß es so zu Bhantes Art passt.

Quote
Ich dachte, es wäre doch eine gute Idee, Erlaubnis vorausgesetzt, den Text auch auf ZzE einzubauen, da ich die Anleitung ja sehr hilfreich und sicher für viele ansprechend geschrieben finde.
Klar doch, die Seite hat durchaus Platz für dies und selbst finde ich diese Einführung auch sehr nützlich, speziell für den Einsteiger und jene, die vielleicht gar nicht mehr wollen und es einfach halten möchten. Ist erfreulich wenn sie nicht statisch bleibt und in jeder Hinsicht zu einem guten wächst.

Aber das alles soll keine gegenseitige Abhängigkeit haben. Gut und nützlich ist, daß Du ihm das gibt's und den Geist richtig gerichtet auf Loslösung und die noble Sangha hältst.

Freu mich
metta & mudita
 :-*
Title: Re: How to meditate - Yuttadhammo Bhikkhu
Post by: Moritz on August 04, 2013, 09:53:09 PM
... zu viel Verwirrung hier (bei mir) ...
              ^-^
Title: Re: How to meditate - Yuttadhammo Bhikkhu
Post by: Moritz on August 05, 2013, 01:10:55 AM
Oh, jetzt seh ich grad,
diesen Beitrag hier hab ich ganz überlesen:
Also hier die drei Varianten  *sgift*:

die, soll ich, soll ich mich jetzt gehoben oder gedrückt fühlen... "Eine einführende Anleitung zum Frieden" ...Variante.

dann die Version die den Heimwerker anregt... "Des Einsteigers Handbuch zum Frieden"

und das transzentente eierlegende, Eier legen vermeidente, Wollmilchfemeninschweinchen für jede Art von Geist:

"Wie meditiert man
einfach
..........einsteigend
............................zum Frieden"

Wobei ich denke, daß die zweite Variante dem Usprung am besten Entspricht. Alles gut, keines Gut. Einfach auswählen, nur Mut. Ober ganz was anderes.

 :-*
und auch gar nicht die schon fertigen Entwürfe gesehen.

Also, also, vielen vielen Dank!

Dann nehme ich die Entscheidungsgewalt wieder an mich und entscheide für "Eine einführende Anleitung zum Frieden".

:-*

Was für ein Prozess...

Möge es mal irgendwelchen Leuten nützlich sein.  :)
Title: Re: How to meditate - Yuttadhammo Bhikkhu
Post by: Moritz on August 07, 2013, 04:26:11 AM
Quote from: Yuttadhammo
Dear Moritz,

Thank you, that's great.  I'll put it up soon.


On Sun, Aug 4, 2013 at 5:35 PM, Moritz wrote:

    Dear Venerable Yuttadhammo,

    here is the file complete with pictures. I hope it is not too big for E-Mail.

    I hope it will be useful for many people.


    May the force be with you.

    Moritz

Und als Antwort auf die frühere Mail (http://forum.sangham.net/index.php?topic=490.msg1947#msg1947):
Quote
Thanks, I've uploaded new versions with illustrations replaced.  Please use the texts for whatever you like.

Blessings,

Yuttadhammo

 :-*
Title: Re: How to meditate - Yuttadhammo Bhikkhu
Post by: Dhammañāṇa on August 07, 2013, 07:28:05 AM
Sadhu!

 :-*

Hab die fertige Übersetzung die Du, werter Moritz, hochgeladen hast, frei gegeben und in die Bibliothek, als Geschenk für jedermann, der es gerne annehmen möchte, gestellt:

[Deutsch] Wie man meditiert - Bhikkhu Yuttadammo (http://forum.sangham.net/index.php?topic=669.0)

(Die Arbeitsdateien und Entwürfe habe ich wieder entfernt, sodass es nicht zu Verwechslungen kommt)
Title: Re: How to meditate - Yuttadhammo Bhikkhu
Post by: Dhammañāṇa on August 07, 2013, 02:48:12 PM
Weil ich gerade beim Aufarbeiten bin, Moritz, am Ende des Heftes waren noch zwei Abbildungen (sitzender und stehender Yogi). Sind die entwischt, oder brauchen die nicht angehängt sein?

Und eine weitere Frage: Ist es dir recht, wenn ich die Bilder etwas von der Auflösung herunterschraube, daß die Datei etwas kleiner wird?
Title: Re: How to meditate - Yuttadhammo Bhikkhu
Post by: Moritz on August 07, 2013, 05:51:28 PM
Weil ich gerade beim Aufarbeiten bin, Moritz, am Ende des Heftes waren noch zwei Abbildungen (sitzender und stehender Yogi). Sind die entwischt, oder brauchen die nicht angehängt sein?

Und eine weitere Frage: Ist es dir recht, wenn ich die Bilder etwas von der Auflösung herunterschraube, daß die Datei etwas kleiner wird?
Oh ja, die Bilder sind mir wohl entwischt. Danke für die Aufräumarbeit.

Mir ist alles recht, was du für vernünftig hältst. Ich hab da gar nicht so viel technischen Verstand, wie man solche Dinge handhabt.

Die Dateigröße zu verringern ist sicher eine gute Idee. Ich weiß auch nicht, warum sie so groß ist. Die Englische Version hat ja nur 500 kB.
In der PDF-Export-Funktion von LibreOffice gibt es da ja zwei Räder, an denen man schrauben kann: einmal die JPEG-Komprimierungsstufe und dann noch die Bildauflösung (dpi). Kenne mich da leider nicht so aus mit solchen technischen Feinheiten, was da eigentlich vernünftiger anzuwenden ist und welche Effekte hat.
Title: Re: How to meditate - Yuttadhammo Bhikkhu
Post by: Dhammañāṇa on August 07, 2013, 06:07:47 PM
Wenn's dir recht ist, schau ich mal und besser das aus (eine Zahl ist mir beim Erstellen des html-file auch aufgefallen) Ich würde es dann die Dateien in deinem upload austauschen, wenn Dir das passt.

Ich wollte dich noch fragen, ob du vielleicht die englische Version auf zur Verfügung stellen möchtest, und wenn in die Bibliothek hochladen kannst.

 :-*
Title: Re: How to meditate - Yuttadhammo Bhikkhu
Post by: Moritz on August 07, 2013, 06:40:48 PM
Ja, sicher ist mir das recht. Vielen Dank dafür.  *thumb*

Die englische Version lad ich dann gern gleich hoch (die aktuelle von Bhantes Homepage).
Title: Re: How to meditate - Yuttadhammo Bhikkhu
Post by: Dhammañāṇa on August 08, 2013, 10:19:42 AM
Ich hab noch ein paar Ergänzung im original File gemacht (speziell fehlende Fußnoten und Layout) und auch das pdf nun etwas kleiner bekommen.

Neue Version wurde bereits hochgeladen.

 :-*