* Johann : Im Gespräch mit Upasaka
Jens hier als erklärungwürdig aufgezeigt und da nun vielleicht etwas aufgearbeitet.
Teilen von Verdiensten, Anteilhabenlassen an Verdiensten, pi.
Pattānuppadāna, ist eine der
zehn verdienstvollen Handlungen 
(
puñña) und wie alle geschickten Handlungen (
kusalakamma) ein Akt des Loslassens (
vossagga).
Wie alle verdienstvollen Handlungen dient teilen, anteilhabenlassen an Verdiensten, zum stärken rechter Ansicht.
Entgegen dem Teilen von materiellen Dingen, läßt man hierbei andere an den eigenen guten Handlungen teilhaben. Wenn jemand sich an diesen miterfreuen kann, hat er/sie Anteil an diesen.
Also neben dem eigenen Bewußtmachen "dieses war eine gute Handlung, dieses war Verdienstvoll" gibt man anderen die Gelegenheit ebenfalls anerkennend darüber zu denken. In einer Gruppe oder Beziehung hilft das Teilhabenlassen an Gutem, nicht zuletzt, zur Orientierung und ggf. Korrigieren dessen was Gut und lobenswert ist.
Die Denkweise, oder erhabene Geisteshaltung gegenüber verdienstvollen Handlungen, Miterfreuen, nennt man
muditā, und ist eine der erhabenen Aufenthalte (
brahmavihāra)
Neben dem generellen Anteigeben, übt man sich beim Teilen auch im Ausdruck der Dankbarkeit, und widmet seine Verdienste vorallem jenen Personen, gegenüber denen man Dank verpflichtet ist: seinen Eltern, Lehrern, Gönner im Guten... , und erweitert dieses auf alle Wesen des Universums.
Wer auch immer es vermag sich mit der Handlung mitzuerfreuen, hat "Anteil" an den Verdiensten, bzw. Gelegenheit, sich mitfreuend, ebenfalls Verdienstvolles zu tun.
Üblicher Weise wird dieses mit dem Ausruf "
Anumodanā! getan: Ein Einladen zum Erfreuen, zum Weitererzählen.
Die Handlung des Teilens von Verdiensten ist nochmal ein Loslassen, dessen, was man gewöhnlich für sich beansprucht. Es ist etwa so, wiw wenn man sich einen Kuchen mit schwerer Arbeit erarbeitet hat, verdient. Jetzt aber nicht wie gewöhnlich diesen "versteckt" alleine wegißt, sondern allen zum Mitessen anbietet und gibt.
Solch eine Handlung arbeitet gegen Geiz, Knausigkeit (
macchariya). Erst wenn man von allem als Eigen gehaltenen losläßt, vermag man in gute Konzentration gelangen, Pfade und Früchte erlangen. Siehe:
Macchariya Suttas 
.
Man mag es auch mit einer materiellen Errungenschaft vergleichen: Angenommen man hat sich ein Auto erwirtschaftet. Nicht wie gewohnlich sich mit dem präsentieren, und Neid zu erzeugen, läßt man alle an der Errungenschaft teilhaben, wer auch immer es benutzen will, mag es benutzen. Wer immer eines benötigt, mag es verwenden.
Mit dem Teilen von Verdiensten, wie auch mit Gütern, verliert man nichts, im Gegenteil, mehrt diese durch weitergehendes Opfern und Loslassen. Dieses führt, Stück für Stück, Ebene für Ebene, zur Ungebundenheit.
Menschen mit falscher Ansicht, oder falschem Scham, vermögen es nicht zu geben und zu teilen, ohne etwas dafür zurück zu bekommen. Gerade im Westen, oder der modernen Welt, ist das Teilen von Verdienstvollem meist verpöhnt, wohingegen das Teilen von Verlustvollem gerne ausgeübt wird: Erzählen von Siegen im Außen, Sinnesvergnügungen, Identifikation... (denke man an Popstars, Marken, Gruppierungen...)
Nach Verdienstvollen Handlungen, zB. sich in Großzügigkeit ausgeübt habend, tugendhaft gewesen seiend, nach Meditation, hören des Dhammas, lehren des Dhammes, Zuflucht oder Silas nehmen, was immer gute Tat, ist es daher geübt, diese Verdienste, nicht zuletzt als einen Akt des Wohlwollens (
mettā) gegenüber allen Wesen, zu teilen.
Hier eine verbreitete Widmung der Verdienste, in der Tradition, welche sich auch gut den Sinn wiederspiegelt:
Widmung von Verdiensten
Puññassidāni katassa
Yānaññāni katāni me
Tesañca bhāgino hontu
Sattānantāppamāṇaka.
Mögen all Lebewesen - grenzenlos, ohne Ende -
einen Anteil an den Verdiensten, gerade getan, haben,
und an welch' immer anderen Verdiensten die ich getan.
Ye piyā guṇavantā ca
Mayhaṃ mātā-pitādayo
Diṭṭhā me cāpyadiṭṭhā vā
Aññe majjhatta-verino;
Jene die lieb und freundlich zu mir sind -
mit meiner Mutter und Vater beginnend -
jene die ich erkannt habe oder nie gesehen,
und andere, neutral oder in Feindseligkeit;
Sattā tiṭṭhanti lokasmiṃ
Te-bhummā catu-yonikā
Pañc'eka-catuvokārā
Saṃsarantā bhavābhave:
Lebewesen eingerichtet im Kosmos -
die drei Welten, die vier Arten von Geburt,
mit fünf, einer oder vier Ansammlungen -
von Welt zu Welt wandernd:
Ñātaṃ ye pattidānam-me
Anumodantu te sayaṃ
Ye cimaṃ nappajānanti
Devā tesaṃ nivedayuṃ.
Wenn Sie von meiner Widmung der Verdienste wissen,
mögen Sie sich selbst erfreuen,
Und wenn Sie nicht wissen,
mögen die Devas sie informieren.
Mayā dinnāna-puññānaṃ
Anumodana-hetunā
Sabbe sattā sadā hontu
Averā sukha-jīvino
Aufgrund deren Erfreuen
an meinem Geschenk der Verdienste,
mögen alle Lebewesen stets glücklich leben,
frei von Feindseligkeit.
Khemappadañca pappontu
Tesāsā sijjhataṃ subhā.
Mögen sie den gestillten Zustand erreichen,
und ihre strahlenden Hoffnungen in Erfüllung gehen.
Erzählen Sie, lassen Sie andere über Ihre Verdienstvollen Akte und Erungenschaften wissen.
Nicht zuletzt sind die
Anusatis 
(Wiedererinnern, in den Geist holen)
cāgānussati (Erinnern an "eigene" Qualitäten der Großzügigkeit),
sīlānussati (Erinnern an "eigene" Tugend und Moral) und
devatānussati (Erinnern an "eigene Qualitäten, den Devas/Göttern gleich) grundlegende Gegenstände der Meditation, um rechte Konzentration zu erreichen. Grundlagen dafür getan, sollte man sie für höheres nutzen.
Anumodanā